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Three-Night-Stand (German Edition)

Three-Night-Stand (German Edition)

Titel: Three-Night-Stand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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können, weil der zu diesem Zeitpunkt noch relativ niedrig gewesen war. Er hatte auch eigentlich damit gerechnet, dass sie ihn wegschubsen, ihm vielleicht sogar ins Gesicht schlagen würde. Doch sie hatte ihn überrascht (nicht zum letzten Mal an jenem Abend), hatte ihre Arme um seinen Nacken geschlungen, ihre Lippen geöffnet und ihn zu einem so tiefen Kuss verleitet, dass sämtliches Blut in seinem Körper sofort eine Etage tiefer gesackt war.
    Natürlich fingen so die meisten One-Night-Stands an und es hätte auch alles genauso ablaufen können wie bei einem ‚normalen‘ One-Night-Stand, doch sie hatten ja irgendwann unbedingt mit dem Reden anfangen müssen, immer wieder, auch später noch in der Nacht, jedes Mal wenn sie genug Atem dafür gehabt hatten. Eigentlich hätte Nick schon damals ahnen müssen, dass sich das mit ihnen zu etwas ganz Besonderem entwickeln würde.
    Er fragte sich nun allerdings, was wohl passiert wäre, wenn Lisa und er nicht durch das Schicksal gezwungen worden wären, sich wiederzusehen und eine ganze Menge Zeit miteinander zu verbringen. Hätte er nach ihr gesucht? Oder er hätte er sie vergessen können? Kaum vorzustellen…
    Er warf einen verstohlenen Blick auf sie. Sie befanden sich auf dem Weg zum Strand und er hatte das Verdeck des Autos geöffnet, so dass ihre blonden Locken im Wind flatterten. Sie hielt ihre Augen geschlossen und lächelte. Wie glücklich sie aussah. Endlich. Und es war ein so gutes Gefühl, dass er der Grund für ihr neues Glück, für das Strahlen in ihren Augen war, als sie diese wieder öffnete und ihn ansah. Am liebsten wollte er sie sofort wieder packen und küssen, sie wieder zum Seufzen und Stöhnen bringen, dafür sorgen, dass sie weich wie Butter in seinen Armen wurde…
    Gut, sie seufzte nun auch, ohne dass er sie berührte, aber es klang auch nur halb so schön, wie wenn er der unmittelbare Auslöser dafür war.
    „Also“, sagte sie und lächelte ihn sanft an, „was hältst du davon, wenn wir beide erst einmal in uns gehen und uns überlegen, was uns wichtig in unserem Leben ist und was wir unbedingt von einem anderen Menschen erwarten, damit… damit wir überhaupt mit ihm befreundet sein können?“
     „Klingt gut“, gab er zurück und erwiderte ihr Lächeln so offen, wie es nur ging. Natürlich scheute er sich ein wenig davor, das Thema ‚Passen wir überhaupt zusammen‘ mit Lisa anzugehen, weil er sich rein gefühlsmäßig so unglaublich wohl mit ihr fühlte, dass ihm sein Unterbewusstes vorzumachen versuchte, derlei Gespräche gar nicht nötig zu haben. Doch insgeheim wusste er, dass es notwendig war . „Du fängst an“, setzte er schnell hinzu, damit ihm wenigstens das erspart blieb.
    „Okay.“ Sie schien einen Moment überlegen zu müssen, denn für ein paar Sekunden sah sie nur gedankenverloren auf die Straße, über die sie hinwegflogen. „Ich glaube, das, was mir generell in jeder engeren Beziehung wichtig ist, ist, dass ich so sein kann, wie ich bin, und der andere mich mit all meinen Fehlern und Schwächen akzeptiert. Ich muss mich in der Gegenwart meines Gegenübers wohl fühlen…“
    „Sehr guter Punkt – dem schließe ich mich an“, meinte Nick sofort und Lisa strahlte ihn an.
    „Ein Punkt, der bei uns schon mal hinhaut, denke ich.“ Sie machte mit den Fingern ein Häkchen in der Luft, so als würde sie etwas auf einer Liste abhaken, und musste dann lachen. Ihre Wangen röteten sich ein wenig, doch Nick konnte ihr nur zustimmen. Mit Lisa fiel es ihm überhaupt nicht schwer, er selbst zu sein und er fühlte sich rundum akzeptiert.
    „Das Nächste wäre eine gute Mischung aus Integrität und Loyalität“, fuhr sie fort. „Ich will niemanden an meiner Seite haben, der mir nur nach dem Mund redet und keine eigenen Überzeugungen und Werte hat und nicht für sich selbst stehen kann. Die besten Freunde sind die, die es auch wagen, einen zu kritisieren und einem dem Kopf zurechtrücken, wenn man mal überschnappt. Ich will aber auch nicht das Gefühl haben, mich nicht auf meine Freunde verlassen zu können, wenn ich in Not bin. Sie sollten an meiner Seite stehen, wenn ich sie brauche, so wie ich das auch für sie tun würde. Dasselbe gilt für mich auch in einer Liebesbeziehung.“
    „Ich finde, man kann eine Menge Dinge, die für Freundschaften gelten, auch auf die Beziehung zu einem Partner übertragen“, stimmte Nick ihr zu und es fiel ihm wirklich schwer, seine Begeisterung über ihre Worte nicht allzu

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