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Three-Night-Stand (German Edition)

Three-Night-Stand (German Edition)

Titel: Three-Night-Stand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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seinem Gesicht Platz.
    „Ja, natürlich…“ Er wandte sich von ihr ab und startete schnell den Motor.
    Lisa runzelte die Stirn. Waren seine Wangen tatsächlich ein wenig röter geworden – oder täuschte sie sich? Dann war sie wenigstens nicht die einzige, der die Situation momentan ein wenig unangenehm war. Warum hatte er auch dieses Thema wieder zwischen sie schieben müssen?!
    Der Wagen fuhr an und Lisa konzentrierte sich lieber darauf, sich ihre Umgebung anzusehen. So wirklich abgelenkt wurde sie dadurch aber nicht und die Stille, die sich nun zwischen Nick und sie gelegt hatte, war noch viel unerträglicher, als über den One-Night-Stand zu sprechen. Sie hasste es, sich mit jemandem anzuschweigen.
    Nick schien es ganz ähnlich zu gehen, denn er schaltete nun das Radio ein und drehte es auf eine für sie recht angenehme Lautstärke. Ein rockiges Stück. Sie mochte es. Es war frech, schwungvoll und mitreißend. Und sie kannte es. Über Musik ließ sich doch ganz gut unverfänglich reden und es war Zeit, die peinliche Pause zwischen ihnen aufzuheben. Leider kannte sie weder den Interpreten noch den Titel, was dieses Unterfangen ein wenig erschwerte. Allerdings gab es da dennoch ein Thema, dass sie anschneiden konnte.
     „Weißt du, was ich witzig an dem Lied finde?“ begann sie ganz salopp. „Dass nie rauskommt, wen er da geküsst hat.“
    Nicks Brauen wanderten aufeinander zu, formten ein großes Fragezeichen auf seinem Gesicht. „Wen er ge küsst hat?“ wiederholte er etwas irritiert.
    „Naja – I was a teenager and I kissed…“, setzte sie zu einer Erklärung an, den vermeintlichen Songtext zitierend, hielt aber sofort inne, als Nicks Lippen sich augenblicklich zu einem breiten Grinsen verzogen und seine hellen Augen amüsiert aufleuchteten.
    „ Anarchist “, verbesserte er. „Das sind Against Me und er singt ‚I was a teenage- anarchist ‘.“
    Das tat er tatsächlich. Jetzt, wo Nick das sagte, konnte sie es auch ganz deutlich heraushören. Wie peinlich! Und sie wusste wieder nicht, was sie jetzt noch dazu sagen sollte. Dringend merken: Nicht versuchen eine peinliche Pause mit einer noch viel peinlicheren zu überbrücken!
    „Du hast es nicht so mit der Richtigkeit von Songtexten, oder?“ grinste Nick sie nach ein paar Sekunden der Stille zwischen ihnen an und sie runzelte die Stirn. Cool bleiben – locker bleiben…
    „Wieso?“
    „Naja, anarchist – I kissed und vorher Substitute – Prostitute …“
    ‚Oh, Gott – frag nicht!‘ schrie eine kleine Stimme in ihrem Kopf auf, doch ihr Mundwerk war mal wieder schneller. „Was meinst du damit?“
    Er hielt inne, schüttelte den Kopf, wirkte auf einmal ziemlich verlegen. „Ach, nichts…“
    „Nick!“ Gut, ihre Stimme klang ein wenig hysterisch, aber das ließ sich jetzt nicht so schnell ändern. „Ich… ich will das wissen!“
     Er konzentrierte sich wieder auf den Straßenverkehr und presste die Lippen zusammen, sodass sie schon das Gefühl befiel, dass er ihrem Flehen nicht nachkommen würde, doch dann räusperte er sich. „Also, da war dieser Song, den sie auf der Party gespielt haben…“
    Er warf einen zögerlichen Blick auf sie. „I’ll be your substituute…“ stimmte er kurz an.
    Sie musste ihn wohl ziemlich verstört ansehen, denn Nick begann nun verunsichert herum zu stammeln. „Dein kleiner Tanz auf dem Tisch? Du… erinnerst dich nicht?“
    Doch – jetzt tat sie es. Die Erinnerung kam mit einer solchen Wucht, dass Lisa nach Luft schnappen musste: Sie auf einem Tisch, die die Arme und Hüften im Rhythmus der Musik schwingen ließ. Unter ihr laut mitsingende, lachende Männer. Nick in ihrer Mitte mit diesem glasigen, lüsternen Blick, den sie in der Nacht noch oft zu sehen bekommen hatte. Und was grölte sie lauter als jeder andere? „I’ll be your prostituuuute…“
    „Jetzt schon!“ brachte Lisa schließlich nur noch in diesem Jammerton heraus, barg ihr Gesicht in ihren Händen und sank mit einem verzweifelten Laut nach vorn, sodass ihre Stirn mit einem dumpfen Rumsen auf der Ablage des Autos aufsetzte. Sie schloss die Augen. Das war momentan die einzige Methode, dass Gefühl zu bekommen, sich in ein Erdloch verbuddelt zu haben. Wow, sie und diese imaginären Erdlöcher lernten sich allmählich recht gut kennen.
    „Das… ähm… weiß ja sonst keiner“, versuchte Nick sie etwas unbeholfen zu trösten. Er wusste ja nicht, dass es schon schlimm genug für sie war, dass er sich erinnerte. Vielleicht

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