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Three-Night-Stand (German Edition)

Three-Night-Stand (German Edition)

Titel: Three-Night-Stand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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setzte sich nun endlich wieder in Bewegung. „Habt ein schönes Wochenende.“
    „Dito“, gab Nick knapp zurück und bemühte sich erst gar nicht darum, Toms minimales Abschieds-Nicken zu erwidern.
    Für einen Augenblick sah er den beiden nach, mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch und dem unguten Gefühl, dass der Besuch der Vernissage noch schlimmer werden würde, als er das ohnehin schon angenommen hatte.
    „Wann wolltest du denn mit mir darüber reden?“ hörte er Lisa hinter sich fragen.
    Er biss die Zähne zusammen und sah sie an – grimmiger als er das eigentlich geplant hatte. „Die Vernissage findet erst in elf Tagen statt, Lisa. Ich hätte dich schon rechtzeitig gefragt.“
    „Gefragt oder informiert?“
    Nick konnte nicht mehr an sich halten. Er stöhnte entnervt auf und verdrehte die Augen. „ Gefragt , Lisa! Natürlich! Die Welt um dich herum besteht nicht nur aus unhöflichen Rüpeln oder hinterhältigen Arschkriechern. Wenn du zu dieser Vernissage nicht gehen willst, werde ich dich nicht dazu zwingen. Ich will da nämlich auch nicht hin und – ganz ehrlich – mir ist es scheißegal, ob du dich mit Jasper verträgst oder nicht und ob TFP mich rauswirft, wenn ich nicht zwischen euch vermitteln kann. Such ich mir halt ‘nen anderen Job. Wichtig ist ja nur, dass du dich wohlfühlst!“
    ‚Super, Nick! Lass doch all deinen Frust an Lisa aus – dann wird’s dir bestimmt bald besser gehen, so ganz ohne Arbeit…‘
    Lisa sagte erst einmal gar nichts, sondern sah ihn nur mit einer Mischung aus Erstaunen und Verärgerung an – bis er es nicht mehr aushielt, den Picknickkorb und die Decke nahm und einfach loslief, in Richtung Parkplatz. Es war doch immer wieder bemerkenswert, wie schnell sich ein schöner Nachtmittag in einen ganz schrecklichen verwandeln konnte. Und das nur, weil Patty aufgetaucht war und ihn wieder in einen hirnlosen, nervlich instabilen Idioten verwandelt hatte.
    Auf dem Weg zum Auto verpuffte Nicks Wut immer mehr. Stattdessen stellte sich ein schlechtes Gewissen gegenüber Lisa bei ihm ein, das die Stille zwischen ihnen immer unerträglicher machte. Er hatte das Bedürfnis, noch einmal über alles zu reden, sein Verhalten zu erklären und sich für seinen unbeherrschten Ton zu entschuldigen, wusste aber nicht, wie er das anstellen sollte, ohne ein weiteres Mal das Gesicht zu verlieren. Also ließ er es lieber, ertrug weiterhin die unangenehme Stille und Spannung zwischen ihnen, bis sie den Parkplatz erreicht hatten und ins Auto einstiegen – eigentlich sogar bis zu dem Moment, in dem Lisa versuchte den Beifahrersitz, den sie zuvor vorgeschoben hatten, um die Picknicksachen herauszuholen, wieder zurückzuschieben. Dieser zeigte nämlich seine alte Angewohnheit, sich nicht mehr bewegen zu lassen und ließ Lisa beinahe verzweifeln.
    „Warte – da gibt es einen kleinen Trick“, meinte Nick und lief hinüber zu ihr, froh darüber, endlich wieder normal mit ihr reden zu können, und sie machte ihm bereitwillig Platz. „Ich zeig’s dir…“
    Nicks Beine waren zwar länger als die von Lisa und hatten momentan kaum Platz in dem engen Fußraum, doch es gelang ihm trotzdem, sich auf den Sitz zu quetschen und nach dem Hebel zum Verstellen des Sitzes zu greifen. „Du musst den Hebel ziehen“, erklärte er und machte es sogleich vor, „und dann nicht gleich nach hinten, sondern erst einmal mit viel Schwung nach vorn rutschen...“ Oh, oh – etwas zu viel Schwung. Seine Beine waren nun zwischen der Konsole und dem Sitz eingeklemmt und seine Knie berührten beinahe sein Kinn. Wirklich unbequem. „… und dann wieder mit demselben Schwung zurück…“ Zurück ! Hallo?! Der verfluchte Sitz bewegte sich keinen Millimeter!
    „Moment… gleich…“, presste er zwischen den Zähnen hervor und warf sich mit aller Kraft, die er in dieser zusammengequetschten Position aufbringen konnte, nach hinten. Doch der Sitz rührte sich nicht. Nick ruckelte weiter, nun schon mit leichter Panik und dem immer größer werdenden Gefühl, sich gerade furchtbar zu blamieren. Leider wollte der verfluchte Sitz sich weiterhin nicht bewegen. Stattdessen kam Bewegung in Lisa, die tapfer damit kämpfte, nicht in lautes Lachen auszubrechen. Sie griff hinter den Sitz und Nick glaubte schon, dass sie das Problem erkannt hatte und ihm helfen konnte, doch anstatt dass sie den Sitz endlich in irgendeine Richtung schob, richtete sie sich wieder auf, nun ihr Handy gackernd in der Hand haltend.
    „Oh, Gott

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