Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)

Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition)

Titel: Thriller: Tickende Bombe: Die iranische Bedrohung (Bücher auf Deutsch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Misha'el Ben-Ami
Vom Netzwerk:
mich.
    Innes kam zu mir und baute sich auffordernd neben mir auf. „Männer“, entschlüpfte es ihr vielsagend.
    „Was?“, antwortete ich.
    „Eigentlich solltet ihr uns zum Tanzen einladen und nicht umgekehrt.“ Sie lächelte mich an. Ich wollte bei meiner Beute bleiben, aber es stellte sich heraus, dass ich jemand anderes Beute war. Ich genoss Innes‘ Gunstbezeugungen und doch war es mit Natalie angenehmer. Vor allem aber hielt ich es für notwendig, die Verbindung zwischen mir und Ali wiederherzustellen, wie ein Arbeiter mit einer hohen Arbeitsmoral. Nur dass das Land, für welches ich vermeintlich arbeitete, meine Unabhängigkeit auf dem Felde wahrscheinlich nicht so tolerieren würde.
    „Es macht dir doch nichts aus, wenn ich mit Innes tanze?“ Ali kam zu uns und nahm ihre Hand, während sie weiterhin die meine hielt. „Nein, überhaupt nicht“, antwortete ich lächelnd.
    Innes wandte sich ihm gehorsam zu, ließ meine Hand jedoch nicht los, damit ich weiterhin hinter ihr tanzen konnte. Von Angesicht zu Angesicht tanzte sie mit Ali und ich war dicht an ihrem Rücken. Die Situation war mir sehr peinlich und nach ein paar Sekunden gab ich es auf. Ich verließ die Tanzfläche und stellte mich zu Jean-Marc. Es war offensichtlich, dass dieser die Regeln der Show bestimmte. „Er interessiert dich“, sagte er und deutete mit seinem Blick auf Ali, der sich voll und ganz Innes widmete. „Sie werden wieder zu Besuch kommen“, versprach er, beziehungsweise stellte er es einfach fest. „Das ist ein Prinzip zwischen uns“, begann er, aber ich verstand nicht, was er damit meinte. „Menschliche Beziehungen soll man auf einem soliden Fundament von gegenseitigem Interesse gründen“, erklärte Jean-Marc. „Wenn dies nicht der Fall ist, gibt es keine Beziehung“, warnte er. „Geben und Nehmen ist einseitig“, fuhr er fort. „Die Formel ist einfach: Ich gebe etwas, was er haben möchte, und bekomme das, wovon ich möchte, dass er es mir gibt“, breitete er das vor mir aus, was zu dieser späten Nachtstunde die Basis unserer Beziehung werden sollte.
    „Für diese Leute hier ist das hier das Paradies. Sie sind bereit, ihr ganzes Vermögen dafür herzugeben“, offenbarte er mir, als wären wir schon seit Jahren befreundet.
    „Für mich ist es nur ein Geschäft“, fuhr er fort, als wollte er sein Herz, unter Einfluss des Alkohols, vor mir auszuschütten. Ich hörte ihm voller Anteilnahme zu. Erkannte ich doch, dass die Kulisse der sexuellen Freizügigkeit die französische Falle für diese Männer war. „Aber dieses Paradies kann sie auch von ihrer Nabelschnur trennen“, sagte er und nippte an seinem Glas. „Du ...“, begann er und versuchte dann, das Thema zu ändern. „Du trinkst nicht?“, stellte er fest und korrigierte dies, indem er die Hälfte seines Getränks in ein Glas schüttete und es mir dann in die Hand drückte.
    „Was wolltest du sagen?“, drängte ich.
    „Du bist ein Politiker“, warf er mir zu.
    „Ihr seid die Politiker“, begann ich, doch dann erinnerte ich mich an die Worte von Innes in den frühen Abendstunden.
    „Wieso wirst du ‚der Politiker‘ genannt?“, fragte ich aufrichtig, in der Absicht, mehr über diesen Mann zu erfahren, der mir heute Abend schon so viel beigebracht hatte.
    „Weil ich in der Lage bin, zu glauben und zu erklären, dass Weiß weiß ist und Schwarz schwarz“, sprach er vage.

    „Logisch“, meinte ich. „Schwarz ist schwarz und Weiß ist weiß“, fuhr ich fort, als ob ich seinen Geist zu dieser späten Stunde infrage stellen wollte.
    „Weil ich es so entschieden habe“, erklärte er und dann bemerkte ich die Tiefgründigkeit in seinen Worten. Das Schwarze war schwarz in seinen Augen. Es war von Anfang an schwarz, weil er es so beschlossen hatte, auch wenn es von der Existenz und Definition her und in den Augen anderer weiß war. Das war das Wesen der Politik, dachte ich mir. Dein Standpunkt war immer der Richtige. Völlig gleichgültig, was andere dachten.
    „Ich verstehe“, sagte ich zu meinem Freund. „Und sie?“, fragte ich und deutete in Richtung der hemmungslosen Tänzer.
    „Das sind die wahren Politiker“, antwortete er schlicht. Und jetzt verstehe einer diesen Mann, nachdem er mir ausdrücklich erklärt hat, das Schwarz weiß, und Weiß schwarz, sein kann. Vielleicht ließ es sich ja so erklären: Was der eine als schwarz sah und alle als schwarz definierten, sah der andere als

Weitere Kostenlose Bücher