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Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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mehr Wettkämpfer trafen ein und bald würde die Uhr neun schlagen und die Prüfung beginnen. Selbst wenn sie wüsste, was sich hinter dem Vorhang verbarg, würde sie Nox bestimmt keinen Tipp geben. »Hoffentlich ist es ein Rudel menschenfressender Wölfe, gegen die wir mit bloßen Händen antreten müssen.« Nun wandte sie sich ihm ganz zu, ein halbes Lächeln auf den Lippen. »Das wäre mal ein Spaß, oder?«
    Chaol räusperte sich leise. Es war nicht der richtige Zeitpunkt für eine Unterhaltung. Celaena schob die Hände in die Taschen ihrer schwarzen Hose. »Viel Glück«, sagte sie zu Nox, bevor sie näher zum Vorhang ging und Chaol ihr folgte. Als sie weit genug weg waren, fragte sie leise: »Keine Ahnung, was hinter dem Vorhang ist?« Chaol schüttelte den Kopf.
    Sie rückte den dicken Ledergürtel zurecht, der tief über ihrerHüfte hing. Es war die Art Gürtel, die dafür gedacht war, das Gewicht mehrerer Waffen zu tragen. Dass er jetzt so leicht war, erinnerte sie nur daran, was sie verloren hatte – und was sie gewinnen konnte. Der Tod des Augenfressers am Tag zuvor war in einer Hinsicht ein Glücksfall gewesen: ein Mann weniger, mit dem sie sich messen musste.
    Sie sah kurz zu Dorian hoch. Von seinem Platz auf der Empore konnte er wahrscheinlich erkennen, was sich hinter dem Vorhang befand. Vielleicht würde er ihr helfen, ein bisschen zu schummeln? Sie ließ den Blick rasch über die anderen Ratsmitglieder schweifen – Edelmänner in guter Kleidung – und knirschte bei Perringtons Anblick mit den Zähnen. Er lächelte böse, als er Cain beobachtete, der seine muskulösen Arme dehnte. Hatte er Cain schon gesagt, was hinter dem Vorhang war?
    Brullo räusperte sich. »Achtung!«, rief er ihnen zu. Alle Wettkämpfer versuchten, ruhig zu wirken, als er zur Mitte des Vorhangs schritt. »Gleich beginnt eure erste Prüfung.« Er grinste breit, als ob sich hinter dem Vorhang etwas furchtbar Quälendes verbergen würde. »Wie Seine Majestät befohlen hat, wird heute einer von euch ausscheiden – einer von euch wird als unwürdig eingestuft werden.«
    Jetzt fang schon an! , dachte Celaena und biss die Zähne zusammen.
    Als hätte Brullo ihre Gedanken gelesen, schnipste er mit den Fingern und eine an der Wand stehende Wache zog den Vorhang zurück. Stück für Stück verschwand er, bis …
    Celaena musste sich das Lachen verbeißen. Bogenschießen? Sie sollten sich im Bogenschießen messen?
    »Die Regeln sind einfach«, sagte Brullo. Hinter ihm waren in unterschiedlichen Entfernungen fünf Zielscheiben aufgestellt. »Ihr habt fünf Pfeile – einen pro Zielscheibe. Derjenige mit dem schlechtesten Ergebnis geht nach Hause.«
    Einige Teilnehmer begannen zu murmeln, aber Celaena musstesich darauf konzentrieren, nicht zu strahlen. Cain fand es natürlich nicht nötig, sein triumphierendes Grinsen zu unterdrücken. Warum hatte man nicht ihn tot aufgefunden?
    »Einer nach dem anderen«, sagte Brullo; hinter ihnen stellten zwei Soldaten einen fahrbaren Tisch mit lauter gleichen Bogen und Köchern voller Pfeile bereit. »Bildet eine Schlange vor dem Tisch, um die Reihenfolge zu bestimmen. Es geht los.«
    Celaena dachte, alle würden zu dem langen Tisch eilen, aber offenbar hatte es keiner der anderen einundzwanzig Teilnehmer besonders eilig, nach Hause zu kommen. Celaena wollte sich gerade in die Schlange einreihen, als Chaol sie an der Schulter packte. »Zieht keine Show ab«, warnte er sie.
    Sie lächelte süß und schob seine Hand weg. »Ich werde mein Möglichstes tun«, säuselte sie und stellte sich hinten an.
    ~
    Es war ein gewaltiger Vertrauensvorschuss, ihnen Pfeile zu geben, selbst wenn die Spitzen abgerundet waren. Auch ein stumpfer Pfeil würde sich durch Perringtons Kehle bohren – oder vielleicht auch durch die von Dorian.
    Obwohl der Gedanke sie amüsierte, richtete Celaena die Aufmerksamkeit auf ihre Mitstreiter. Bei zweiundzwanzig Champions und je fünf Schüssen würde die Prüfung entsetzlich lange dauern. Dank Chaol, der sie beiseitegenommen hatte, befand sie sich am hinteren Ende der Schlange – sie war nicht die Allerletzte, aber nur drei davor, jedenfalls weit genug hinten, dass sie fast allen anderen zusehen musste, Cain eingeschlossen.
    Die anderen Wettkämpfer machten es ziemlich gut. Die riesigen kreisrunden Zielscheiben bestanden aus fünf farbigen Ringen – wobei der in der Mitte gelb war und nur ein winziger schwarzerKreis das Zentrum markierte. Je weiter hinten die Zielscheiben

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