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Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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Celaena auf den schwarzen Uhrturm. Er wurde immer dunkler, als würde er auf irgendeine Weise die letzten Sonnenstrahlen schlucken. Die Wasserspeier sahen aus wie immer. Sie hatten sich nicht bewegt, keinen Millimeter. Elena hatte sie ›die Wächter‹ genannt. Aber was bewachten sie? Sie jagten der Königin genügend Angst ein, um sie fernzuhalten. Aber wenn die Wächter das Böse waren, das Elena gemeint hatte, hätte sie es sicher direkt gesagt. Nicht dass Celaena ernsthaft in Betracht zog, jetzt danach zu suchen – schließlich konnte ihr das großen Ärger einbringen. Oder es konnte plötzlich auftauchen und sie umbringen, bevor sie überhaupt Champion des Königs werden konnte.
    Doch warum hatte sich Elena nicht deutlicher ausgedrückt?
    »Was fasziniert Euch so an diesen hässlichen Dingern?«, fragte Nehemia an ihrer Seite.
    Celaena drehte sich zu der Prinzessin um. »Glaubt Ihr, sie bewegen sich?«
    »Sie sind aus Stein, Lillian«, erwiderte die Prinzessin auf Adarlan. Ihr Eyllwe-Akzent wurde immer schwächer.
    »Oh!«, rief Celaena lächelnd aus. »Das war sehr gut! Ihr habt Euch schon nach einer einzigen Unterrichtsstunde wirklich verbessert!« Leider konnte man das von ihrem eigenen Eyllwe nicht behaupten.
    Nehemia strahlte. »Sie sehen wirklich böse aus«, sagte sie auf Eyllwe.
    »Und die Wyrdzeichen machen es auch nicht besser.« Celaena stand direkt vor einem der Zeichen und blickte zu den anderen. Insgesamt waren es zwölf und sie bildeten einen großen Kreis um den frei stehenden Turm. Celaena hatte nicht die leiseste Ahnung, was auch nur ein einziges von ihnen bedeuten könnte. Keines der Zeichen ähnelte den dreien, die sie am Tatort von Xaviers Ermordung gesehen hatte, aber es musste trotzdem eine Verbindung geben. »Ihr könnt die Zeichen wirklich nicht lesen?«, fragte sie ihre Freundin.
    »Nein«, gab Nehemia kurz angebunden zurück und steuerte auf die Hecken zu, die den kleinen Platz umgaben. »Und Ihr solltet nicht versuchen herauszufinden, was sie bedeuten«, fügte sie über die Schulter hinzu. »Es würde nichts Gutes dabei herauskommen.«
    Celaena zog ihren Umhang fester um sich, als sie der Prinzessin folgte. In ein paar Tagen würde der erste Schnee fallen und sie dem Julfest und auch den letzten Zweikämpfen näher bringen, bis zu denen es noch zwei Monate waren. Sie genoss die Wärme ihres Umhangs; nur allzu gut erinnerte sie sich an den Winter, den sie in Endovier verbracht hatte. Im Schatten der Ruhnn Mountains war er gnadenlos. Ein Wunder, dass sie nicht erfroren war! Falls sie dorthin zurückmusste, würde ein weiterer Winter ihr den Tod bringen.
    »Ihr seht besorgt aus«, stellte Nehemia fest, als Celaena aufholte und sich bei ihr unterhakte.
    »Alles in Ordnung«, gab Celaena auf Eyllwe zurück und lächelte, um Nehemia zu beruhigen. »Ich mag einfach den Winter nicht.«
    »Ich habe noch nie Schnee gesehen«, sagte Nehemia und blickte in den Himmel. »Ich frage mich, wie lange ich die Neuheit wohl aufregend finde.«
    »Hoffentlich lange genug, dass Euch die zugigen Flure, die Eiseskälte am Morgen und Tage ohne Sonnenschein nichts ausmachen.«
    Nehemia lachte. »Ihr solltet mich nach Eyllwe begleiten, wenn ich zurückkehre – und lange genug bleiben, um einen unserer mörderischen Sommer zu erleben. Danach werdet Ihr Eiseskälte am Morgen und Tage ohne Sonne zu schätzen wissen.«
    Celaena hatte bereits einen mörderischen Sommer in der Hitze der Red Desert verbracht, aber Nehemia davon zu erzählen, würde nur unbequeme Fragen mit sich bringen. Stattdessen erwiderte sie: »Ich würde Eyllwe sehr gern einmal sehen.«
    Nehemias Blick blieb für einen Moment an Celaenas Stirn hängen. »Dann soll es so sein«, sagte sie lächelnd.
    Celaenas Augen leuchteten auf und sie legte den Kopf in den Nacken, um das sich bedrohlich gegen den Himmel abzeichnende Schloss zu betrachten. »Ich frage mich, wie Chaol mit diesem üblen Mord weiterkommt.«
    »Meine Leibwächter haben mir gesagt, dass der Mann auf sehr … brutale Weise ermordet wurde.«
    »Das ist noch harmlos ausgedrückt«, murmelte Celaena und beobachtete, wie sich das Schloss in den wechselnden Farben der untergehenden Sonne gold und rot und blau färbte. Obwohl sie das Glasschloss einfach protzig fand, musste sie zugeben, dass es manchmal ziemlich schön aussah.
    »Habt Ihr die Leiche gesehen? Meine Leibwachen wurden nicht nah genug herangelassen.«
    Celaena nickte langsam. »Ich bin sicher, Ihr wollt lieber keine

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