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Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Titel: Thunderhead - Schlucht des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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kicherte er. »Koprolith, du großer Gott. Womit sich Menschen so alles beschäftigen!«
    Bevor Black etwas erwidern konnte, verkündete Bonarotti, dass das Frühstück fertig sei. Wie am Tag zuvor trug er einen perfekt gebügelten, kakifarbenen Safarianzug. Nora, die dankbar für die Unterbrechung war, fragte sich, wie der Mann es schaffte, so gepflegt auszusehen, während alle anderen bereits mehr oder weniger schlampig daherkamen. Hungrig reihte sie sich in die kleine Warteschlange vor Bonarottis Grill ein. Nachdem der Italiener ihr ein großes Stück Omelett auf den Teller gelegt hatte, setzte sie sich auf einen Felsen und machte sich hungrig über ihr Essen her. Vielleicht lag es ja an der Wüstenluft, aber sie hatte noch nie in ihrem Leben eine so fantastische Eierspeise zu sich genommen.
    »Himmlisch!«, murmelte Smithback mit vollem Mund.
    »Es hat einen ganz außergewöhnlichen Geschmack«, sagte Holroyd und besah sich ein Stück Omelett auf seiner Gabel. »Fast ein bisschen moschusartig. So etwas habe ich noch nie gegessen.«
    »Ist da etwa Stechapfel drin?«, fragte Swire halb im Scherz.
    »Ich schmecke überhaupt nichts«, bemerkte Black.
    »Ich weiß, was Sie meinen«, sagte Smithback zu Swire. »Irgendwie kommt mir der Geschmack bekannt vor.« Er nahm noch einen Bissen, dann ließ er die Gabel klappernd auf den Teller fallen. »Jetzt weiß ich's. Ich habe mal im >11 Mondo Vecchio< in der Dreiundfünfzigsten Straße Kalbfleisch gegessen, das so ähnlich schmeckte.« Er blickte auf. »Schwarze Trüffel, stimmt's?«
    Bonarottis normalerweise gleichgültiges Gesicht erhellte sich einen Augenblick, und er sah Smithback mit neuem Respekt an. »Nicht ganz«, antwortete er, während er sich seiner Wunderkiste zuwandte, eine der zahllosen Schubladen aufzog und einen schwärzlichen Klumpen von der Größe eines Tennisballs hervorholte. An einer Seite des Klumpens war eine längliche Schnittfläche zu sehen.
    »Gütiger Jesus, steh mir bei«, hauchte Smithback. »Eine weiße Trüffel. Und das mitten in der Wüste.«
    »Eine Tuber magantwn pico«, verkündete Bonarotti feierlich, bevor er die Trüffel wieder in der Schublade verstaute.
    Smithback schüttelte langsam den Kopf. »Dieser nette kleine Pilz dürfte einen Gegenwert von schlappen tausend Dollar darstellen. Gut zu wissen. Für den Fall, dass uns der Indianerschatz von Quivira durch die Lappen geht, können wir immer noch das Kabinett des Doktor Bonarotti plündern.«
    »Versuchen Sie's, mein Freund«, sagte Bonarotti ruhig und öffnete seine Jacke. Darunter kam ein Halfter an seinem Gürtel zum Vorschein, in dem ein riesiger Revolver steckte.
    Aus der Runde ließ sich nervöses Lachen vernehmen.
    Als Nora sich wieder ihrem Frühstück widmete, war es ihr, als ob sie ein fernes, langsam anschwellendes Grollen vernommen hätte. Sie sah sich um und bemerkte, dass auch die anderen das Geräusch gehört hatten. Es wurde von den Wänden des Canons zurückgeworfen und ließ auf einen Flugzeugmotor schließen. Während sie den strahlend, blauen Himmel absuchte, nahm das Geräusch rasch an Intensität zu.
    Kurze Zeit später erschien ein Wasserflugzeug, dessen Flügel und Schwimmer in der Morgensonne schimmerten, über der Felswand. Die Pferde weiter oben im Canon wieherten nervös.
    »Der Bursche fliegt verflucht tief«, sagte Holroyd, während er nach oben starrte.
    »Der fliegt nicht nur tief«, bemerkte Swire. »Der landet.«
    Das Flugzeug senkte sich herab und wackelte zur Begrüßung mit den Flügeln. Dann ging es mit einem lauten Platschen auf dem Wasser nieder. Als es mit brummenden Propellern auf den Verhau aus Baumstämmen zukam, nickte Nora Holroyd zu, der daraufhin zu dem Rettungsfloß ging und auf den See hinausruderte. Im Cockpit des Flugzeugs sah sie den Piloten und den Kopiloten, die Messinstrumente ablasen und etwas auf einem von der Decke der Kabine herabhängenden Klemmbrett notierten. Schließlich kletterte der Pilot aus der Kabine, stellte sich auf einen der Schwimmer und winkte zu den Expeditionsteilnehmern am Ufer hinüber.
    Nora hörte, wie Smithback neben ihr durch die Zähne pfiff, und sah, dass der Pilot eine Ledermütze abgenommen hatte und sein schwarzes Haar schüttelte. Es war eine Frau. »Die würde ich gern mal an den Steuerknüppel lassen«, bemerkte Smithback mit einem dreckigen Grinsen.
    »Ruhe!«, fauchte Nora.
    Die Pilotin musste Sloane Goddard sein.
    Inzwischen war Holroyd mit dem Floß bei dem Flugzeug angekommen, und Dr.

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