ThunderStorm
Fuck!“
„Hör' sofort auf damit!“ Robb zuckte genauso heftig zusammen wie er selbst, als sie zu Brian herumfuhren, der nur ein paar Schritte hinter ihnen stand. „Ich wollte euch zum Bus zurückholen, als ich euch reden hörte. Tut mir leid, dass ich gelauscht habe, aber ...“ Brian brach ab, schüttelte den Kopf und trat dann auf Robb zu. „Du hörst sofort auf, dich verrückt zu machen, verstanden?“
„Aber ...“
„Nein!“, unterbrach Brian ihn streng und griff nach Robbs Hand. „Du weißt nicht, was sie hat. Gendry hat Recht. Frag' Christy, was mit ihr los ist. Warum sie dich angelogen hat. Und mach' es so schnell wie möglich. Am besten gleich heute. Bevor wir alle am Rad drehen, weil wir Angst um sie haben.“
„Und wenn sie ...“
Brians Finger auf Robbs Lippen brachte Robb effektiv zum Schweigen und Gendry unwillkürlich zum Lächeln. Auch wenn Brian seine Gefühle nicht oft zur Schau trug, wenn man ihn brauchte, war er da und das zeigte sein kleiner Bruder gerade überdeutlich.
„Wenn Christy wirklich krank ist, dann sind wir für euch beide da. Wir sind eine Familie, du Blödmann. Aber darüber machen wir uns erst Gedanken, wenn wir genau wissen, was überhaupt los ist, okay?“
Besser hätte er es nicht ausdrücken können. Gendry nickte schweigend, als Robb ihn fragend und ziemlich verunsichert ansah, was er nachempfinden konnte. Robb und Christy waren schon so lange ein Paar, da musste die Vorstellung, dass Christy vielleicht ernsthaft krank war, mehr als erschreckend sein. Das wäre sie für ihn auch, beträfe es Brian, Emma, ihre Eltern oder ... Rachel.
Der Gedanke ließ Gendry frösteln.
12
„Was ist los?“, fragte Rachel leise, als sie am späten Abend an einer Tankstelle Rast machten und sie ihn mit in den Laden zerrte, der zur Tankstelle gehörte, um noch ein paar Kleinigkeiten für das Abendessen zu besorgen, da Robb kochen wollte.
„Was meinst du?“, fragte Gendry, obwohl er ahnte, was Rachel wissen wollte, denn ihm waren ihre Blicke zu Robb und Christy, im Laufe des Tages, nicht entgangen.
„Robb“, antwortete Rachel ruhig und gab ihm damit Recht. „Du und Brian beobachtet ihn immerzu und er beobachtet Christy, als wäre sie eine Bombe, die jederzeit hochgehen könnte.“
Das kam so ungefähr hin, obwohl der Vergleich mit einer Bombe ihn zum Grinsen brachte. Gleich darauf seufzte Gendry jedoch auf, denn was sollte er Rachel sagen? Robb war es bestimmt nicht recht, wenn er derart private Sachen ausplauderte. Sie anlügen wollte Gendry aber auch nicht, weswegen er sich schlussendlich doch für die Wahrheit entschied, ohne alles preiszugeben.
„Christy und Robb haben ein paar Sachen zu klären, aber mehr kann ich dir im Moment nicht sagen, tut mir leid.“
Rachel nickte verstehend und packte ihm zwei Tüten Chips in die Arme. „Das ist okay. Ich bin schließlich 'die Neue' an Bord.“ Rachel zeichnete bei den letzten Worten Gänsefüßchen in die Luft und lächelte ihn gleichzeitig an. „Habe ich dir heute eigentlich schon gesagt, dass ich sie mag? Also Emma, Christy und Robb. Sogar Brian, obwohl er eine Nervensäge ist.“
Gendry sah breit grinsend auf die Packung Sojariegel für Brian, die sie ihm als nächstes in die Hände gab. „Muss ich jetzt eifersüchtig sein?“ Statt einer Antwort zog Rachel aus dem nächsten Regal eine rosafarbene Tüte und Gendry lachte los, als er erkannte, was sie da in der Hand hielt. „Schon besser“, meinte er und schnappte sich die Tüte mit den Erdbeerbonbons für Kinder, um sie dann an die Hand zu nehmen. „Und jetzt ab zur Kasse. Sonst kommst du mir noch auf die Idee, Kondome mit Geschmack zu kaufen.“
„Ähm ...“
„Nein, ich will es nicht hören“, unterbrach Gendry sie neckend und Rachel grinste. „Ich hoffe, es sind die mit Erdbeergeschmack“, murmelte er, bevor sie die Kasse erreichten, und zuckte zusammen, als Rachel ihm mit der Zunge über die Ohrmuschel fuhr.
„Eine Packung mit Erdbeere, eine mit Schokolade“, flüsterte sie ihm zu und Gendry war so überrumpelt, dass Rachel schon bezahlt hatte und gerade grinsend die Einkäufe an sich nahm, als er die Gänsehaut in seinem Nacken endlich abgeschüttelt hatte.
„Du Biest.“
„Ich liebe es, wenn du mir Nettigkeiten an den Kopf wirfst“, war Rachels trockener Konter dazu, bevor sie mit einem frechen Zwinkern nach draußen in Richtung Bus verschwand, während Gendry ihr grinsend und zugleich kopfschüttelnd nachsah, und sich fragte, ob dieser
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