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ThunderStorm

ThunderStorm

Titel: ThunderStorm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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sah ihn fassungslos an, dann schnaubte er. „Was für ein Arschloch ist das denn? Der kann froh sein, dass ich nicht da war. Den hätte ich an seinen Eiern aus dem Haus geschleift. So ein verfluchter Drecksack.“
    „Noch nicht mal da und schon werde ich beleidigt“, erklärte plötzlich Trent und kam mit einem amüsierten Grinsen auf sie zu. Als er ihre Gesichter sah, verschwand die Belustigung allerdings aus seinen Zügen. „Will ich es wissen?“
    Gendry nickte. „Willst du. Aber komm erst mal rein. Wo hast du deine bessere Hälfte gelassen?“
    „Der sucht nach einem Parkplatz.“ Trent sah über die Schulter in ihre Einfahrt, die zugeparkt war. „Bei euch war wegen Überfüllung geschlossen.“
    Brian seufzte. „Ich rede später mit den Nachbarn. Ist ja schön und gut, dass ihre Kids die Winterferien daheim verbringen, aber so langsam nervt es. Und jetzt rein. Ich hab' Hunger.“
    Gendry konnte nicht anders. Die Steilvorlage musste er nutzen. „Du hast Hunger? Ist ja ganz was Neues.“
    „Pfft“, machte Brian, was Trent und ihn zum Lachen brachte.
    Als Baxter kurze Zeit später auftauchte, hatte sich ihr Gespräch dann fürs Erste erledigt. Stattdessen stürzten sie sich in der Küche auf das mitgebrachte Essen. Das hielt Gendry aber nicht davon ab, in Gedanken immer wieder den bisherigen Tag Revue passieren zu lassen. Er kam nicht davon weg, dass Rachels Eltern so unmöglich waren. Obwohl das noch viel zu höflich ausgedrückt war. Wie kamen diese Leute dazu, ihr Kind rauszuwerfen? War es wirklich wegen dem Baby gewesen? Hatte es am Kindsvater gelegen? Das Ganze ließ Gendry keine Ruhe.
    „Trent?“, fragte er schließlich und wartete, bis der ihn kauend ansah. „Weißt du, wer der Vater von Rachels Baby war?“
    Trent und Baxter tauschten einen kurzen Blick, dann nickte Trent und schluckte runter. „Der Junge war nicht der Grund, falls du das denkst. Das glaubten wir auch eine Weile, bis Rachel es ...“ Trent brach ab und seufzte kurz. „Sie hat nur ein Mal darüber gesprochen und das war nach dem Abschlussball, als wir auf dem Heimweg waren. Ich weiß nicht, ob sie sich überhaupt noch daran erinnert und ...“
    „Bobby.“
    Gendry zuckte mit den Anderen zusammen, dann sahen sie zur Tür, in der Rachel stand. Total verschlafen und mit tiefen Ringen unter den Augen. „Hey“, sagte er und lächelte ihr zu. „Magst du etwas essen?“
    Rachel schüttelte den Kopf. „Hab' keinen Hunger.“
    „Dann trink wenigstens was“, meinte Brian und warf ihr eine der kleinen Wasserflaschen zu, die er ebenfalls mitgebracht hatte.
    Rachel fing die Flasche auf und kam in die Küche, um sich gegen die breite Arbeitsfläche zu lehnen. „Bobby“, wiederholte sie dabei den Namen von zuvor. „Ich habe es nicht vergessen, obwohl ich betrunken war.“ Sie schaute zu Trent, der lächelte. „Bobby war in der Highschool eine Klasse unter mir“, erzählte Rachel weiter. „Ich hatte ihn gern. Er war nett, hatte genauso bescheuerte Eltern wie ich und war auch genauso unglücklich. Wir haben uns nicht geliebt, wir waren einfach nur...“ Sie brach ab und zuckte die Schultern. „Es ist passiert und es war auch nur das eine Mal.“ Rachel sah auf die Wasserflasche in ihrer Hand und fing an, am Deckel herumzuspielen. „An dem Tag, als ich erfuhr, dass ich schwanger bin, hat Bobby sich im Gartenhaus seiner Eltern erhängt.“
    Gendry verkniff sich das in seiner Kehle aufsteigende Stöhnen. Jedes Mal, wenn er glaubte, es könne gar nicht schlimmer werden, wurde ihm das Gegenteil bewiesen. Wie hatte Rachel das alles nur überstehen können, bevor sie Baxter und Trent begegnet war? Sie konnte von Glück reden, dass sie nicht ermordet und vergewaltigt in einer Mülltonne geendet war.
    „Was war denn vorhin nun los?“, wollte Trent wissen und Gendry hätte ihn dafür am liebsten erwürgt. Nicht nur, weil Trent mit der Frage absolut plump das Thema wechselte, sondern weil er ihn dadurch zu einer Antwort zwang. Genau das hatte Gendry vermeiden wollen, denn zu erfahren, was ihr Vater vorgehabt hatte, würde Rachel nicht gerade freuen. Trent sah ihm seine Überlegung an, denn er schnalzte tadelnd mit der Zunge.
    Gendry verdrehte die Augen, gab aber anschließend nach. „Dein Vater war hier.“
    Der verblüffte Ausdruck in ihrem Gesicht hielt keine fünf Sekunden, dann verschloss sich Rachel vor seinen Augen. „Was wollte er?“, fragte sie so ruhig, dass Gendry eine Gänsehaut bekam und vorwurfsvoll zu Trent blickte.

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