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ThunderStorm

ThunderStorm

Titel: ThunderStorm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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streichen, in der Hoffnung, dass es sie beruhigte. „Würde es irgendwas für dich ändern, dass ich mal im Gefängnis war?“, fragte er leise. „Früher, bevor wir die Band gründeten. Wir hatten einige schwere Zeiten und leider auch die falschen Freunde.“
    „Warum hast du gesessen?“
    „Drogenbesitz.“
    Rachel schwieg für einige Zeit, dann hob sie den Kopf und lächelte ihn zaghaft an. „Nein, es ändert nichts. Und ich habe das nur zu ihr gesagt, um ihr wehzutun.“ Ihr Blick verdunkelte sich kurz. „Es ist ...“ Sie brach ab und seufzte. „Ich war ganz nahe dran, auf dem Straßenstrich zu landen, und ich wäre es auch, wenn der Kerl, den ich als erstes ansprach, nicht Baxter gewesen wäre.“
    „Was ist passiert?“, fragte Gendry leise, weil er mehr über die Zeit wissen wollte, die ihr Leben so sehr geprägt hatte. „Erzählst du es mir?“
    Rachel legte sich wieder hin und brachte ihn dazu, sich auf den Rücken zu drehen, worauf sie sich an seine Seite legte. „Du weißt, dass ich sechzehn und schwanger war, als sie mich rauswarfen ... an Weihnachten.“ Sie schnaubte und seufzte im Anschluss. „Dabei dachte ich bis zu dem Zeitpunkt eigentlich, noch schlimmer kann es nicht werden. Dann stand ich plötzlich auf der Straße, nur mit dem, was ich am Körper trug und der Tasche mit meinen Schulsachen. Oh, und meiner Kreditkarte. Keine Ahnung, wieso mir ausgerechnet das zuerst einfiel, aber das erste, was ich tat, war, mir ein paar hundert Dollar abzuheben ... Für meine Abtreibung.“ Rachel sah ihn an. „Ich hatte tolle Prioritäten, nicht?“
    Gendry schüttelte den Kopf. Es war nicht ihre Schuld. Rachel hatte nur versucht zu überleben, wie sie es im Dezember im Tourbus schon erzählt hatte. Die Einzigen, denen man hier eine Schuld anlasten konnte, waren ihre Eltern. „Es war nicht deine Schuld.“
    „Ich weiß“, murmelte Rachel resigniert. „Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft Trent und Baxter mir das in den vergangenen Jahren gesagt haben. Es ist trotzdem merkwürdig, sich daran zu erinnern. Statt einige hundert Dollar, hätte ich die Karte ans Limit treiben sollen, aber das ist mir natürlich erst eingefallen, als sie sie schon gesperrt hatten. Und nachdem das Geld, das ich nach der Abtreibung übrighatte, alle war, landete ich endgültig auf der Straße.“ Rachel schaute gedankenverloren aus dem Fenster. „Das war Ende Januar. Es war pures Glück, dass ich die Abtreibung so gut überstanden habe.“
    Gendry verstand die unausgesprochenen Worte. „Du warst nicht in einer richtigen Klinik, oder?“
    „Nein. Ich hab' mich nicht getraut, weil ich damals nicht wusste, wie das abläuft. Ich dachte, man müsste einen Haufen Geld zahlen und Papiere unterschreiben, was ich nicht wollte. Also habe ich mich umgehört und fand einen Arzt, der gegen Bargeld gearbeitet hat. Wie gesagt, ich hatte Glück.“
    'Mehr Glück als Verstand', dachte Gendry, aber den Gedanken sprach er nicht aus. Er war einfach nur froh, dass Rachel jetzt neben ihm lag, gesund und munter.
    „Damals sah ich das mit dem Glück natürlich anders.“ Rachel gähnte. „Wenn einem ununterbrochen der Magen knurrt und man friert, glaubt man nicht an so etwas wie Glück. Ich hatte nicht damit gerechnet, wie schnell, aber vor allem tief, meine Hemmschwelle sinken würde, aber sie tat es. Ich habe einige Tage geklaut, mir das Nötigste zum Leben beschafft. Dabei sah ich jeden Abend diese Zuhälter an den Straßen mit Geldscheinen wedeln und das für ein bisschen Sex. Gott, ich war so naiv.“
    Kein Wunder. Sie war in einer Welt aufgewachsen, in der Schein und Sein das Wichtigste waren, abgesehen vom Bankkonto. Gendry zog Rachel noch näher an sich und küsste sie zärtlich auf die Stirn, weil ihm einfach nichts Gescheites einfiel, was er hätte sagen können.
    „Ich dachte, ich könnte das auch und ich wusste, dass ich hübsch genug war.“ Rachel schaute ihn wieder an und verzog, angeekelt vor sich selbst, das Gesicht.
    „Nicht“, bat Gendry leise und strich ihr über die Stirn, bis sich die Falten in ihrem Gesicht glätteten. „Du musst dich für gar nichts schämen. Du hast überlebt. Nur das zählt, Rachel.“
    „Dein Wort in Gottes Ohr.“
    Gendry musste schmunzeln. „Nein, in dein Ohr.“
    Rachel grinste, während sie sich an ihn kuschelte. „Es war ein seltsames Gefühl. Ich stellte mich an die Straße, besah mir die Kerle und als einige Stunden später Baxter auf mich zukam, dachte ich, der Kerl ist so

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