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Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Titel: Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
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ätzten und deren Inneres zerstörten. Die Morddüsterlinge wiederum …
    Alebin war es leid, über seine Verbündeten nachzudenken. Kurzerhand gab er das Zeichen zum Aufbruch und marschierte vorneweg. Wogen des Hasses folgten ihm. So unfassbar die körperlichen Möglichkeiten der Ruhenden Streitkräfte auch sein mochten – sie waren nichts im Vergleich zu dem Grauen, das ihre bloße Anwesenheit erzeugte.
    »Wir nehmen jenes Portal, das zu Merlin’s Cave führt«, sagte er und deutete seinen Gefolgsleuten, es ihm gleichzutun.
    Koinosthea –
Mutter!
– würde für die kurze Zeit seiner Abwesenheit das Kommando im Rosen-Palast übernehmen. Sie konnte gar nicht anders, als ihm zu gehorchen. Der Gedanke an seine Macht über die alte Vettel bereitete Alebin selbst nach all den Jahrhunderten eine ganz besondere Freude.
    An der Spitze des Zuges der Ruhenden Streitkräfte verließ Alebin den Rosen-Palast. Sie wählten den Weg durch die Stadt; durch die Prunkstraßen, die schon Tristan durchschritten hatte.
    Ringsumher schlossen sich Fenster, Türen wurden verriegelt. Ein trotziges Kleinkind wurde von seiner vor Entsetzen blass gewordenen Mutter von der Straße gezerrt. Kein Vogel zwitscherte, verdorrende Rosenstöcke säumten den Weg. Weit entfernt am Horizont zeigte sich die kompakte Masse der Schmetterlingsflügel, die Lyonesse bislang gesichert hatten. Dieses Geschenk, das ihm die Torfmuhme bereitet hatte, war ein Auslaufmodell. Bald würde es keine Macht mehr geben, die ihm gefährlich werden konnte.
    Die frische Luft tat Alebin gut. Sie klärte seine Gedanken. Vergessen waren die Selbstzweifel, vergessen war die Angst vor Thanmórs Hass. Er hatte alles unter Kontrolle wie meistens. Er würde die Schmach von Island vergessen machen und die Erinnerung an diesen Kampf aus dem Gedächtnis aller Beteiligten tilgen – so er sich entschied, diese am Leben zu lassen.
    Im Nu war das Portal in Sichtweite. Mehrere Wachelfen erwarteten sie. Unruhig stiegen die Wärter von einem Bein aufs andere. Am liebsten wären sie wohl davongelaufen, um sich weit, weit entfernt zu verstecken.
    »Ist alles ruhig?«, fragte Alebin.
    »Ja, Herr«, antwortete der Befehlshabende. Er konzentrierte sich allein auf Alebin, als wolle er Thanmór und seine Gesellen unter keinen Umständen auch nur mit einem Blick streifen. »Wir haben mehrmals so gut wie möglich nach
drüben
gelauscht. Weit und breit ist keiner von Fanmórs oder Bandorchus Leuten zu spüren. Selbst der Getreue hat sich zurückgezogen.«
    »Dann macht Platz. Wir werden ihn und die alte Hexe suchen gehen.«
    Erleichtert traten die Wachelfen zur Seite. Mehrere von ihnen vollführten Handbewegungen. Sie stellten sich tollpatschig an, und ihre Stimmen erzielten bei Weitem nicht jene Wirkung auf das Gestein vor ihm, die Alebin selbst erreicht hätte – doch es genügte, um das Tor zu öffnen.
    »Denkt an meine Worte!«, mahnte er erneut. »Ihr lasst die Menschen in Ruhe. Cornwall ist lediglich eine Zwischenstation auf unserem Weg nach Tara.«
    Er bedeutete Thanmór, die Spitze des Zuges zu übernehmen. Ein kluger Feldherr schickte stets seine Fußtruppen voraus. Außerdem musste er in aller Ruhe die durch die Schmetterlingsflügel erzeugte Bannmauer ausschalten. Der dazu nötige Text, die herbeigedachten Bilder und die Bewegungen waren nicht für jedermanns Ohren und Augen bestimmt.
    Das schwarze Band wurde dünner und löste sich schließlich in nichts auf. Es war nicht verschwunden, sondern bloß
abgelegt;
wenn er wollte, konnte er es jederzeit wieder in den Himmel zaubern.
    Der Anführer der Ruhenden Streitkräfte trat in wallenden Nebel, der aus dem steinernen Tor drang. Alebin konnte spüren, wie die Menschenwelt ihn lockte. Sie hatte ihren Reiz, gewiss …
    Etwas stimmte nicht.
    Da waren andere. Sie lauerten drüben, auf der anderen Seite. Krieger und Elfenmagier zuhauf; Feinde, die nur auf ihre Chance warteten, durch diese winzig kleine Öffnung nach Lyonesse vorzudringen!
    Wie war das möglich?
    Eine Trugmauer! Seine Gegner mussten einen ungeheuren Aufwand betrieben und ganze Hundertschaften an magiekundigen Wesen zusammengeführt haben, um einen Wall zu schaffen, hinter dem sie nicht aufgespürt werden konnten. Nun kamen sie hervorgekrochen und stürzten sich auf die Ruhenden Streitkräfte!
    »Komm zurück!«, befahl Alebin Thanmór.
    Keine Reaktion. Seine neuen Verbündeten hörten nicht auf ihn, sondern strebten weiter vorwärts. Die Ruhenden Streitkräfte rochen und fühlten

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