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Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Titel: Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
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wichtigen Informationen zu versorgen, ohne dabei sein Wort zu brechen.
    Oder?
    Konnte sie ihm vertrauen? Wie viel riskierte der alte König wirklich? Wollte er sie in eine Falle locken, um sie anschließend ans Messer zu liefern und dadurch Alebins Vertrauen zu gewinnen?
    Nein! Nadja dachte zu kompliziert, fast schon wie ein Elf. Cunomorus trieb sein schlechtes Gewissen an. Keinesfalls würde der alte Herr ein Zweckbündnis mit Alebin eingehen, der ihn auf so schändliche Weise seiner Macht beraubt hatte.
    Nadja achtete nicht auf die grimmig dreinblickenden Wächterelfen. Sie schob sich an ihnen vorbei ins Kinderzimmer. Margarethe schnarchte in einem Schaukelstuhl, die Hände ineinander verschränkt. Der Stuhl wurde in regelmäßigen Abständen von leuchtenden Libellenwesen angeschubst, die beruhigende Brummgeräusche von sich gaben.
    Margarethe schreckte hoch, als Nadja sich näherte. Sie hielt zwei Messer in ihren Händen; in ihren Augen blitzte etwas, das Nadja Angst machte.
    »Ich bin’s«, flüsterte die junge Frau. »Ich wollte nochmals nach Talamh sehen.«
    »Es ist schon spät, und der Kleine schläft. Koinosthea hätte etwas dagegen …«
    »Ist Koinosthea die Mutter des Kindes, oder bin ich es?« Nadja würde sich nicht von einem Namen einschüchtern lassen! Sie schob sich an Margarethe vorbei und blickte auf ihren Sohn hinab. Friedlich schlummernd lag er in seiner neuen Krippe und nuckelte zufrieden an einem Daumen. Vorsichtig holte Nadja ihn hervor. Glücksgefühle durchströmten sie, wie immer, wenn sie den Kleinen in den Armen halten durfte. Sie wiegte ihn hin und her, hin und her. Talamh zeigte keinerlei körperliche Reaktion – doch in ihrem Kopf fühlte Nadja ein vages, gedankliches Zupfen. Das Baby war wach.
    Ich habe mich mit Cunomorus unterhalten
, dachte sie angestrengt.
Er hat mir ein paar Ratschläge gegeben, wie ich an deinen Vater herankommen könnte
. Sie schilderte ihm, was der König angedeutet hatte, und wartete auf eine Reaktion.
    Talamh kuschelte sein Köpfchen an ihre Halsbeuge. Für Margarethe, die ihre Messer nach wie vor in Händen hielt, musste es wirken, als würde er im Halbschlaf auf Nadjas Anwesenheit reagieren.
    Ich verstehe
, dachte das Baby nach einer Weile. Seine Gedanken strahlten Enttäuschung ab.
Ich hatte gehofft, Cunomorus würde dir mehr Unterstützung anbieten. Es ist dennoch richtig und wichtig, dass du Papi siehst
. Talamh seufzte wohlig auf. Er duftete so gut, so süß …
Er wird dir die Kraft geben, die du während der nächsten Tage benötigst. Hör mir gut zu, Mami

    Bei Nadjas Rückkehr in den Turm der Frauen war Koinosthea nirgendwo zu sehen. Der Tadel, den sie von Alebin hatte entgegennehmen müssen, zeigte offensichtlich Wirkung. Wahrscheinlich schmollte die alte Vettel in irgendeinem Winkel des Palastes und überlegte sich, wie sie die Gunst des schottischen Elfen zurückgewinnen oder sich an ihm rächen konnte.
    Es war Nadja einerlei. Die Suche nach David würde
nun
vonstattengehen, und ihr Plan bedingte, dass sie sich für die nächsten paar Stunden innerhalb des Palastes frei bewegte.
    Zwei amazonenhafte Elfen taten vor Nadjas Gemächern Dienst. Sie gab ihnen einen Teil ihres ohnedies kargen Abendessens und wechselte ein paar freundliche Worte mit ihnen. Nach einer Weile täuschte sie Magenschmerzen vor und ließ sich zum Abtritterker begleiten. Einmal, zweimal, immer wieder. Nach anfänglichem Misstrauen ließ die Aufmerksamkeit der Wächterinnen nach, je öfter sie die rustikalen Toiletten-Räumlichkeiten aufsuchen musste.
    Bevor Nadja das nächste Mal mit angedeuteten Bauchschmerzen an den Wächterinnen vorbeieilte, verbarg sie ihre Ausrüstung unter dem weiten Nachtkleid. Die beiden Elfenfrauen hoben kaum mehr ihre Blicke. Sie witzelten über irgendwelche Menschenmänner, auf die sie ihre Augen geworfen hatten und die sie abschätzig als »Bettrammler« bezeichneten. Eine der beiden Frauen folgte Nadja und wartete mehrere Schritte vor der Tür des Aborts. Sie lehnte sich gegen die Wand und kratzte mit ihrem langen Messer Schmutz unter den Fingernägeln hervor.
    Nadja betrat den von lediglich zwei Kerzen erleuchteten Abtritterker. Er stank erbärmlich. Von der Bodenklappe her wehte kühler Wind hoch.
Westwind, um genau zu sein

    Nun zog sie das hart gekochte Ei hervor, das sie sich vom Abendessen behalten hatte, und klopfte damit mehrmals gegen das Gemäuer. Protestierendes Krächzen ertönte, das von außerhalb der Burg stammte. Sie ließ

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