Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Titel: Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
tüchtige Bösewichtel gut gebrauchen. Zumal ich eine Reise vor mir habe, bei der ich euch als Begleiter mitnehmen wollte.«
    »Eine Reise?« Der Spriggans hieb seine spitzen Zähnchen in den vernarbten Hals seines Opfers und kaute genüsslich auf einem Stück Fleisch herum. »Sollte es deiner Aufmerksamkeit entgangen sein: Lyonesse wird von allen Seiten belagert. Fanmór und Bandorchu werden dich gefangen setzen, sobald du auch nur einen Millimeter der auffrisierten Spitzen deines roten Schopfs vor den Grenzen des Landes blicken lässt. Und dann …«
    »Und dann sehen wir zu, wie man dir das Fell abzieht«, fuhr der Kau fort, »dich im Öl einer Cait-Sith- Katze brät und die knusprigen Reste anschließend fünfteilt. Du ahnst, welcher der fünfte Teil sein wird?«
    »Bandorchu wird dich zuvor foltern«, ergänzte Cor. »Nicht auf die übliche Weise, nein. Sie wird dein Nervenkostüm aus seiner fleischlichen Hülle lösen, es wie ein Stück Wäsche vor sich ausbreiten und es mit ihren spitzen Fingernägeln malträtieren. Du wirst schreien wollen, es aber nicht können. Du wirst um Erbarmen flehen wollen, es aber nicht dürfen. Du wirst sterben wollen …«
    Alebin hob die Hand. »Schon gut, ihr Spaßvögel. Ich habe verstanden. Glaubt ihr wirklich, ich sei so dumm, mich dort blicken zu lassen, wo eure Herrin, der Getreue oder Fanmór auf mich zugreifen könnten? Ich plane eine Reise
woandershin

    »Zum Mond, um das Mondkalb zu schlachten und den Göttern als Opfer darzubieten? Zum Mittelpunkt der Erde? Ins Totenreich?«
    »Schluss jetzt!«, donnerte Alebin. Er machte sich so breit, wie er konnte. Er wusste, wie seine Physis wirkte, wenn er sich aufplusterte. Sie erzeugte Respekt, Angst – sogar Panik. »Ihr strapaziert meine Nerven über alle Gebühr. Ich könnte euch töten lassen, und es würde mich nicht mehr als ein Fingerschnippen kosten. Wollt ihr meinen Truppen beitreten oder nicht?«
    »Welchen Truppen? Meinst du das Kindermädchen, die paar dumpfen Steinwesen, die alte Kräuterhexe und Doolin, den Buckligen?« Der Kau schlug sich die Hände vor den Mund, kaum, dass er die Worte ausgesprochen hatte.
    Also fürchtete er sich vor Alebin. Gut so.
    »Ihr seid an Bandorchu und ihren Getreuen gebunden«, sagte der Elf, ohne auf die Frechheiten des Kleinen einzugehen. »Ich könnte euch aus ihrem Spinnennetz befreien.«
    »Damit du uns augenblicklich an dich fesselst?« Cor lachte, eine Wolke dampfend schlechter Luft vernebelte den Raum. »Wir kämen vom Regen in die Traufe.«
    »Mein Wort darauf: Ihr dürftet frei über eure Taten entscheiden. Entweder ihr akzeptiert mein überaus großzügiges Angebot, oder …«
    »Oder?«
    »… ich setze euch auf einer einsamen Insel ab, auf der ihr von da an euer Unwesen treiben müsst.«
    Eine Weile lang herrschte Ruhe. Schließlich murmelte der Kau: »Das klingt in der Tat verlockend.«
    »Aber nicht verlockend genug«, fiel ihm der Spriggans scharf ins Wort. »Wir lehnen es ab, die Königin zu verraten.«
    »Ist das euer letztes Wort?«
    »J… ja«, stotterte der Kau und seufzte tief.
    »Na schön.« Alebin nickte. »Ihr könnt gehen.«
    »Einfach so? Willst du uns nicht erschlagen? Nicht einmal ein bisschen?«
    »Ihr seid es nicht wert.«
    »Freut mich zu hören«, sagte der Kau schnell. »Ich mag es, nichts wert zu sein. Das bewahrt mich vor Schmerzen und Qualen, und so kann ich mich weiterhin meinen Bösartigkeiten widmen.« Er stolperte hastig davon und rieb sich dabei die Hände. Der Spriggans gab seinem Träger einen kräftigen Tritt hinters Ohr, sodass er hinterherhetzte.
    Alebin blieb allein zurück. Er stieg hoch zum Thron und ließ sich schwer auf die gepolsterte Sitzfläche fallen. »Ich hätte sie töten sollen«, murmelte er. »Sie sind totes Gewicht, das ich mit mir schleppe.«
    Doch er wusste, dass dem nicht so war. Cor und der Kau mussten für die Königin eine gewisse Bedeutung besitzen. Andernfalls hätte sie sich dieser beiden Nervensägen längst entledigt. Alebin würde sie weiterhin im Rosen-Palast dulden. Mehr als ein wenig Unsinn konnten sie nicht anstellen; obwohl er nicht auf ihre Hilfe bei seinen bevorstehenden Aufgaben zählen konnte, blieben sie immerhin eine Art Pfand, sollten es seine Feinde wider Erwarten schaffen, die Verteidigungslinien um Lyonesse zu durchbrechen.
    Der Elf zog ein weiteres Löwenmaul zu sich heran. »Ich wünsche Koinosthea zu sprechen«, sagte er in das weit aufgerissene Verständigungsmaul.
    »Sie schläft

Weitere Kostenlose Bücher