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Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Titel: Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
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rasch. Eine kreatürliche Angst zog sie in ihren Bann und reduzierte ihre Gedanken auf den Urinstinkt des Fluchtreflexes, den sie ihren menschlichen Vorfahren verdankte.
    David braucht mich
, sagte sie sich.
Ebenso wie Talamh. Und Rian. Fanmór. Das Reich der Sidhe Crain. Selbst die Toten, die im Kampf um die Vorherrschaft im Elfenreich bereits gefallen sind und mich nun von einem anderen Reich aus beobachten, sind auf mich angewiesen. All jene, die von der Gefahr des Alterns bedroht sind, begleiten mich. Zählen auf mich. Ich darf nicht versagen. Nicht jetzt, nicht hier

    Der Drache konnte nur noch wenige Meter entfernt sein, womöglich hinter dem nächsten Geröllhaufen. Nadja sammelte sich und bereitete sich auf den Kampf gegen ein Geschöpf vor, gegen das es kaum ein Mittel gab.
    Ein letztes Durchatmen. Dann der Schritt auf die riesige Gestalt zu …
    … die sich nun auf eine Gestalt reduzierte, die nicht mehr als zwanzig Zentimeter maß und eine Laterne bei sich trug, deren Licht sie auf das Fünfzigfache aufblähte.
    Nadja wusste nicht, ob sie weinen oder lachen sollte, als der Winzdrache die Zunge weit herausstreckte und ein Flammenwölkchen in ihre Richtung ausstieß.
    »Ich bin Hadubey, der Jungfernfresser«, rief das kleine Geschöpf mit lautem Pathos, nachdem es sich von einem kleinen Hustenanfall erholt hatte. »Und dein Fleisch wird mich für lange Zeit ernähren. Grrr …«
    »Ist gut, mein Kleiner«, sagte Nadja belustigt. »Ich mache mir jetzt schon vor Angst in die Hose.«
    Schwerer Fehler!
, dachte sie im nächsten Augenblick und starrte an die Wand.
Hadubey ist nicht mein eigentlicher Gegner …

9 Reisevorbereitungen
    Alebin war es leid, die Tagesgeschäfte von Lyonesse zu ordnen. An allen Ecken und Enden des kleinen Reichs loderten Problemherde, um die er sich kümmern musste, wollte er verhindern, dass sich ein Flächenbrand ausbreitete. Durch den Zauber der Torfmuhme, die er für immer in die Gestalt der Bestie gebannt hatte, hatte er das Land zwar erobert – aber noch lange nicht dessen Einwohner. Mit einiger Wehmut dachte er an jene Zeiten zurück, da ihm Merlin beratend zur Seite gestanden hatte.
    Es half nichts; er musste sich den Gegebenheiten stellen und zusehen, dass er die vorrangigen Probleme löste. Ein kleines, gut aufgestelltes Reich, wie es Lyonesse nun mal darstellte, war eigentlich ein guter Ausgangspunkt für weiterreichende Expansionspläne.
    Alebin gab sich einen Ruck, griff in den bereitstehenden Blumentopf und zog die Blüte eines Löwenmauls zu sich heran.
    »Was wünschst du, Herr?«, fragte die von Zauberern domestizierte Pflanze.
    »Bringt mir die beiden Kleinen!«, verlangte Alebin. »Ich habe mit ihnen zu sprechen.«
    »Selbstverständlich, Herr.« Eine dicke, grün schillernde Fliege löste sich aus ihrem Nistplatz und raste laut brummend davon. Sie zischte durch das eigens für dieses Nachrichtensystem angefertigte und entmagisierte Loch im Blatt der reichlich verzierten Holztür, um schon kurze Zeit später zurückzukehren. »Auftrag ausgeführt, Herr«, sagte das Löwenmaul und schnurrte befriedigt, als Alebin ihm einen Düngehappen ins Erdreich steckte.
    Gleich darauf schwang das Eingangstor weit auf. Ein Elfenwächter führte zwei torkelnde Gestalten ins Innere des Thronsaals: ein etwa achtzig Zentimeter großes Geschöpf mit langen, abstehenden Ohren und einen Menschendiener, auf dessen Schulter ein bizarr hässlicher Gnom hockte. Alebin winkte dem Wächter, sich zu entfernen, und stieg die Stufen hinab zu seinen Gästen. Er fühlte sich sicher, auch wenn diese beiden Wesen keinesfalls zu seinen engsten Freunden zählten. Der Kau und Cor waren Bandorchu hörig und wurden von unsäglicher Bösartigkeit geleitet.
    »Ich hoffe, es geht euch gut?«, fragte Alebin.
    »Einigermaßen«, antwortete der Kau. »Ich muss mich erst einfinden. Die Bewohner des Rosen-Palastes wissen nicht, wie sie mit einem Burggespenst umgehen sollen. Ich werde ein paar von ihnen auffressen, damit sie mich fürchten lernen.«
    »Und du, Cor?«
    »Ich habe schon bessere Zeiten erlebt«, sagte das kleine Wesen, das auf der Schulter eines menschlichen Dieners saß und ihm immer wieder die Fersen ins Kreuz hieb. »Warum hast du uns rufen lassen?«
    »Ich wollte wissen, ob ihr eure Meinung geändert habt. Liegt euch denn so viel daran, in die Dienste des Getreuen und der Königin zurückkehren zu dürfen? Wollt ihr nicht lieber in allen Ehren bei mir aufgenommen werden? Ich könnte zwei so

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