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Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Titel: Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
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direkten Vergleich mit Cunomorus Anklang fand.
    »Seht ihn euch doch an!« Erneut deutete Alebin auf den König. »Er tut, als ginge das Leben wie immer weiter, als hätten wir nicht dringendere Aufgaben zu erledigen. Wir sollten uns auf die Invasion dieser schändlichen Feinde vorbereiten, viel mehr Leute unter Waffen stellen, Zauberkreise bilden und den Bann rings um Lyonesse verstärken.«
    Cunomorus wollte aufbegehren, wollte sagen, dass die Idee, einen Tag der Rechtsprechung abzuhalten, in Wirklichkeit von Alebin ausgegangen war. Doch er schaffte es nicht. Ihm fehlte die Kraft, den ehernen Willen des schottischen Elfen zu brechen. Er beugte sein Haupt, so, wie Alebin es von ihm wollte, und gab sich zerknirscht.
    Fünfhundert Gäste aus allen Bevölkerungsschichten sahen zu, wie der König seine Schwäche zur Schau stellte. Morgen würde es jedermann in Lyonesse wissen:
Cunomorus ist ein Schwächling, ein Feigling, ein Versager. Er benötigte eine Stütze. Es ist gut, dass er einen wie Alebin an seiner Seite hat
.
    »Geht jetzt!«, forderte Cunomorus von den Anwesenden. »Seid versichert, dass ich mich mit all meiner Kraft um einen Ausweg aus dieser schier aussichtslosen Situation bemühe.« Er setzte einen traurigen Seufzer hinterher – Ausdruck seiner Verzweiflung und der Last, die auf seinen Schultern ruhte.
    Die Tore öffneten sich prompt. Stumme Diener schoben die Anwesenden aus dem Saal.
    Alebin war zufrieden. Er war auf dem besten Weg, einen neuen Mythos zu schaffen, mit sich selbst im Zentrum. Wenn sein Plan Erfolg hatte, würde kein Hahn mehr nach dem König krähen.
    Sein Plan … Er wusste, wie er Bandorchu und Fanmór von diesem seinem Reich fernhalten und sie besiegen konnte. Über kurz oder lang würden ihm Menschen- und Elfenwelt gehören. Er benötigte lediglich ein wenig Zeit, um ein gewisses Objekt an sich zu bringen.
    »Wie hat dir die Vorstellung gefallen?«, fragte er Nadja.
    »Willst du ein ehrliches Urteil von mir hören?«
    Die junge Frau gab sich reserviert wie so oft. Er hätte sie zu mehr Hingabe zwingen können; angesichts seiner noch frischen Erfahrungen mit der Faserelfe verzichtete er jedoch.
    »Lassen wir das.« Alebin winkte ab und stieg von seinem Thron. Die Raubkatze folgte ihm im Abstand von wenigen Schritten. Cunomorus hatte den Saal längst verlassen und sich auf Alebins Geheiß in seinen Wohnbereich zurückgezogen. »Es tut mir leid, dass ich mich während der letzten Tage nicht ausreichend um dich kümmern konnte. Ich hoffe, meine Diener haben sich dir gegenüber respektvoll verhalten und dir gegeben, was du benötigst.«
    »Spar dir dein salbungsvolles Gequatsche, Darby O’Gill!« Nadja stampfte zornig mit einem Fuß auf. »Wir beide wissen, was Sache ist …«
    »Ich
weiß es, aber du hast keine Ahnung, meine Liebe! Und nenn mich gefälligst nicht Darby O’Gill! Diese Zeiten sind vorbei. Ich bin Alebin; heute herrsche ich über Lyonesse und bald über die Reiche der Menschen und der Elfen.«
So, wie es mir prophezeit wurde
, fügte er in Gedanken hinzu.
    Nadja schien eine weitere Erwiderung anbringen zu wollen, verkniff sie sich aber. Mit Mühe, wie Alebin feststellte. Änderte sie ihre Taktik?
    »Hör mal, D… Alebin.« Sie kam näher. Ihr Kleid raschelte, ihre Bewegungen erweckten unbändige Lust in ihm. »Da war einmal etwas zwischen uns; damals, in York. Ich gebe zu, dass ich bis heute nicht weiß, mit welcher Art Zauber du mich verführt hast – oder ob es diesen Zauber überhaupt gab. Es ist mir jetzt einerlei.« Sie trat einen weiteren Schritt auf ihn zu. Ihr unverschämt guter Geruch stieg ihm in die Nase. »Willst du leugnen, dass du etwas für mich empfandest? Du warst zärtlich, wie ich es selten zuvor bei einem Mann erlebt habe. Du warst charmant, verführerisch, sexy, hingebungsvoll. Du hast mich glauben lassen, ich sei die einzige Frau im Universum …«
    Nadja hielt inne. Sie sammelte sich, offensichtlich erregt. War da wahre Leidenschaft, oder gab sie ein Schauspiel zum Besten?
    »Du kannst mir unmöglich erzählen, dass der Darby von damals nichts mit dem Alebin von heute gemein hat. Dass nichts mehr von dem in dir steckt, der du einmal warst.«
    Er riss sich zusammen. Willentlich kontrollierte er seinen Atem und zügelte seine Lust. »Lassen wir die Spielchen, Nadja. Wir beide wissen, dass wir auf verschiedenen Seiten stehen. Die Ereignisse auf Island haben es mehr als deutlich gezeigt. Du hast Angst um deinen Sohn und den Vater deines Kindes. Du

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