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Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Titel: Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
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würdest
alles
tun, um die beiden in Sicherheit zu wissen, weit weg von mir.« Bedauernd fügte er hinzu: »
Fast
alles, vermute ich.«
    Sie nickte. Zuerst zögernd, dann immer heftiger.
    »Na also. Damit bleibt alles, wie es ist. Ich erlaube dir, Talamh regelmäßig zu sehen und ihn zu betreuen. Ich nehme an, das Balg spricht auf deine Liebesbezeigungen an. Was Dafydd betrifft: Du wirst ihn nicht wiedersehen. Ich benötige seine Dienste, und er darf bei seiner Arbeit nicht gestört werden.« Alebin unterdrückte ein Lächeln. »Es steht dir frei, Ausflüge ins Reich Lyonesse zu unternehmen. Doolin wird sich um dich sorgen, als hinge sein Leben von deiner Zufriedenheit ab.«
    Was, wie sich Alebin erinnerte, ja auch zutraf.
    »Versuch unter keinen Umständen, den Buckligen zu beeinflussen und auf deine Seite zu ziehen. Es würde misslingen, und es hätte unangenehme Konsequenzen für dich. Verstanden?«
    Nadja nickte. Er konnte ihr ansehen, wie schwer es ihr fiel, ruhig zu bleiben. Am liebsten wäre sie über ihn hergefallen, um ihm die Augen auszukratzen oder noch Schlimmeres anzutun.
Erinnere dich, was
er
dich lehrte: »Der Mensch ist, auch wenn er einen Mund zum Sprechen und dieses unleidige Ding namens Seele entwickelt hat, noch immer dem Tier näher als allen anderen Wesen, die unsere Welten bevölkern. Die Tünche der Zivilisation ist dünner, als man glauben sollte. Und nimm dich vor allem vor Müttern in Acht: Sie werden zu reißenden Bestien, wenn es um das Leben ihrer Kinder geht …«
    »Von Zeit zu Zeit werde ich dich zu offiziellen Anlässen an meine Seite rufen«, fuhr Alebin fort. »Du wirst dich so kleiden, wie ich es dir befehle, und du wirst den herrschenden Usancen Tribut zollen. Es gibt keine beleidigte Schnute, kein Aufbegehren, keine Zwischenrufe.«
    »Einverstanden.« Nadja presste die Lippen fest aufeinander. »Aber sag mir«, bat sie nach einer Weile, »wie du deine Ziele erreichen willst! Draußen, vor den Toren von Lyonesse, stehen die Armeen von Fanmór und Bandorchu. Beiden Seiten bin ich viel wert, wie du weißt.«
    »Du meinst: Talamh ist ihnen viel wert.«
    »Einerlei. Du musst damit rechnen, dass sie ihre Kräfte bündeln, um dich zu besiegen.«
    »Sie sind zerstrittener denn je.« Alebin verschränkte die Arme vor der Brust und gab sich selbstbewusst. »Selbst wenn sie zu einem Arrangement finden, kann es nur von kurzer Dauer sein. Ihr Hass aufeinander ist einer meiner wertvollsten Verbündeten.«
    »Mehr wirst du auch kaum finden.«
    »Sei dir da bloß nicht zu sicher. Und jetzt wird es Zeit, dass ich mich um andere, wichtigere Dinge kümmere. Du darfst gehen, Nadja.«
    Sie öffnete den Mund, doch er verschloss ihn ihr mithilfe eines kleinen Tricks, den
er
ihm beigebracht hatte. Die Menschenfrau drehte sich ruckartig um und verließ den Saal ohne ein Wort des Grußes.
    Frauen … Er begehrte und hasste sie alle.

4 Alebins Erinnerungen, Teil 1
    Hässliches, böses Geschöpf!«, kreischte die Mutter, nachdem sie ihn aus ihrem Leib gepresst hatte. »Schafft ihn mir aus den Augen. Ich will dieses Balg nie mehr sehen!« Sie ließ ihren Kopf zurückfallen, ächzte und wand sich unter den Schmerzen der Nachgeburt.
    Alebin verstand nicht, was sie meinte. Er wäre gerne zurückgekrochen in diese warme, dunkle und anheimelnde Höhle. Doch stark pigmentierte Hände schnappten nach seinem kleinen und schwachen Körper. Er fühlte sich unter Wasser getaucht – Wasser! Er kannte diesen Begriff! – und gleich darauf mit einem groben Tuch abgerubbelt.
    »Bringt ihn weg!«, sagte die Stimme, die zu den Händen gehörte. Alebin wurde weitergereicht; von der Amme mit den Zauberpusteln im Gesicht zum Heilelfen, vom Heilelfen zur menschlichen Magd, von der Magd zu einem grobschlächtigen
Gork
, dem die Einfältigkeit ins Gesicht geschrieben stand.
    »Armes Würmchen«, sagte der Zwergriese und legte Alebin vorsichtig in einen Weiderindenkorb. Diesen platzierte er auf dem Sitz eines Kutschengefährts, dem zwei riesenhafte Wolpertinger vorgespannt waren.
    Alebin war noch nicht in der Lage, sein Köpfchen so zu drehen, dass er sah, wohin ihn der Kutscher brachte. Peitschenschläge und Flüche begleiteten die lange Reise, wie auch eintönig-gleichmäßiges Licht. Die Wolpertinger sprangen wild auf und ab, waren kaum in der Spur zu halten.
    Alebin fürchtete sich. Er war klein. Winzig. Verwundbar. Selbst der schwächste Pixie wäre in der Lage, ihn mit einem Biss zu töten.
    Warum hat mich meine Mutter

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