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Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre

Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre

Titel: Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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vereinbarte Zeichen und beharrte darauf, daß es sicherer sei, wenn ich bis zum Ende des Romans in Thornfield bliebe.
    Danach würde ich Hades mitnehmen – so oder so.
    »Das Ende des Romans«, murmelte Rochester bedrückt. »Wie ich diesen Schluß doch
hasse
. Allein der Gedanke, daß meine Jane mit diesem erbärmlichen Feigling St. John Rivers nach Indien reist, läßt mir das Blut in den Adern gefrieren.« Er gewann seine Selbstbeherrschung zurück. »Aber bis dahin bleiben mir wenigstens noch ein paar glückliche Monate. Kommen Sie, Sie haben doch gewiß Hunger.« Er ging den Flur entlang und winkte mir, ihm zu folgen.
    »Ich schlage vor, wir fangen
ihn
, wenn Jane abgereist ist, nach …«
    – ihn schauderte bei dem Gedanken – »… nach der Hochzeit. Wir werden dann ganz allein sein, weil sich mit Jane naturgemäß auch die Handlung nach Moor House zu diesen albernen Verwandten verlagert.
    Da ich im Buch dann nicht mehr vorkomme, können wir tun, was uns beliebt, und ich bin durchaus geneigt, Ihnen zu helfen.
    Doch wie Sie bereits ganz richtig sagten, dürfen Sie Jane auf keinen Fall beunruhigen oder gar verwirren; dieses Buch ist in der ersten Person geschrieben. Ich kann mich nur dann davonstehlen, um mit Ihnen zu sprechen, wenn ich in der Geschichte keine Rolle spiele.
    Aber Sie müssen mir versprechen, daß Sie Jane aus dem Weg gehen.
    Mrs. Fairfax und Adele werde ich persönlich ins Vertrauen ziehen sie werden Verständnis dafür haben. Die Dienstboten Mary und John tun ohnehin das, was ich ihnen sage.«
    Wir standen vor einer Tür, und Rochester klopfte energisch an. Erst stöhnte jemand, dann tat es einen dumpfen Schlag, und schließlich erschien eine reichlich aufgelöste Gestalt.
    »Mrs. Fairfax«, sagte Rochester, »das ist Miss Next. Sie wird ein oder zwei Monate bei uns wohnen. Ich möchte, daß Sie ihr etwas zu essen holen und ein Bett bereiten; sie hat eine weite Reise hinter sich und bedarf dringend der Stärkung und Ruhe. Es wäre schön, wenn Sie mit niemandem über ihre Anwesenheit sprechen würden, und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie dafür Sorge tragen könnten, daß Miss Next und Miss Eyre sich nicht begegnen. Ich brauche wohl nicht extra zu betonen, wie wichtig mir das ist.«
    Mrs. Fairfax musterte mich von Kopf bis Fuß, zeigte sich von meinem Pferdeschwanz und meiner Jeans gleichermaßen bestürzt und fasziniert, nickte und ging voran zum Speisezimmer.
    »Wir unterhalten uns morgen weiter, Miss Next«, sagte Rochester, und in seinem gramerfüllten Gesicht machte sich ein mattes Lächeln breit. »Und ich möchte Ihnen nochmals danken.«
    Er wandte sich um und überließ mich Mrs. Fairfax, die sogleich die Treppe hinunterhastete und mich bat, im Speisezimmer zu warten, sie werde mir etwas zu essen holen. Kurz darauf brachte sie mir etwas Brot und kalten Braten. Ich aß gierig, während Pilot – der hereingekommen sein mußte, als Hades das Haus verließ – mein Hosenbein beschnüffelte und aufgeregt mit dem Schwanz wedelte.
    »Er erinnert sich an Sie«, sagte Mrs. Fairfax verwundert, »aber obwohl ich seit vielen Jahren hier in Diensten stehe, kann ich mich nicht entsinnen, Sie schon einmal gesehen zu haben.«
    Ich kraulte Pilot hinterm Ohr.
    »Ich habe ihn einmal ein Stöckchen apportieren lassen. Bei einem Spaziergang mit seinem Herrn.«
    »Aha«, erwiderte Mrs. Fairfax mißtrauisch. »Und woher kennen Sie Mr. Rochester?«
    »Ich, äh, habe die Rochesters auf Madeira kennengelernt. Ich war eine Freundin seines Bruders.«
    »Aha.
Furchtbar
tragisch.« Ihre Augen verengten sich. »Dann kennen Sie die Masons?«
    »Nur flüchtig.«
    Wieder warf sie einen verstohlenen Blick auf meine Jeans.
    »Und wo Sie herkommen, tragen Frauen Hosen?«
    »Sehr oft sogar, Mrs. Fairfax.«
    »Und woher kommen Sie, wenn ich fragen darf? Aus London?«
    »Nein. Von sehr weit her.«
    »Ach!« rief Mrs. Fairfax und lächelte verschmitzt. »Aus Osaka, nicht wahr?«
    Nachdem sie mir das heilige Versprechen abgenommen hatte, daß ich Pilot nicht füttern würde, eilte sie davon und ließ mich mit dem Hund allein. Zehn Minuten später kam sie mit einem Teetablett zurück und überließ mich dann eine weitere halbe Stunde mir selbst, um mir ein Zimmer zurechtzumachen. Schließlich führte sie mich in eine Kammer im ersten Stock mit einem herrlichen Ausblick. Ich hatte darauf bestanden, daß Pilot bei mir blieb, und er schlief vor der verschlossenen Tür, wohl weil er unbewußt spürte, in welcher Gefahr ich

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