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Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre

Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre

Titel: Thursday Next 01 - Der Fall Jane Eyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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gerade erst begonnen; der Planet hatte sein Haltbarkeitsdatum noch nicht überschritten.
    THURSDAY NEXT Ein Leben für SpecOps
    Die Landung brachte mich ziemlich aus dem Gleichgewicht: ein greller Lichtblitz, gefolgt von sekundenlangem, ohrenbetäubendem Rauschen. Ich fand mich auf dem Gang vor der Schlafkammer des Hausherrn wieder, ein paar Zeilen über der Stelle, an der Hobbes eingedrungen war. Das Feuer brannte lichterloh, und wie auf ein Stichwort öffnete Jane ihre Tür, sprang mit Riesenschritten in Rochesters Zimmer und goß einen Krug Wasser über das brennende Bett.
    Ich blickte mich rasch um, doch von Hades keine Spur; am anderen Ende des Korridors brachte Grace Poole gerade die irre Bertha hinauf in die Dachkammer. Die Verrückte wandte den Kopf und grinste schwachsinnig. Grace Poole warf mir einen mißbilligenden Blick zu.
    Mit einem Mal kam ich mir unendlich fremd vor; diese Welt war nicht die meine, und ich gehörte nicht hierher.
    Ich trat beiseite, als Jane aus Rochesters Zimmer stürzte, um frisches Wasser zu holen; aus ihrer Miene sprach große Erleichterung.
    Lächelnd riskierte ich einen Blick ins Zimmer. Jane hatte das Feuer gelöscht, und Rochester fluchte, weil er in einer Wasserpfütze lag.
    »Haben wir eine Überschwemmung?«
    »Nein, Herr«, antwortete sie, »aber es hat gebrannt. Rasch, stehen Sie auf; Sie sind ganz naß. Ich hole Ihnen eine Kerze.«
    Rochester erblickte mich an der Tür und zwinkerte mir verstohlen zu, bevor er von neuem eine bestürzte Miene aufsetzte.
    »Bei allen Elfen der Christenheit, ist das nicht Jane Eyre?« fragte er mit glänzenden Augen, als sie wiederkam. »Was hast du mit mir gemacht …«
    Ich trat vor die Tür, in der sicheren Gewißheit, daß sich das Buch zu Hause von selbst umschreiben würde. Der Hinweis auf den »Agenten in Schwarz« würde überschrieben werden, und mit ein wenig Glück würde wieder Normalität einkehren, wenn sich Hades nicht einmischte. Ich bückte mich nach der Kerze, die noch auf dem Boden stand, und zündete sie wieder an. Jane kam aus Rochesters Zimmer, bedachte mich zum Dank mit einem Lächeln, nahm mir die Kerze ab und ging wieder hinein. Ich schlenderte den Flur entlang, betrachtete ein schönes Bild von Landseer und ließ mich schließlich auf einem von zwei Regency-Stuhl nieder.
    Obwohl das Haus nicht allzu groß war, bot es Acheron zahlreiche Möglichkeiten, sich zu verstecken. Ich sagte seinen Namen vor mich hin, damit er wußte, daß ich da war, als plötzlich irgendwo im Haus eine Tür knallte. Ich zog einen Fensterladen auf und erblickte Hades’ unverkennbare Gestalt, die im Mondschein über die Wiese lief. Ich sah ihm nach, bis er in der Dunkelheit verschwand. Obwohl er auf den Feldern praktisch unerreichbar für das Gesetz war, hatte ich jetzt die Oberhand: Ich wußte, wie das Prosa-Portal zu öffnen war, und er nicht.
    Ich hielt es für äußerst unwahrscheinlich, daß er mir etwas antun würde. Ich setzte mich wieder und dachte über Landen und Daisy Mutlar nach, bis der Schlaf mich übermannte.
    Ich fuhr hoch, als Rochesters Zimmertür aufging und Edward erschien. Er hielt eine Kerze in der Hand und sprach an der Tür mit Jane.
    »… ich muß in das obere Stockwerk hinauf. Sei ruhig und rühr dich nicht von der Stelle.«
    Er tappte leise den Flur entlang und zischte: »Miss Next, sind Sie da?«
    Ich stand auf. »Hier, Sir.«
    Rochester nahm mich am Arm und führte mich die Galerie entlang zum Treppenabsatz. Dort blieb er stehen, stellte die Kerze auf einen niedrigen Tisch und ergriff meine Hände.
    »Ich danke Ihnen, Miss Next, ich danke Ihnen von ganzem Herzen! Es hat mir regelrechte Höllenqualen bereitet, nicht zu wissen, ob und wann meine geliebte Jane zurückkommen würde!«
    Er sprach mit glühender, tief empfundener Leidenschaft; ich fragte mich unwillkürlich, ob Landen mich je so geliebt hatte wie Rochester seine Jane.
    »Aber das war doch wohl das mindeste, Mr. Rochester«, sagte ich glücklich, »nachdem Sie sich an dem Abend vor dem Lagerhaus so rührend meiner Wunden angenommen haben.«
    Er wischte meine Worte brüsk beiseite. »Wollen Sie gleich wieder zurück?«
    Ich blickte zu Boden. »Das ist leider nicht ganz so einfach, Sir. Außer mir befindet sich noch ein Eindringling in diesem Buch.«
    Rochester trat ans Geländer. Er sprach, ohne sich umzudrehen. »Er, nicht wahr?«
    »Sie kennen ihn?« fragte ich erstaunt zurück.
    »Er hat viele Namen. Haben Sie einen Plan?«
    Ich erklärte ihm das

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