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Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Titel: Thursday Next 02 - In einem anderen Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Pistolenattrappe aus seiner Uniformjacke. »Sie werden schießen.« Eine halbe Meile vor uns erschien die Station Cricklade. »Wir haben sie aus Seife geschnitzt.
Dove Soap,
Sie kennen die Marke. Sie schien uns irgendwie passend.«
    Wir rasten mit voller Geschwindigkeit auf Cricklade zu. Auf der Straße sah ich Fahrzeuge von SO-14, und auf dem Bahnsteig waren schwarz uniformierte SWAT-Teams in Stellung gegangen. Als wir noch hundert Meter vor uns hatten, wurde uns plötzlich der Strom abgestellt, und der Skyrail rutschte ohne Antrieb auf die Station zu. Die Tür zum Führerhaus öffnete sich, und ich schob mich hinein. Ich griff nach Kaylieus Seifenpistole und warf sie auf den Boden. Er sollte nicht sterben. Nicht, wenn ich es verhindern konnte.
    Wir rumpelten auf die Station. Die hinteren Türen wurden aufgerissen und die Irma Cohens wurden evakuiert. Ich legte meinen Arm um Kaylieu.
    »Gehen Sie von dem Tall weg!« brüllte jemand durch ein Megaphon.
    »Damit Sie ihn erschießen können?« rief ich zurück.
    »Er hat das Leben der Passagiere bedroht, Next. Er ist eine Gefahr für die zivilisierte Gesellschaft.«
    »Zivilisiert? Schaut euch doch mal an!« rief ich wütend.
    »Next!« rief die Stimme. »Gehen Sie da weg! Das ist ein Befehl!«
    »Sie müssen tun, was sie sagen«, flüsterte Kaylieu.
    »Nur über meine Leiche!« erwiderte ich.
    Wie zur Antwort ertönte ein leises
Plopp!
und ein Einschussloch erschien auf der Windschutzscheibe des Zuges. Irgendjemand hatte beschlossen, dass sie Kaylieu in jedem Fall erledigen konnten. Ich wurde unheimlich wütend und versuchte, meinen Ärger laut herauszuschreien, aber kein Ton kam über meine Lippen. Meine Beine wurden sehr schwach, die Welt um mich herum wurde grau und ich fiel auf den Boden. Ich konnte meine Beine gar nicht mehr spüren. Ich hörte jemand »Sanitäter« schreien, aber das Letzte, was ich sah, ehe alles schwarz um mich wurde, war Kaylieus breites Gesicht, das auf mich herabsah. Er hatte Tränen in den Augen und sein Mund formte die Worte:
Es tut uns so leid. Es tut uns so sehr leid.

5. Verschwindende Anhalter
    Zeitungssagen sind so alt wie Gamaschen, aber weitaus amüsanter. Ich hatte sie fast alle gehört, vom Pudel in der Mikrowelle über den Kugelblitz, der eine Hausfrau in Preston verfolgte, bis zum gebratenen Dodo-Schenkel im Smiley-Fried-Chicken und dem rückgezüchteten Diatryma, das angeblich im New Forest lebt. Ich hatte die Geschichte über das Raumschiff gelesen, das 1952 in Lambourn notlandete, ich kannte die Behauptung, dass Charles Dickens in Wirklichkeit eine Frau war und der Präsident der Goliath Corporation ein 142-jähriger Mann ist, der in einer Flasche leben muss, damit ihn die medizinische Wissenschaft am Leben zu halten vermag. Auch über SpecOps gibt es viele solche Geschichten, die gegenwärtig beliebteste ist wohl, dass ›etwas Merkwürdiges‹ in den Quantock Hills entdeckt worden sei. Ja, ich habe sie alle gehört und keine einzige geglaubt.
Aber dann, eines Tages, war ich selbst so eine Geschichte ...
    THURSDAY NEXT Ein Leben für SpecOps
    Ich machte erst das eine Auge auf, dann das andere. Es war ein warmer Sommertag auf den Marlborough Downs. Ein Zephirwind brachte den Duft von Geißblatt und Thymian mit sich. Die Luft war mild, und in der untergehenden Sonne färbten die Schäfchenwölkchen sich rosa. Ich stand neben einer Landstraße auf einer Wiese. Aus der einen Richtung kam ein Radfahrer auf mich zu, in der anderen schlängelte sich die Straße zwischen sanften Hügeln dahin, auf denen Schafe weideten. Wenn so das Leben nach dem Tode aussah, mussten sich viele Leute keine Sorgen mehr machen und die Kirche hatte tatsächlich gehalten, was sie versprach.
    »Pssssst!« zischte eine Stimme dicht neben mir. Ich drehte mich um und sah eine Gestalt, die sich hinter einer großen Reklametafel der Goliath Corporation versteckte. Es war eine Anzeige für Konzertflügel. KAUFEN SIE ZWEI FÜR DEN PREIS VON EINEM, stand darauf.
    »Daddy -?«
    Er zerrte mich hinter die Tafel. »Was stehst du herum wie eine Touristin?« fauchte er. »Man könnte meinen, du
willst,
dass die Leute dich sehen.«
    Ich betrachtete meinen Vater als einen durch die Zeiten irrenden Ritter, aber für die Chrono-Garde war er ein Krimineller. Er hatte ihnen vor siebzehn Jahren seine Dienstmarke an den Kopf geworfen, als ihn »gewisse historische und moralische Differenzen« in Konflikt mit dem Hohen Rat der Chrono-Garde gebracht hatten. Der Nachteil dabei

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