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Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Titel: Thursday Next 02 - In einem anderen Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Untersuchungsausschüsse haben schon viel zu lange gedauert und den gesunden Menschenverstand unterdrückt.«
    »Und Wales?« fragte ich. »Wie stehen Sie Wales gegenüber?«
    »Wales ist historisch ein Bestandteil von Großbritannien«, erklärte Kaine mit einer gewissen Zurückhaltung. »Seit einiger Zeit überschwemmen die Waliser uns mit Massen von Billigprodukten, und das muss aufhören - aber ich verfolge keinerlei Pläne zu einer gewaltsamen Wiedervereinigung.«
    Ich starrte ihn ungläubig an. »Erst müssten Sie aber mal an die Macht kommen, Mr Kaine«, sagte ich schließlich.
    Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht.
    »Vielen Dank, dass Sie uns den Bericht gebracht haben, Miss Next«, sagte Volescamper eilig. »Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten, ehe Sie gehen?«
    Ich folgte dem kleinen Hinweis und machte mich auf den Weg zur Tür. Als ich draußen die vielen Journalisten und Aufnahmewagen des Fernsehens sah, wurde ich nachdenklich. Yorrick Kaine machte seine Sache ziemlich geschickt.

21. Les Arts Modernes de Swindon '85
    Der höchst unehrwürdige Joffy Next war der Pfarrer der ersten englischen Kirche, in der die Globale Standard-Gottheit verehrt wurde. Die GSG war das Ergebnis von Rationalisierungsmaßnahmen, die davon ausgingen, dass in allen Religionen Elemente zu finden sein dürften, die sich für den Gottesdienst eigneten, und dass eine gewisse Vereinheitlichung in Seinem besten Interesse liegen dürfte, wenn es denn nur einen Gott gab. Die Gläubigen konnten kommen und gehen, wie es ihnen beliebte; worum und wie sie beten wollten, konnten sie ebenfalls selbst entscheiden, und jegliche Form der Vermischung zwischen den Gemeindemitgliedern war höchst erwünscht. Der Erfolg der neuen Kirche war überschaubar, und was Gott davon hielt, wusste ja sowieso niemand.
    PROF. M. BLESSINGTON, PR, a. D. Die Globale Standard-Gottheit
    Ich bezahlte den Strafzettel für meinen Porsche mit einem Scheck, von dem ich wusste, dass er nicht gedeckt war, dann fuhr ich nach Hause, duschte, aß eine Kleinigkeit und machte mich auf den Weg nach Wanborough zu Joffys Les Arts Modernes de Surindon-Vernissage. Joffy hatte mich um eine Liste meiner Kollegen gebeten, um den Besucheransturm zu steigern, und deshalb erwartete ich durchaus, Bekannte zu treffen. Ich hatte sogar Cordelia eingeladen, die wirklich eine nette Person war, wenn sie nicht gerade PR machte.
    Die Kunstausstellung fand in der GSG-Kirche in Wanborough statt und war eine halbe Stunde vor meiner Ankunft von Frankie Saveloy eröffnet worden, dem Moderator von
Name That Fruit.
Die Ausstellung schien gut besucht, als ich eintrat. Die Betstühle waren alle ausgeräumt, und zwischen den eklektischen Kunstwerken wuselten zahlreiche Maler, Bildhauer, Kritiker, Journalisten und potentielle Käufer herum. Ich nahm mir ein Glas Wein vom Tablett eines vorbeieilenden Kellners, aber dann fiel mir ein, dass ich besser keinen Alkohol trinken sollte. Ich schnupperte sehnsüchtig an meinem Glas, stellte es dann aber brav wieder weg. Mein Bruder Joffy sah äußerst elegant aus in seinem Smoking mit geistlichem Hemdkragen. Als er mich entdeckte, sprang er vergnügt auf mich zu.
    »Hallo, Doofus!« rief er und umarmte mich innig. »Schön, dass du kommen konntest. Hast du Mr Saveloy schon begrüßt?«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, schob er mich auf einen dicken Mann zu, der abseits an einer Wand stand. Er stellte mich vor und rannte dann eilig davon. Frankie Saveloy sah im wirklichen Leben noch mehr wie eine Kröte aus als im Fernsehen. Ich wartete geradezu darauf, dass eine lange Zunge aus seinem Maul schießen und mich wie eine freche Fliege fangen würde, aber ich lächelte trotzdem so höflich wie möglich.
    »Mr Saveloy?« sagte ich und hielt ihm meine Hand hin. Er ergriff sie mit klammen Fingern und hielt sie fest.
    »Ich bin entzückt!« grunzte er, und seine Augen bohrten sich in meinen Ausschnitt. »Tut mir leid, dass wir Sie nicht für unsere Show haben konnten, aber es ist Ihnen wahrscheinlich trotzdem eine Ehre, mich kennen zu lernen.«
    »Ganz im Gegenteil«, versicherte ich ihm und zog meine Hand leicht gewaltsam zurück.
    »Aha!« sagte Saveloy und grinste so heftig, dass sein Mund an die Ohren stieß und ich schon Angst hatte, der obere Teil seines Kopfes könnte abstürzen. »Draußen steht mein Rolls-Royce. Vielleicht möchten Sie eine kleine Spritztour mit mir machen?«
    »Ich glaube, ich möchte lieber rostige Nägel fressen«, erwiderte ich.
    Aber

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