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Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Titel: Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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bisher gedacht hatte. Die Korridore erschienen geradezu endlos. Schließlich klopfte ich einfach an eine Tür, und als niemand antwortete, trat ich ein. Hinter einem großen Schreibtisch saß einer der Helden aus der griechischen Mythologie, die ihren sehr anständigen Lebensunterhalt damit verdienten, ihre Geschichten an Psychotherapeuten und Nachwuchsautoren zu lizenzieren. Er hing gerade am Fußnotofon.
    »Also gut«, sagte er, »ich komme nächsten Freitag runter, um Eurydike abzuholen. Kann ich irgendetwas für Sie tun?« Er hob einen Finger, um mir zu signalisieren, dass ich nicht weggehen sollte. »Ich soll mich nicht umdrehen? Das ist alles? Okay, kein Problem. Also, bis dann. Tschüs.«
    Er legte den Hörer auf und sah mich an. »Sie sind Thursday Next, nicht wahr?«
    »Ja. Können Sie mir sagen, wo das Juris-Tech-Büro ist?«
    »Den Korridor runter die dritte rechts.«
    »Vielen Dank.«
    Ich wollte schon gehen, aber er rief mich noch einmal zurück und zeigte auf das Fußnotofon. »Ich hab's schon wieder vergessen - was hat er gesagt, was ich nicht tun soll?«
    »Tut mir leid, ich hab nicht zugehört.«
     
    Ich ging weiter, öffnete die dritte Tür und stieß auf einen Raum, der nichts enthielt als einen Mann, dem ein Frosch aus dem blanken Kopf wuchs.
    »Du meine Güte!« sagte ich. »Wie ist das denn passiert?«
    »Keine Ahnung«, sagte der Frosch. »Es fing alles mit einem Pickel an meinem Arsch an. Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«
    »Ich suche Professor Plum.«
    »Da müssen Sie zu Juris-Tech. Hier sind Sie bei Alte Witze. Versuchen Sie's eine Tür weiter.«
    Ich bedankte mich und klopfte an die nächste Tür. Ein melodisches »Herein!« ertönte, und ich trat ein. Ich hatte ein Laboratorium oder eine kuriose Werkstatt voller merkwürdiger Dinge erwartet, aber nichts dergleichen - da saß einfach nur ein Mann in einem karierten Anzug hinter einem Schreibtisch und studierte irgendwelche Papiere. Er erinnerte mich an Onkel Mycroft, nur etwas flotter.
    »Ah!« sagte er und sah auf. »Miss Next. Haben Sie den Hut bei sich?«
    »Ja, aber woher -?«
    »Miss Havisham hat es mir mitgeteilt«, sagte er einfach.
    Wie es schien, gab es nur wenige Menschen, die nicht mit Miss Havisham redeten.
    Ich zog den demolierten Schleuder-Helm heraus und legte ihn auf den Tisch. Plum nahm ein Vergrößerungsglas aus der Tasche und untersuchte die gerissene Reißleine. (12)
    »Oh, verdammt!« sagte ich. »Jetzt geht das schon wieder los!«
    »Was?«
    »Ach, diese gestörten Fußnotofonverbindungen in meinem Kopf!«
    »Ich kann das gern überprüfen. Hier, setzen Sie mal diesen galvanisierten Topf auf.«
    »Ach, jetzt noch nicht. Ich möchte erst wissen, wie's ausgeht.«
    »Ganz, wie Sie wünschen.«
    Also lauschte ich dem Geplapper von Sofija und Vera, während Plum meinen Schleuder-Helm untersuchte.
    »Tja«, sagte er schließlich. »Sieht so aus, als ob sie durchgescheuert war. Der Mk VII ist ein altes Modell - ich bin überrascht, dass er immer noch eingesetzt wird.«
    »Also war es einfach ein Materialfehler? Ist er nicht richtig gewartet worden?« fragte ich einigermaßen erleichtert.
    »Ein Materialfehler, der ein Menschenleben gerettet hat, ja.«
    »Was soll das heißen?« fragte ich alarmiert.
    Jetzt klappte er den Homburg auf und zeigte mir das Innere des Geräts. Es enthielt allerlei Drähte, blinkende Lämpchen und Schaltkreise, die alle sehr eindrucksvoll aussahen.
    »Irgendjemand hat den Retextualisierungshemmer mit dem ISBN-Prüfer kurzgeschlossen. Wenn die Reißleine funktioniert hätte, wären die Antriebs-Spulen stark überhitzt worden.«
    »Überhitzt? Heißt das, ich hätte eine heiße Birne gekriegt?«
    »Heiß ist gar kein Ausdruck. Es wäre genug Energie freigesetzt worden, um ungefähr vierzehn Romane zu schreiben.«
    »Ich bin nur ein Lehrling, Professor Plum, könnten Sie's mir vielleicht etwas deutlicher sagen?«
    Er warf mir einen ernsthaften Blick zu. »Es wäre nicht viel übrig geblieben von diesem Hut - und von seiner Trägerin auch nicht. Das kommt bei den Mk VII gelegentlich vor. Es wäre als Unfall eingestuft worden. Aber zum Glück ist ja die Leine gerissen.«
    Er stieß einen leisen Pfiff aus. »Saubere Arbeit. Da hat jemand genau gewusst, was er tat.«
    »Das ist sehr interessant«, sagte ich langsam. »Können Sie mir eine Liste der Leute geben, die technisch in der Lage zu so etwas wären?«.
    »Das könnte ein paar Tage dauern.«
    »Das ist es mir wert. Ich melde mich

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