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Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte

Titel: Thursday Next 03 - Im Brunnen der Manuskripte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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geschmollt, wenn ich seinen Ansichten widersprach. Wohin das führen würde, war ziemlich klar.
    »Hallo, Ibb«, sagte ich und legte die Zeichnung beiseite. »Wie geht's dir?«
    Ibb antwortete, indem sie den Reißverschluss ihres Overalls herunterzog und das Oberteil öffnete.
    »Sehen Sie mal!« sagte sie stolz und zeigte mir ihre Brüste.
    »Herzlichen Glückwunsch«, sagte ich langsam, denn ich war immer noch etwas groggy. »Du bist also eine
Sie.
«
    »Ich weiß«, sagte Ibb und konnte ihre Aufregung kaum beherrschen. »Wollen Sie den Rest auch noch sehen?«
    »Nein, danke, ich glaub dir.«
    »Kann ich mir einen von Ihren BHs leihen?« fragte sie und bewegte ihre Schultern hoch und runter. »Diese ... Dinger sind etwas unbehaglich.«
    »Ich glaube nicht, dass meine dir passen würden«, sagte ich eilig. »Du bist viel üppiger als ich.«
    »Oh«, sagte sie niedergeschlagen und fügte dann alsbald hinzu: »Wie wäre es mit einem Haarband und einer Bürste? Mit diesem Haar kann man wirklich nichts anfangen. Hoch, runter - vielleicht sollte ich's abschneiden lassen - ach, ich hätte ja so gerne Locken gehabt!«
    »Ibb, es sieht wirklich sehr nett aus.«
    »Lola«, korrigierte sie mich, »nennen Sie mich bitte
Lola
von jetzt an.«
    »Gut, Lola, setz dich aufs Bett.«
    Sie setzte sich, und während ich ihr das Haar bürstete, erzählte sie von einem Diätplan, der ihr beim Abnehmen helfen sollte. Im wesentlichen ging es offenbar darum, dass sie sich beim Wiegen mit einem Fuß auf die Waage und mit dem anderen auf den Boden stellen wollte. Auf diese Weise, erklärte sie mir, könne sie jedes beliebige Gewicht erreichen, ohne auf Kuchen verzichten zu müssen. Dann redete sie über eine weitere tolle Entdeckung, die sie gerade gemacht hatte. Sie war überzeugt, die Männer würden ihr bestimmt dabei helfen, weil es so unglaublich Spaß machte.
    »Sei bloß vorsichtig!« sagte ich. »Überleg dir genau, was du machst und mit wem.« Es war derselbe Rat, den mir meine Mutter gegeben hatte, und ich ging davon aus, dass Lola ihn genauso ignorieren würde wie ich.
    »Oh, ja«, versicherte mir Lola. »Ich werde sehr vorsichtig sein. Ich werde immer erst fragen, wie sie heißen.«
    Als ich fertig war, betrachtete sie sich einen Augenblick lang im Spiegel, umarmte mich heftig und sprang aus der Tür. Langsam zog ich mich an und ging in die Küche.
    Obb saß am Tisch und bemalte mit äußerster Konzentration einen napoleonischen Kavallerieoffizier von der Größe eines Fingerhuts. Er hatte sich in den letzten Tagen zu einem dunkelhaarigen, gutaussehenden Mann von ein Meter neunzig entwickelt. Er hatte eine tiefe Stimme und sprach sehr gemessen.
    Außerdem schien er ungefähr fünfzig zu sein. Ich ahnte schon, dass er ein Er war, hoffte aber inständig, er würde mir die entscheidenden Merkmale seiner Identität nicht auf ähnliche Weise zu zeigen versuchen wie Lola.
    »Guten Morgen, Obb«, sagte ich. »Wollen wir frühstücken?«
    Obb schrak zusammen, und der Zinnsoldat fiel auf den Boden.
    »Jetzt sehen Sie mal, was Sie gemacht haben!« rief Obb, nicht ohne hinzuzufügen: »Toast, bitte, Eier und Kaffee. Außerdem heiß' ich nicht Obb, sondern
Randolph.
«
    »Gratuliere«, sagte ich, aber er grunzte bloß, hob seinen Kavallerieoffizier wieder auf und pinselte weiter.
    Lola kam in die Küche gehüpft, sah Randolph und blieb einen Augenblick stehen, um schüchtern ihre Fingernägel zu betrachten. Offenbar hoffte sie, er würde sich zu ihr umsehen. Aber das tat er nicht.
    Daraufhin trat sie näher heran und sagte: »Guten Morgen, Randolph.«
    »Morgen«, grunzte er, ohne aufzusehen. »Wie hast du geschlafen?«
    »Wie Blei.«
    »Na ja, das ist ja nicht weiter erstaunlich bei dir.«
    Die Beleidigung entging ihr glücklicherweise, und sie fuhr fort zu plappern: »Wäre Gelb nicht noch hübscher?«
    Randolph hielt inne und starrte sie an. »Die Farbe eines napoleonischen Kavallerieoffiziers ist nun mal Blau, Lola. Gelb ist die Farbe von Senf- und Bananen.«
    Sie drehte sich zu mir um, sagte unhörbar
Spießer!
und goss sich eine Tasse Kaffee ein.
    »Können wir nachher shoppen gehen?« fragte sie mich. »Wenn ich schon Unterwäsche kaufen muss, kann ich gleich noch ein bisschen Make-up mitnehmen und ein schönes Parfüm. Wir könnten zum Friseur gehen, ein paar Kleider anprobieren und uns einen richtigen Mädchen-Tag machen. Ich lade Sie zum Lunch ein, dabei können wir ordentlich ratschen, über unsere Liebhaber herziehen und danach

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