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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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planen schon lange so eine Expedition, und Ihre
Sapiens
-Eigenschaften können sehr nützlich für uns sein. Ihre Impulsivität kann uns helfen. Ein Neandertaler denkt über jedes Vorhaben lange nach und neigt schon aus genetischen Gründen zur Vorsicht. Wir brauchen jemanden wie Sie, Miss Next – eine hoch motivierte Menschenfrau, die zur Gewalttätigkeit neigt und Führungsqualitäten besitzt, die aber zugleich einen starken Gerechtigkeitssinn hat.«
    Ich seufzte. »Wir können nicht in die Sozialistische Republik«, sagte ich. »Wir haben dort keinerlei amtliche Befugnisse, und wenn wir erwischt werden, gibt's einen Riesenärger.«
    »Aber Sie wollten doch die ganzen Bücher nach Wales schmuggeln«, sagte Bowden erschrocken.
    »Tut mir leid, Bowden«, sagte ich. »Es gibt keinen Plan. Ich kann es mir einfach nicht leisten, irgendwo in Wales in einer Gefängniszelle zu sitzen, während in Swindon der SuperHoop läuft. Ich muss dafür sorgen, dass die Mallets gewinnen, sonst ist alles vorbei.«
    Stig runzelte die Stirn. »Merkwürdig!«, sagte er schließlich. »Sie wollen nicht etwa aus Lokalpatriotismus gewinnen. Wir sehen ein größeres Ziel.«
    »Ich darf Ihnen keine Einzelheiten nennen, Stig, aber Sie haben recht. Es ist für uns
alle
entscheidend, dass Swindon gewinnt.«
    Stig sah seine Frau an, und die beiden berieten sich fünf Minuten lang, ohne etwas zu sagen. Nur mit Hilfe von Mimik und ein paar Grunzlauten führten sie eine Unterhaltung, deren Ergebnis uns Stig erst anschließend vorstellte.
    »Gut«, sagte er, »wir sind übereingekommen, dass Sie, Mr Cable und wir in die verlassenen gentechnischen Laboratorien einbrechen werden. Sie werden Ihre Shakespeares dort finden, und wir werden sehen, ob es eine Möglichkeit gibt, die weiblichen Mitglieder unserer Art zu befruchten.«
    »Ich kann aber nicht –«
    »Auch im Falle eines Misserfolgs«, sagte Stig, »wird die Gemeinschaft der Neandertaler Ihnen fünf Krocket-Spieler zur Verfügung stellen, um den SuperHoop zu gewinnen. Eine Bezahlung oder irgendwelche Preise beanspruchen wir nicht. Ist das eine gute Vereinbarung?«
    Ich sah ihm in die kleinen braunen Augen unter den mächtigen Brauen. Angesichts der Qualität der Spieler, die ich gesehen hatte, und meiner Kenntnis der Neandertaler im allgemeinen war ich mir bewusst, dass dies vielleicht unsere einzige Chance war – selbst wenn ich während des SuperHoops in einem Gefängnis in Wales sitzen sollte.
    Ich ergriff seine ausgestreckte Hand. »Das ist eine gute Vereinbarung.«
    »Dann müssen wir jetzt essen. Kaninchen mögen Sie doch?«
    Bowden und ich nickten heftig.
    »Gut. Das ist eine unserer Spezialitäten. In der Neandertal-Sprache heißt sie
rabite'n'bitels.
«
    »Klingt hervorragend«, erwiderte Bowden. »Womit wird denn der Braten serviert?«
    »Mit Kartoffeln und einer … knusprigen, braun-grünen Soße. Sehr schmackhaft.«
    Ich war mir nicht ganz sicher, aber an dieser Stelle hatte ich das Gefühl, dass Stiggins mir zuzwinkerte. Wie auch immer, die Mahlzeit war ganz ausgezeichnet, und ich glaube, die Neandertaler haben ganz recht: Als Zutaten für eine kräftige Soße werden Käfer und Raupen stark unterschätzt.

31. Planungskonferenz
    Ein führender englischer Vogelkundler erklärte gestern, dass für den Rückgang der Scharben-Population auf den britischen Inseln möglicherweise Bären verantwortlich sind, die neuerdings wieder ausgesetzt worden sind. Er verwies auf ein Gedicht von Christopher Isherwood, der schon in den dreißiger Jahren festgestellt hat, dass die Scharben oder Kormorane ihre Eier in Papiertüten legen, um sie vor Blitzschlag zu schützen. »Obwohl Bären und Kormorane keine Nahrungskonkurrenten sind«, erklärte Mr Daniel Chough vor Pressevertretern, »scheint es erwiesen, dass die Bären die Tüten stehlen, weil sie darin Kuchenkrümel vermuten.« Dass die Bären dänischen Ursprungs sind, scheint sehr wahrscheinlich, konnte aber bisher noch nicht nachgewiesen werden.
    Ein Artikel aus der ornithologischen Wochenschrift FLAP! 20. Juli 1988
    »Wissen Sie etwas über das Elan Valley?«, fragte Bowden, als wir zurück in die Stadt fuhren.
    »Nicht viel«, sagte ich und betrachtete die Spektralanalyse von Mr Shaxspoors Gebiss. Stig war der Ansicht, dass er länger als andere im Elan Valley gelebt hatte. Und wenn ihm das gelungen war, dann konnte es vielleicht noch andere Klone geben, die sich in dem unzugänglichen Gelände versteckt hielten. Vielleicht fanden wir ja noch

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