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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Neandertaler sehr wichtig, und die Parfüms und Seifen der Menschen beleidigen ihre Nasen. Sie erscheinen als ziemlich plumper Versuch, den anderen zu täuschen. Und darauf reagieren Neandertaler sehr misstrauisch.
    Wir gingen durch den grasbewachsenen Eingang der Reservation, wo ein einsamer Neandertaler auf einem Stuhl saß. Er las eine Großdruck-Ausgabe der
Neandertal-Nachrichten
. Als wir vor ihm standen, legte er die Zeitung zusammen, schnupperte und betrachtete uns einen Moment. »Wen möchten Sie besuchen?«
    »Wir sind Thursday Next und Bowden Cable. Wir sind zum Essen bei Mr Stiggins verabredet.«
    Der Neandertaler sah uns erneut lange an und zeigte dann auf ein Haus auf der anderen Seite des offenen, grasbewachsenen Platzes, in dessen Mitte ein Totempfahl stand. Fünf oder sechs Neandertaler spielten Straßen-Krocket auf dem grünen Rasen, und ich beobachtete sie eine Weile. Sie hatten keine Mannschaften gebildet, sondern schlugen die Bälle einfach so, wie sie kamen. Dabei zeigten sie allerdings großes Geschick. Einer der Spieler schoss den Ball aus einer Entfernung von über vierzig Metern durchs Tor. Es war wirklich bedauerlich, dass Neandertaler so wenig ehrgeizig und aggressiv waren. Ich hätte sie sonst gut gebrauchen können im Team.
    »Fällt Ihnen was auf?«, fragte ich, während wir den Platz überquerten und die Krocketspieler mit gut koordinierten Bewegungen an uns vorbeirannten.
    »Es gibt keine Kinder, nicht wahr?«
    »Der jüngste Neandertaler ist zweiundfünfzig«, sagte ich. »Die männlichen Angehörigen der Spezies sind alle unfruchtbar. Das ist einer der wichtigsten Streitpunkte mit ihren Besitzern.«
    »Da wäre ich auch sauer.«
    Wir erreichten das Haus von Stiggins und traten ohne weitere Umstände ein. Ich kannte mich mit den Sitten der Neandertaler ein bisschen aus und wusste, dass man das Haus eines Neandertalers zwar niemals ohne Einladung betreten durfte, aber wenn man erwartet wurde, benahm man sich wie zu Hause. Das Haus war vollständig aus Holzresten und anderen recycelten Abfällen gebaut und vollkommen rund, mit einem großen Herd in der Mitte. Es war sehr gemütlich und warm, aber keineswegs eine Wohnhöhle, wie Bowden sie wohl erwartet hatte. Es gab einen Fernseher, richtige Sofas und Stühle und sogar eine Stereoanlage. Stiggins erwartete uns am Kamin stehend, und neben ihm stand eine etwas kleinere, weibliche Neandertalerin.
    »Willkommen!«, sagte Stig. »Das ist Felicity – wir bilden eine Gemeinschaft.«
    Seine Frau trat schweigend auf uns zu und umarmte uns nacheinander, wobei sie an unseren Achselhöhlen und unserem Haar schnupperte. Ich sah wie Bowden zurückzuckte, und Stig stieß ein kurzes Lachen aus, das wie eine Mischung zwischen Husten und Grunzen klang.
    »Mr Gable, Sie fühlen sich nicht wohl«, sagte Stig.
    Bowden zuckte die Achseln. Er fühlte sich tatsächlich nicht wohl, und er wusste, dass es keinen Sinn hatte, einen Neandertaler belügen zu wollen.
    »Ich bin noch nie im Haus eines Neandertalers gewesen«, sagte er schließlich.
    »Sind sie anders als andere Häuser?«
    »O ja, sehr«, sagte Bowden und zeigte auf die mächtigen, aus Holzabfällen zusammengeleimten Balken.
    »Kein einziger Nagel, kein Bolzen und keine Schraube«, sagte Stiggins. »Haben Sie schon mal gehört, wie das Holz jammert, wenn man eine Schraube hineindreht? Ganz schrecklich.«
    »Gibt es irgendwas, was Sie nicht selbst machen?«
    »Kaum. Man beleidigt die Dinge, wenn man sie nicht vollständig nutzt. Und das Geld, das wir verdienen, geht in das Rückkaufprogramm. Wenn es Zeit ist zu gehen, können wir vielleicht die Eigentumsdokumente erwerben.«
    »Entschuldigen Sie, wozu ist das dann noch gut?«
    »Damit wir frei sind, wenn wir sterben, Mr Gable. Mögen Sie was zu trinken?«
    Mrs Stiggins erschien mit einem Tablett und vier Gläsern, die aus alten Flaschen hergestellt worden waren. Wir nahmen die Gläser, und unsere Gastgeber leerten ihre auf einen Zug. Ich versuchte dasselbe, musste aber gleich schrecklich husten – es war, als hätte ich Benzin getrunken. Bowden verschluckte sich, würgte und schien zu ersticken. Unsere Gastgeber lachten laut grunzend.
    »Ich weiß nicht, was daran so witzig ist«, sagte Bowden mit tränenden Augen.
    »Bei den Neandertalern werden Gäste traditionellerweise gedemütigt«, erklärte Stig und nahm uns die Gläser ab. »Deshalb haben wir Wasser getrunken und Ihnen Kartoffelschnaps angeboten. Das Leben ist schön. Nehmen Sie bitte

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