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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Aufenthalts im Mittelalter die nötige Verkehrssicherheit eingebüßt hatte, aber er lief direkt vor einen Bus. Sein Kopf schlug an die Windschutzscheibe, und sein knochiger Körper wurde zur Seite geschleudert, so dass er mit einem dumpfen Schlag auf dem Bürgersteig landete. Joffy und ich waren als Erste bei ihm. Ein Jüngerer hätte den Unfall möglicherweise relativ leicht verletzt überstanden, aber Zvlkx mit seinem von Unterernährung und Krankheit geschwächten Körper hatte keinerlei Chance. Er hustete qualvoll und schleppte sich auf allen vieren zum Eingang des nächsten Ladens.
    »Sachte, Euer Gnaden« , murmelte Joffy und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Es wird bestimmt alles gut.«
    »Scheiße« , sagte Zvlkx wütend. »Scheiße, Scheiße, Scheiße. Da hab ich die Cholera und die Pest überlebt und lass mich von einem scheiß Dreiundzwanziger-Bus überfahren. Scheiße!«
    »Was hat er gesagt?«
    »St Zvlkx ist verärgert.«
    »Wer sind Sie«, fragte ich. »Gehören Sie zur ChronoGarde?«
    Er warf mir einen Blick zu und stöhnte. Er lag nicht nur im Sterben – er war auch noch enttarnt worden. Erneut machte er einen Versuch, den schützenden Hauseingang zu erreichen, brach aber gleich wieder zusammen.
    »Einen Krankenwagen!«, rief Joffy. »Kann denn nicht jemand die Rettung anrufen?«
    »Dafür ist es zu spät« , murmelte Zvlkx. »Zu spät für mich, zu spät für uns alle. Es hatte alles ganz anders sein sollen. Die Zeit ist aus den Fugen – und ich bin nicht bestimmt, sie einzurichten. Nun ja. Joffy, nimm dies und nutze es weise, nicht so wie ich es getan hätte. Begrabt mich in meinem Dom, und erzählt niemandem, wer ich war. Ich habe gelebt wie ein Sünder, aber ich möchte als Heiliger sterben. Ach ja, noch etwas! Wenn so ein fettes Weib namens Shirley daherkommt und sagt, ich hätte ihr tausend Pfund versprochen – sie ist eine Lügnerin.«
    Er hustete erneut, fröstelte und rührte sich nicht mehr. Ich legte meine Hand an seinen schmutzigen Hals, konnte aber keinen Puls spüren.
    »Was hat er gesagt?«
    »Irgendwas über eine übergewichtige Dame namens Shirley. Die Zeit sei aus den Fugen, und ich solle seine Offenbarungen zum Wohle der Menschheit benutzen.«
    »Soll das etwa heißen, sie werden sich nicht bewahrheiten?«
    »Keine Ahnung, aber das hat er mir gegeben.«
    Es war das Buch mit den Offenbarungen. Joffy blätterte in den vergilbten Seiten, die tatsächlich jede Menge mittelenglische Wörter enthielten und außerdem irgendwelche Berechnungen. Joffy schloss dem Heiligen die Augen und legte ihm seine Jacke über den Kopf.
    Inzwischen hatte sich eine kleine Menschenmenge versammelt, und ein Polizist übernahm alles weitere. Joffy versteckte das Buch und wir traten beiseite, als die Sirenen des Krankenwagens ertönten. Inzwischen war auch der Ladenbesitzer erschienen und beschwerte sich lautstark über die Landstreicher, die vor seinem Laden »verreckten«, wie er sich ausdrückte. Er änderte seine Meinung allerdings eilig, als man ihm sagte, um wen es sich handelte.
    »Herrje!«, sagte er tief beeindruckt. »Ein wahrhaftiger Heiliger hat uns damit beehrt, auf unserer Schwelle zu sterben! Das ist ein Zeichen des Himmels!«
    Ich stieß meinem Bruder sacht in die Rippen und wies ihn auf das Ladenschild hin. Es handelte sich um ein Wettbüro.
    »Das wundert mich nicht«, grunzte Joffy. »Wenn es kein Wettbüro gewesen wäre, dann halt ein Bordell. Wenn es nicht noch zu früh wäre, hätte er sowieso in der Kneipe gestanden.«
    Ich warf einen Blick auf die Uhr. Zehn vor elf. Cindy! Ich hatte mich so intensiv mit St Zvlkx beschäftigt, dass ich sie ganz vergessen hatte. Ich trat in den Hauseingang und sah mich vorsichtig um. Sie war nirgends zu sehen, aber das war auch nicht zu erwarten. Dazu war sie einfach zu gut. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass sich so viele Leute versammelt hatten. Cindy würde bestimmt keine Unbeteiligten in Gefahr bringen wollen. Oder doch? Was die Rücksichtnahme auf Unschuldige anging, konnte man Cindys Prinzipien wahrscheinlich in sehr großen Buchstaben auf die Rückseite einer Briefmarke schreiben. Besser war es vermutlich, wenn ich mich aus der Menschenmenge entfernte, damit es keine unschuldigen Opfer gab.
    Ich ging die Commercial Road hinauf und näherte mich gerade der Granville Street, als ich abrupt stehen blieb. Cindy kam um die Ecke. Meine Hand schloss sich instinktiv um den Kolben meiner Pistole, aber dann hielt ich inne. Cindy war

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