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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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müssten.«
    »Ah!«, flüsterte ich zurück.
»So
vorsichtig soll ich sein! Ja, natürlich.«
    Wir küssten uns, und ich hakte die Klettverschlüsse an der kugelsicheren Weste zu. Dann zog ich eine weite Bluse darüber und legte mein Schulterholster an. Ich küsste Friday und dann noch mal Landen.
    »Seh dich heute Abend«, sagte ich. »Ehrlich versprochen.«
     
    Ich fuhr nach Wanborough, um mich mit Joffy zu treffen. Er nahm gerade eine Ziviltrauung mit GSG vor, und ich musste auf den Hinterbänken des Tempels warten, bis er fertig war. Ich hatte noch etwas Zeit bis zu meiner Begegnung mit Cindy und hielt es für sinnvoll, mir den hl. Zvlkx noch mal etwas genauer anzuschauen. Millons Idee, der Heilige könnte eine Art Zeitgangster sein, schien zwar recht unwahrscheinlich, weil die ChronoGarde am Ende jeden erwischte, aber man konnte nie wissen. Vielleicht hörte man ja nur deshalb nie etwas von Leuten, die illegal in der Zeit herumreisten, weil die ChronoGarde sie einfach auslöschte? Wenn der Zeitgangster ausgelöscht war, gab es ja auch sein Verbrechen nicht mehr. Ein perfektes System. Andererseits hatte die ChronoGarde den hl. Zvlkx ausdrücklich anerkannt. Wie sollte er es geschafft haben, das System auszutricksen?
    »Hallo, Doofus!«, sagte Joffy, als das glückliche Paar sich auf der Kirchentreppe küsste und ordnungsgemäß mit Konfetti bestreut wurde. »Was führt dich denn hierher?«
    »St Zvlkx – weißt du vielleicht, wo er ist?«
    »Der hat heute Morgen den Bus nach Swindon genommen. Warum?«
    Ich erzählte ihm von meinem Verdacht.
    »Zvlkx soll ein abtrünniges Mitglied der ChronoGarde sein, das eine illegale Zeitreise gemacht hat? Warum sollte er so etwas tun? Man riskiert doch keine ewige Nichtung, um sich ein paar Wochen lang als falscher Prophet aus dem dreizehnten Jahrhundert feiern zu lassen.«
    »Wie viel hat er denn von der Nationalen Toast Kommission gekriegt?«
    »Fünfundzwanzig Riesen.«
    »Auch nicht gerade ein Vermögen. Darf ich mir mal sein Zimmer ansehen?«
    »Das ist ja abscheulich!«, rief Joffy. »Das wäre ja ein Vertrauensbruch ersten Ranges, wenn ich eine Durchsuchung in seiner Abwesenheit zulassen würde! Aber hier ist jedenfalls mal der Zweitschlüssel.«
     
    Zvlkx' Zimmer glich durchaus einer Mönchszelle. Es war äußerst spartanisch. Er schlief auf einem Strohsack, und das Mobiliar bestand nur aus einem Tisch und dem dazugehörigen Stuhl. Auf dem Tisch lag eine Bibel. Erst als wir ein bisschen suchten, fanden wir unter der Matratze einen CD-Spieler, ein paar Pornohefte
(Big & Bouncy)
und ein Exemplar von
Fast Horse
.
    »Er wettet auf Pferde?«
    »Er trinkt, er raucht, er geht in Wettbüros und hurt herum – der Bursche lässt nichts aus.«
    »Die Zeitschriften zeigen, dass er auch Englisch kann. Oder denkst du, er schaut nur die Bilder an? Wonach suchst du?«
    Joffy hatte die Schublade unter dem Tisch herausgezogen und wühlte unter dem Kopfkissen.
    »Das Buch der Offenbarungen. Normalerweise versteckt er es hier.«
    »Du hast sein Zimmer also schon früher durchsucht. Wieso warst du denn misstrauisch?«
    Joffy schaute verlegen. »Sein Verhalten ist nicht gerade heilig, sondern … na ja … ziemlich vulgär. Wenn ich seine Äußerungen übersetzt habe, musste ich immer eine gewisse … Veredelung vornehmen. «
    Ich zog die Schublade ganz heraus und drehte sie um. Wie sich zeigte, war ein Umschlag darunter befestigt. »Ach, sieh mal da!«
    Der Umschlag enthielt ein Gravitube-Ticket nach Bali. Einfache Fahrt. Joffy hob eine Augenbraue, und wir tauschten nervöse Blicke. Zvlkx hatte offensichtlich noch einiges vor.
     
    Joffy begleitete mich in die Stadt, und wir fuhren gemeinsam die Straßen hinauf und hinunter, um unseren seltsamen Heiligen wiederzufinden. Die ehemalige Kathedrale auf dem Parkplatz von Tesco's war unser erstes Ziel, aber da war er nicht. Die folgende Tour führte uns zum Gericht, zum SpecOps-Hauptquartier, zum Theater, zur Universität und zur Commercial Road. Schließlich entdeckte Joffy ihn in der Nähe von Pete & Dave's, wo er gemütlich die Straße heraufkam.
    »Da drüben!«
    »Ich seh ihn.«
    Wir ließen den Porsche am Straßenrand stehen und versuchten den struppigen, nur mit einer Decke bekleideten Heiligen einzuholen. Es war einfach Pech, dass er sich gerade in diesem Augenblick umdrehte und uns entdeckte. Hastig schoss er über die Straße. Ich weiß nicht, ob seine langen, zotteligen Haare ihm die Sicht versperrten oder ob er während seines

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