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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Neandertalers verschwand.
    »Was halten Sie davon?«, fragte ich, als Bowden ihm ein Foto des Shaxtper-Kadavers zeigte.
    »Das ist ein toter Mensch«, sagte Stig. »Sind Sie sicher, dass Sie keinen Käfer möchten? Sie sind wirklich sehr knusprig.«
    »Nein, danke. Und was halten Sie davon?«
    Bowden reichte ihm ein weiteres Foto eines toten Shakespeare-Klons, und dann noch eins.
    »Ist das derselbe? Aus einem anderen Blickwinkel?«
    »Nein, es handelt sich um drei verschiedene Leichen.«
    Der Neandertaler hörte auf, an der ungekochten Lammkeule zu kauen, und starrte mich an. Dann wischte er sich die Hände an einem großen Tuch ab und betrachtete die Bilder genauer. »Wie viele?«
    »Wir wissen von achtzehn.«
    »Ganze Menschen zu klonen war immer illegal«, murmelte Stig. »Können wir uns die Leichen mal in der Realität ansehen?«
     
    Das gerichtsmedizinische Institut war nur ein paar Schritte vom SpecOps-Hauptquartier entfernt. Es war ein altes viktorianisches Gebäude, das in einem aufgeklärteren Zeitalter sicher abgelehnt worden wäre, und roch nach Formaldehyd und Feuchtigkeit. Die Angestellten sahen alle unglücklich aus und hatten vermutlich Hobbys, über die ich lieber nichts Näheres wissen wollte.
    Der melancholische Chefpathologe, Mr Rumplunkett, sah Stiggins mit einer gewissen Gier an. Da Neandertaler nicht als Menschen galten, kamen sie auch nicht ins Leichenschauhaus. Die Ermordung eines Neandertalers galt formal nicht mal als Verbrechen, und so fanden Autopsien nicht statt. Aber Mr Rumplunkett war von Natur aus ein neugieriger Mann. Er sagte nichts, aber Mr Stiggins wusste genau, was er dachte.
    »Wir sind im Inneren ziemlich genau so wie Sie, Dr Rumplunkett«, sagte er. »Das war ja der Hauptgrund, weshalb wir geklont worden sind.«
    »Bitte entschuldigen Sie«, sagte der Chefpathologe verlegen. »Es tut mir sehr leid.«
    »Nein, keineswegs«, erwiderte Stig. »Ihr Interesse ist ausschließlich beruflicher Natur und steht im Dienst der Wissenschaft. Wir sind nicht beleidigt.«
    »Wir würden uns gern Mr Shaxtper ansehen«, erklärte Bowden.
    Wir wurden in die Haupthalle des Leichenschauhauses geführt, wo mehrere Leichen mit Zetteln an den Zehen unter großen Leintüchern aufgebahrt lagen.
    »Ein bisschen voll hier«, sagte Mr Rumplunkett, »aber zum Glück beschweren die Kunden sich nicht. Meinen Sie den hier?« Er zog eins der Laken zurück. Der Leichnam hatte eine sehr hohe, gewölbte Stirn, tief liegende Augen, einen Schnurrbart und ein kleines Kinnbärtchen. Er sah weitestgehend so aus wie der William Shakespeare auf dem Kupferstich von Droeshout auf dem Titelblatt der ersten Folio-Ausgabe.
    »Was meinen Sie?«
    »Na schön«, sagte ich langsam. »Er sieht tatsächlich wie Shakespeare aus, aber wenn sich Victor die Haare entsprechend kämmt, sieht er wahrscheinlich genauso aus.«
    Bowden nickte. Das war nicht zu leugnen.
    »Ist das der, der das
Schnuckiputz
-Sonnett geschrieben hat?«
    »Nein, das hat der hier geschrieben.« Bowden zog schwungvoll das Laken von einer weiteren Leiche herunter, die der ersten weitgehend glich, aber zwei, drei Jahre jünger zu sein schien.
    Ich starrte ihn nachdenklich an, während Bowden bereits den nächsten Leichnam enthüllte.
    »Wie viele Shakespeares habt ihr denn eigentlich hier?«
    »Offiziell gar keinen. Wir haben einen Shaxtper, einen Shakespoor und einen Shagsper. Nur zwei davon trugen irgendwelche Schriftstücke bei sich, aber alle haben tintenfleckige Finger und sind genetisch identisch. Außerdem sind sie alle an Nahrungsmangel und Unterkühlung gestorben.«
    »Obdachlose?«
    »Eremiten trifft es wohl besser.«
    »Abgesehen davon, dass sie alle zwei linke Augen haben und ihre Zehen alle gleich groß sind«, sagte Stiggins, der sich die Leichen ebenfalls genau angesehen hatte, »sind sie wirklich ziemlich gut. Solche handwerklich saubere Arbeit haben wir seit Jahren nicht mehr gesehen.«
    »Es handelt sich um einen Stückeschreiber namens William Shakes –«
    »Wir wissen von William Shakespeare, Mr Gable«, unterbrach Stig. »Unsere Lieblingsgestalt ist Caliban aus dem
Sturm
. Es handelt sich um eine weit zurückreichende Rekonstruktion. Irgendjemand hat diese Männer aus einem Stück trockener Haut oder einem Haar in der Totenmaske rekonstruiert.«
    »Wissen Sie, wo und wann, Stig?«
    Er dachte einen Augenblick nach. »Sie wurden wahrscheinlich Mitte der dreißiger Jahre gebaut«, sagte er schließlich. »Damals gab es auf der ganzen Welt

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