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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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notieren und in den Nexpander-Rechner zu stecken, um zu wissen, was los ist.«
    »Genial!«, sagte ich.
    »Wir stehen noch ganz am Anfang, aber ich hoffe, eines Tages durch einfache Betrachtung der Ereignisse jede Ursache präzis bestimmen zu können. Danach hoffe ich, unbekannte Fragen aus bekannten Antworten erschließen zu können.«
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel:
Gütiger Himmel, nein, ganz im Gegenteil!
Ich wollte immer schon wissen, welche Frage dahinter steht.«
    »Richtig«, erwiderte ich und überlegte insgeheim, woher man beim Anblick der Ziffer 9 eigentlich wissen sollte, ob es sich dabei um drei mal drei oder die Quadratwurzel aus einundachtzig handelte.
    »Ja, nicht?«, sagte mein Onkel zufrieden und bedankte sich bei meiner Mutter für die Rühreier mit Schinken, die sie gerade vor ihn hingestellt hatte.
     
    Eigentlich bedauerte es nur Hamlet, als Lady Hamilton sich um halb neun für immer verabschiedete. Er fiel in eine tiefe Depression und hielt einen langen Monolog, in dem von seinem gebrochenen Herzen die Rede war und davon, dass ihm das Leben ein schreckliches Schicksal zugeteilt habe. Emma sei seine ganz große Liebe, nach ihrer Abreise könne er sich genauso gut umbringen, und so weiter und so fort, bis Emma ihn schließlich unterbrach, sich bedankte und sagte, sie müsse jetzt wirklich gehen, sonst käme sie noch zu spät. Was genau sie damit meinte, vermochte sie allerdings nicht zu sagen. Daraufhin beschimpfte Hamlet sie fünf Minuten lang lautstark, teilte ihr mit, sie sei eine Hure, und als er schließlich hinausstürmte, erklärte er undeutlich, dass er ein Chamäleon sei. Anschließend konnten wir anderen uns dann von Emma verabschieden.
    »Auf Wiedersehen, Thursday«, sagte Emma und hielt meine Hand. »Sie waren immer sehr freundlich zu mir. Ich hoffe, Sie kriegen Ihren Mann bald zurück. Darf ich Ihnen noch etwas sagen, was vielleicht nützlich ist?«
    »Ja, natürlich.«
    »Lassen Sie Smudger nicht im Angriff spielen. In der Verteidigung ist er besser, besonders wenn Biffo ihn unterstützt. Und wenn ihr gewinnen wollt, müsst ihr von Anfang an offensiv spielen.«
    »Danke«, sagte ich langsam. »Sehr liebenswürdig von Ihnen.«
    Ich umarmte sie zum Abschied, und meine Mutter folgte – etwas zögerlich – meinem Beispiel, obwohl sie wahrscheinlich immer noch dachte, dass Emma ein Techtelmechtel mit meinem Vater gehabt hatte. Einen Augenblick später löste sich Emma in Luft auf.
    »Tja«, sagte meine Mutter und wischte sich die Hände an der Schürze ab. »Jetzt ist sie weg. Ich bin froh, dass sie ihren Ehemann wieder hat.«
    »Ja«, sagte ich etwas zaghaft und ging Hamlet suchen. Er saß draußen auf der Bank im Rosengarten und war tief in Gedanken versunken.
    »Alles in Ordnung?«, fragte ich und setzte mich neben ihn.
    »Sagen Sie ehrlich, Miss Next. Bin ich ein Zauderer?«
    »Nein – eigentlich nicht.«
    »Seien Sie bitte ganz ehrlich!«
    »Na ja, ein
bisschen
zaudern Sie schon.«
    Hamlet stöhnte und verbarg sein Gesicht in den Händen. »Oh, welch ein Tropf und Bauernlump ich bin! Ein Sklave dieses Stücks mit so viel Widersprüchen, dass die Gelehrten Bände schreiben, um mich zu erklären. Erst liebe ich Ophelia, dann bin ich grausam zu ihr. Mal bin ich ein erwachsener Mann, mal ein bockiger Knabe, mal ein melancholischer Einzelgänger, mal ein Witzbold. Ich kann mich nicht entschließen, ob ich ein Philosoph oder ein störrischer Teenager bin, ein Dichter oder ein Mörder, ein Mann der Tat oder ein zaudernder Feigling. Vielleicht bin ich verrückt, vielleicht tue ich aber auch nur so. Mein Vater war offensichtlich ein kriegslüsternes Scheusal. War es da wirklich so schlimm, dass ihn Claudius umgebracht hat? Habe ich tatsächlich einen Geist gesehen? Wie lange war ich in England? Wie alt bin ich überhaupt? Ich habe sechzehn verschiedene Hamlet-Filme gesehen, drei Cartoons gelesen, fünf verschiedene Inszenierungen angeschaut und außerdem noch ein Hörspiel gehört. Alles, von Sir Laurence Olivier bis zu Gibson, Barrymore und William Shatner.«
    »Ja, und?«
    »Sie sind alle verschieden.«
    Verzweifelt griff er nach seinem Totenschädel und musterte ihn, ehe er fortfuhr. »Können Sie sich eigentlich vorstellen, was für ein Stress das ist, wenn man das größte Rätsel der Dramenwelt ist?«
    »Es muss ganz unerträglich sein.«
    »Genau. Es wäre natürlich noch schlimmer, wenn mich jemand tatsächlich erklärt hätte – aber davon sind sie ja weit entfernt. Wissen

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