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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Sie, wie viele Bücher es über mich gibt?«
    »Hunderte?«
    »Tausende! Und voller Verleumdungen! Am schlimmsten ist diese Ödipus-Sache. Der Gutenachtkuss für meine Mutter wird länger und länger. Wenn ich diesem Freud je begegne, kriegt er eins auf die Nase. Mein Stück ist totale Scheiße. Vier Akte lang wird bloß geredet, und es passiert überhaupt nichts. Man fragt sich, warum die Leute sich so etwas ansehen.«
    Seine Schultern sackten herunter, und er schien leise zu schluchzen. Ich tätschelte seinen Rücken. »Wir sehen uns das Stück doch gerade deshalb an,
weil
Sie so kompliziert sind!«, sagte ich. »Sie sind eine wahrhaft tragische Figur, die alles hinterfragt, alle Schande des Lebens und jeden Betrug. Wenn wir bloß
action
sehen wollten, würden wir uns Karate-Filme ansehen.«
    Er schüttelte traurig den Kopf.
    »Ich wünschte, Sie hätten recht. Aber so geht es nicht weiter, Horatio.«
    »Ich bin Thursday.«
    »In Ordnung. Es muss was geschehen. Ich brauche einen Konfliktberater.«
    Das klang gar nicht gut.
    »Einen Konfliktberater? Sind Sie sicher, dass das eine gute Idee ist?«
    »Vielleicht kann ich auf diese Weise den Streit mit meinem Onkel beilegen – und mit diesem Schwachkopf Laertes. Und wenn nicht, dann stech ich sie einfach ab.«
    Ich dachte einen Augenblick nach. Ein zu allem entschlossener, draufgängerischer Hamlet war vielleicht nicht optimal, aber da es im Augenblick gar kein Stück gab, wohin ich ihn hätte zurückschicken können, verschaffte mir der Konfliktberater vielleicht ein paar Tage Zeit. Ich beschloss, mich erst einmal nicht einzumischen.
    »Wann reden Sie denn mit Ihrem Berater?«
    Er zuckte die Achseln. »Morgen. Oder vielleicht übermorgen. Wissen Sie, Konfliktberater sind viel beschäftigte Leute.«
    Ich stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Hamlet blieb sich treu und zögerte die Sache hinaus. Aber zugleich schien er besserer Laune, weil er einen Entschluss gefasst hatte. »Reden wir nicht mehr von mir«, sagte er, fast vergnügt. »Was läuft denn bei Ihnen?«
    Ich schilderte ihm meine Probleme, angefangen von Landens gescheiterter Ent-Nichtung bis zur Notwendigkeit, fünf gute Spieler für die
Swindon Mallets
zu finden.
    »Hmm«, sagte Hamlet. »Ich wüsste schon, was Sie tun könnten. Wollen Sie's wissen?«
    »Solange Sie mir nicht sagen wollen, wo Biffo spielen soll – warum nicht?«
    Er schüttelte den Kopf, sah sich vorsichtig um und senkte die Stimme. »Tun Sie so, als wären Sie verrückt, und wenn es gar nicht mehr anders geht, dann sorgen Sie dafür, dass alle tot umfallen.«
    »Danke, ich werde dran denken.«
    »Plink!«
, fauchte Alan, der übellaunig im Garten herumstocherte.
    »Ich glaube, der Vogel sucht Ärger!«, bemerkte Hamlet.
    Alan fauchte erneut und hackte mit seinem Schnabel nach Hamlets Fuß. Das war keine gute Idee. Der Prinz von Dänemark war ein geübter Fechter. In einer einzigen raschen Bewegung sprang er auf und ließ sein Schwert durch die Luft zischen. Noch ehe ich ihn hindern konnte, hatte er Alan den Schädel rasiert. Der junge Dodo, der plötzlich eine kahle Stelle auf seinem Kopf hatte, sah verdattert zu, wie seine Federn zu Boden sanken.
    »Noch so eine Frechheit, mein gefiederter Freund, und du landest im Curry«, sagte Hamlet und steckte sein Schwert zurück in die Scheide.
    Pickwick, die das Geschehen aus sicherer Entfernung beobachtet hatte, kam jetzt mit großen Sprüngen vom Komposthaufen herunter und stellte sich zwischen Alan und Hamlet. Ich hatte noch nie so eine mutige Handlung von ihr gesehen, aber sie schien fest entschlossen, ihren Sohn zu verteidigen, auch wenn er ein Hooligan war. Alan erstarrte mit offenem Schnabel, ob vor Angst oder Wut, war nicht zu erkennen.
     
    »Telefon, Schatz«, rief meine Mutter. Ich ging ins Haus und griff nach dem Hörer, den sie mir hinhielt.
    Es war Aubrey Jambe. Er schlug mir vor, Alf Widdershaine aus dem Ruhestand zu holen, und wollte wissen, ob ich sonst schon neue Spieler entdeckt hätte.
    »Ich arbeite dran«, sagte ich und suchte in den Gelben Seiten nach der Rubrik »Spielervermittlung«. »Ich rufe Sie wieder an. Verlieren Sie die Hoffnung nicht, Aubrey.«
    Er grunzte und hängte ein. Ich rief Wilson Lonsdale & Partners, die größte Sportagentur, an. Zunächst verlief das Gespräch sehr erfolgreich. Ich war begeistert, als ich hörte, dass es Dutzende von hochkarätigen Krocketspielern gab, die sofort antreten konnten. Allerdings reduzierte sich die Anzahl dramatisch,

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