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Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin

Titel: Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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Veränderung«, antwortete PalaThion einfach.
    »Das genügt nicht.« Funke beugte sich über das Geländer. »Nicht, wenn Sie sich Ihr restliches Leben lang in unseres einmischen wollen.«
    PalaThion rieb sich das Gesicht. »Wieviel ist genug? Was für Beweise verlangte ich von dir, Dawntreader?«
    Er wandte sich ab und antwortete nicht.
    »Euch zu sagen, was die Veränderung in mir bewirkt hat, würde eine Lebensspanne in Anspruch nehmen. Aber glaubt mir, ich habe meine Gründe.« Sie wandte sich wieder an Mond.
    »Und Sie werden ein Leben lang hier verbringen müssen und es bedauern, wenn Sie Ihre Meinung ändern. Sind Sie ganz sicher?«
    »Nein.« PalaThion blickte zu den wartenden Außenweltlern hinüber, die Lichtjahre von der Welt entfernt waren, in der sie gerade stand. »Doch! Was, zum Teufel, habe ich schon zu verlieren? Ja.« Nun lächelte sie endlich.
    »Dann bleiben Sie.« Auch Mond lächelte.
Wenn diese Welt dich verändern konnte, dann kann sie auch sich selbst verändern ... wir können sie verändern ... ich kann es.
»Ich benötige alles, was Sie geben können, Kommandant.«
    »Jerusha.«
    »Jerusha.« Mond streckte die Hand aus, PalaThion umklammerte ihr Handgelenk, auf Tiamat das Äquivalent eines Handschlags.
    »Ich werde mich hiervon« - sie deutete auf ihre Uniform - »erst befreien können, wenn das letzte Außenweltlerschiff gestartet ist, aber das gilt für uns alle. Danach werde ich mit der Hegemonie fertig sein und bereit sein, mich mit ganzem Herzen der Zukunft zu widmen.«
    Mond nickte.
    »Und nun werde ich mich, mit Eurer Erlaubnis, Eure Majestät,
    zurückziehen. Solange ich noch den Mut aufbringen kann, meine alten Fehler gegen neue einzutauschen. Ich möchte ein paar notwendige Dinge zu einem Mann sagen, der nicht für sich selbst sprechen kann.«
    Mond nickte und verfolgte ihren einsamen Weg zur Tribüne der Außenweltler. Dann hob sie wieder die Stimme, während Jerusha zwischen den Tribünen verschwand, um das Ende der Festlichkeiten zu verkünden, das Ende des Balls, das Ende des Winters - aber erst den Beginn der Veränderung.
     
    Kaltes Dämmerlicht schwebte auf den Schwingen des Windes durch die kahle Unterwelt der Docks und die Takelagen, wo die kalte Dämmerung Zeuge der Veränderung geworden war, die über Karbunkel gekommen war. Mond spazierte mit Funke, begleitete von einem diskreten Gefolge, zwischen dem Ächzen und Knirschen der ruhelosen Schiffe dahin, den gedämpften, erschöpften Stimmen ihrer Besatzungen. Die Ansammlung von Winter- und Sommerschiffen hatte sich bereits zu mehr als der Hälfte gelichtet, denn Sommer wie Winter traten nach dem Ball ihre Rückreise an.
    Die Sommer würden bald zurückkehren, die Veränderung war das Zeichen für sie, mit ihrer Wanderung nach Norden zu beginnen, sie verließen die äquatorialen Gebiete des Meeres, um sich in die Domäne der Winter zu ergießen. Während Tiamat sich der Schwarzen Pforte näherte, wurde die Sonnenaktivität der Zwillinge angeregt, und die tieferen Landstriche würden unbewohnbar werden. Das Meer würde sie überfluten, während sich das eingeborene Leben in die Tiefen des Meeres oder ins Landesinnere zurückzog und sie zwang, dasselbe zu tun.
    Die Winter würden dann die verstreuten Inselchen und Landstriche teilen müssen, die bisher ihnen allein gehört hatten, und gleichermaßen eine Von-der-Hand-in-den-Mund-Existenz ohne Unterstützung der Außenweltler. Die Adligen würden die Stadt verlassen, um wieder die Aufgabe, eine Plantage zu führen, zu erlernen, die bisher nicht mehr als geeignete Stätten für die Jagd gewesen waren, damit sie sie in Basen verwandelten, um das Gleichgewicht des Lebens zu wahren, das ihnen die Außenweltler hinterlassen hatten.
    Und mitten in diesem zyklischen Chaos mußte sie, Mond, irgendwie damit beginnen, eine neue Ordnung zu erschaffen. »Ich dachte einst, wenn ich nach Karbunkel komme, würde das alle meine Probleme lösen. Aber sie beginnen erst.« Ihr Atem kondensierte. Sogar hier, während sie gemeinsam dahinschlenderten, besänftigt von der Gegenwart des Meeres, spürte sie das Gewicht der Zukunft, das auf ihren Schultern lastete wie die Masse der Stadt über ihnen. Sie lehnte sich an eine von der Zeit ergraute Reling und sah hinab in das träge, schwarzgrüne Wasser. Funke lehnte schweigend an ihrer Seite, wie es den ganzen Tag gewesen war. Er versuchte, das Beste aus dem zu machen, was er doch nicht ändern konnte, zu akzeptieren, daß die Veränderung

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