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Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin

Titel: Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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Stahl.
    »Freund ... ich bin ein Freund von Ngenet Miroe. Sind Sie Elsevier, sind Sie diejenige, mit der er sich hier treffen wollte?« Mond ergriff die Initiative als sie sah, daß ihre Antworten bereits Wirkung zu zeigen begannen. »Er sucht nach Ihnen. Ich kann ihn holen gehen ...« Sie blickte zur Tür.
    »Das wird nicht nötig sein.« Die Frau winkte, worauf der Mann die Waffe senkte und in die Tasche steckte, in der auch ihr Messer verschwunden war. Ihre Gesichter entspannten sich ein wenig. »Wir warten mit dir.« Das Geistding zischte eine fast verständliche Frage. »Silky würde gerne wissen, was ihn aufgehalten hat.«
    »Maschinenschaden«, wiederholte Mond mechanisch und verlagerte ihr Gewicht, ließ dabei aber den Stuhl zwischen ihnen stehen.
    »Ah. Das erklärt alles.« Aber etwas in der Stimme der alten Frau schien immer noch nicht ganz zufriedengestellt. »Aber wir müssen doch nicht stehen, während wir auf ihn warten, oder doch? Meine alten Knochen ächzen beim bloßen Gedanken daran. Setz dich, Kleines, wir sitzen beim Feuer und beschnuppern uns ein wenig, bis er wiederkommt. Cress, bring noch ein paar Krüge Bier, ja?«
    Mond betrachtete unbehaglich, wie die Frau und das Alptraumgeschöpf sich dem Tisch näherten. Doch das Ding kauerte sich außerhalb der Reichweite ihrer Beine neben dem Ofen zusammen und senkte den Kopf, sein Körper glitzerte in der Strahlung der Heizröhre. Seine flachen Tentakel zeichneten mit langsamen, hypnotischen Bewegungen das Muster der Herdkacheln nach. Einige der Tentakel waren verkrüppelt oder von alten Narben überzogen. Die Frau zog sich einen Stuhl zurecht und nahm mit einem wohl aufmunternd gemeinten Lächeln neben ihr Platz. Sie öffnete ihren Überzieher, der ihr einige Nummern zu groß war, und enthüllte einen orangefarbenen Einteiler, der fast ebenso leuchtend in der Farbe war wie die Hosen des Mannes. »Sie müssen schon entschuldigen, wenn Silky uns nicht am Tisch Gesellschaft leistet, aber ich fürchte, er hält nicht allzuviel von Fremden.«
    Mond ging langsam um ihren Stuhl herum und setzte sich. Der Mann kam mit drei Bierkrügen zurück, wovon er einen auf den Ofen stellte. Mond beobachtete, wie die Arme des Meeresdämons den Bierkrug liebkosten, ihn schließlich umklammerten und zum Mund führten, damit er daraus trinken konnte. Sie griff nach ihrem eigenen Krug und trank mit langen Zügen. Der Mann nahm grinsend auf der anderen Seite neben ihr Platz. »Sie kippen das Gebräu aber verteufelt runter, junge Lady.«
    Die alte Frau gluckste mißbilligend und trank ihrerseits ein wenig. »Egal. Erzähl uns doch von dir, Liebes. Ich glaube, du hast uns noch nicht deinen Namen genannt. Ich bin natürlich Elsevier, und das ist Cress. Das dort ist Silky, der ... ah .. Geschäftspartner meines Derzeitigen. Natürlich ist Silky nicht sein richtiger Name. Den können wir einfach nicht aussprechen. Er ist ein Dillyp von Tsieh-pun, von einer anderen Welt, wie wir auch.« Letzteres sagte sie mit beruhigendem Tonfall. »Bist du eine von Miroes ... ah ... Kolleginnen?«
    »Ich bin Mond. Ich ...« Sie zögerte, da auch sie gezögert hatten und sie sie immer noch nicht richtig einschätzen konnte. Sie wußte nicht, ob die Wahrheit oder eine Lüge die schlechtere
    Entscheidung sein würde. »Ich habe ihn unterwegs getroffen. Er hat mich mitgenommen.«
    »Und dann hat er Sie hierher gebracht?« Cress beugte sich stirnrunzelnd vor. »Einfach so. Was hat er Ihnen gesagt?«
    »Nichts.« Mond wich in Richtung der alten Frau vor ihm zurück. »Ist mir auch egal. Ich will nur nach Karbunkel. Er .. . sagte, Sie würden das verstehen.« Sie wandte sich zu Elsevier um und begegnete deren durchdringenden Indigoaugen, die in einem Netz von Altersfältchen lagen.
    »Was verstehen?«
    Mond atmete tief durch und holte das Insignium der Sibyllen aus ihrer Kleidung. »Das.«
    Elsevier erstarrte. Cress sank in seinen Stuhl zurück. Das Ding am Ofen zischte eine Frage, und Cress antwortete: »Sie ist eine Sibylle.«
    »Nun . ..!« Fast ein Seufzen. »Wir sind geehrt.« Elsevier sah die anderen an, Cress nickte. »Diese Hemisphäre Tiamats ist nicht gerade der beste Aufenthaltsort für eine Sibylle. Sieht Miroe ähnlich, sich in sowas einzumischen.« Plötzlich lächelte sie aufrichtig, aber mit großer Müdigkeit. »Nein, nichts weiter ... aber wenn ich dich mit deiner großen Weisheit und Jugend vor mir sehe, dann komme ich mir alt und dumm vor.«
    Mond betrachtete ihre Finger, die

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