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Tiamat-Zyklus 2 - Die Sommerkönigin 1 - Der Wandel der Welt

Titel: Tiamat-Zyklus 2 - Die Sommerkönigin 1 - Der Wandel der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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verschaffte, und somit Vorteile gegenüber seinen Nachbarn hätte?
    »Was kostet solch ein Seil?« erkundigte sich jemand.
    Um ein Haar hätte sie gesagt, diese Seile gäbe es umsonst. Die Sommerleute stellten das meiste, was sie brauchten, selbst her, und sie zogen einen Tauschhandel gegenüber dem von den Außenweltlern eingeführten Kreditsystem vor. »Darüber können wir verhandeln«, sagte sie und merkte, wie ihre Mienen sich erhellten, weil sie ihre Sprache benutzte. »Wenn ihr mit eurer Arbeit fertig seid, kommt zum Lagerhaus. Einer meiner Konstabler vom Sommervolk wird dort mit euch sprechen. «
    Sie sah, wie sie nickten, sie las in ihren Blicken, und sie wußte, daß zumindest einige von ihnen kommen würden. Mit einem bißchen Glück würde sich ihre Schar vergrößern.
Sie müssen sich eine eigene Meinung bilden ...
In den Warenlagern gab es noch mehr Dinge, die man wie beiläufig vorführen konnte, wenn ein paar Sommerleute zusahen. Sie mußten sich durch eigene Anschauung davon überzeugen, daß es manches in ihrem Leben gab, was sich verbessern ließ. Sie war von der neuen Idee so in Anspruch genommen, daß sie die Schmerzen in ihrem überanstrengten Körper kaum wahrnahm, während sie die Rampe zur Stadt emporstieg.
     

NUMMER VIER
Foursgate
    W ach auf, du stinkender Held. Jetzt ist keine Schlafenszeit!«
    Polizeikommandant BZ Gundhalinu schnappte nach Luft und erwachte in totaler Finsternis; die Worte hallten in seinem Kopf nach wie ein Echo. »Was ...
?« Ein Traum ... ich muß geträumt haben.
Doch im Traum war ihm eine Frau erschienen, mit einem Gesicht, so blaß wie der Mondschein. Sie hatte die Arme nach ihm ausgestreckt ...
    Er wälzte sich im Bett herum und tastete nach den Licht- und Uhrschaltern. Er fragte sich, was ihn so plötzlich aus dem Tiefschlaf gerissen hatte. Erst nach Mitternacht war er von einer Feier, die zu seinen Ehren gegeben wurde, heimgekehrt. Mehr als zwei bis drei Stunden hatte er bestimmt nicht geschlafen. Wer im Namen von tausend Göttern ...?
    Er fand den Fuß der Lampe und schlug mit der Hand auf den Schalter – aber es wurde nicht hell. Es war so dunkel in seinem Appartement, daß er nicht einmal Schatten unterscheiden konnte, auch das normalerweise hellere Fensterviereck war nicht zu sehen. Hastig hob er die Hand ans Gesicht – und fühlte einen Widerstand. Um seinen Kopf lag ein Sicherheitsschild aus polarisierter Energie.
    Fluchend befreite er sich von der Zudecke und wollte aufstehen; zwei kräftige Arme packten ihn und drückten ihn auf das Bett zurück. Er hörte das unverwechselbare Krachen, als ein Stunner abgeschossen wurde, und gleichzeitig verspürte er einen Schlag gegen seine Brust, der das Nervensystem lähmte. Obwohl er bei vollem Bewußtsein war, konnte er sich nicht mehr bewegen. Ihm fiel ein, daß er splitternackt dalag, denn als er heimkam, war er zu müde gewesen, um sich Nachtzeug anzuziehen.
    Grobe Hände rollten ihn auf den Rücken; er hörte, daß gesprochen wurde, doch das Energiefeld des Gesichtsschilds verzerrte die Worte.
Was wollt ihr von mir ...?
Über seine steifen Lippen kam keine einzige Silbe; er konnte nicht fluchen, ja nicht einmal stöhnen.
    Aufs neue wurde er gepackt und in eine Art Gewand gehüllt. Dann hob man ihn vom Bett und schleifte ihn durchs Zimmer zur Tür.
    Bei den Göttern, ich werde entführt ...
Er kämpfte gegen seine aufsteigende Angst an, während er fieberhaft nachdachte.
Was wollen sie von mir?
»Du stinkender Held«, hatten sie ihn genannt. Ging es um Lösegeld, war es ein Terroranschlag, wollte man Informationen über den Feuersee und den Stardrive aus ihm herauspressen?
    Stop!
Herumrätseln hatte keinen Sinn, er würde sicher noch früh genug erfahren, warum man ihn verschleppte. Er versuchte, sich zu konzentrieren. Was wußte er bis jetzt über seine Entführer? Er hatte keine Ahnung, wie viele sie waren, und wohin man ihn bringen würde.
    Er stöhnte, als man ihn brutal auf den Boden irgendeines Vehikels warf; danach kletterten seine Angreifer hinein. Er merkte, daß das Vehikel vom Boden abhob und sie irgendwohin brachte.
    Ein seltsam vertrauter Geruch stieg ihm in die Nase. So duftete nur Bandro, ein anregendes Getränk, das von Tsieh-pun importiert wurde. Die meisten Angehörigen der Hegemonie-Polizei, die hier stationiert waren, stammten von Tsieh-pun. Polizei. Konnte es sein, daß die Polizei die Finger im Spiel hatte? Das erklärte die Bewaffnung, das Vehikel, die Art, wie man ihn behandelt hatte,

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