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Tiamat-Zyklus 3 - Die Sommerkönigin 2 - Die Abkehr der Welt

Titel: Tiamat-Zyklus 3 - Die Sommerkönigin 2 - Die Abkehr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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zusammen.
Aber er wollte nicht fragen; würde sich beherrschen.
    »Was führst du im Schilde?« erkundigte sich dann Wayaways an seiner Stelle.
    »Mein Mann Reede soll sie verführen.«
    Mit einem Ruck drehte Reede den Kopf herum; Wayaways Vergnügen verwandelte sich in Überraschung, al er sah, wie sehr Kullervo der Plan anwiderte.
    »Es dürfte ganz einfach sein, Reede. Wayaways meint, daß Ariele viel mehr auf ihre Großmutter Arienrhod herauskommt als auf ihre Mutter ... und da sie ganz verrückt nach dir ist. Du brauchst ihr nur zu geben, was sie will, sie wird sicher nicht enttäuscht sein. Mundilfoere hast du auch nie enttäuscht.«
    Fluchend sprang Reede auf die Füße. Ein Schwindelanfall packte ihn, und er sank in seinen Sessel zurück Wayaways beobachtete ihn wie ein Voyeur. Mehr fassungslos als verneinend schüttelte Reede den Kopf. «Warum nur ...?« fragte er verständnislos.
    »Um sie dadurch an uns zu binden. Ich bekomme Macht über sie und über ihre Mutter.«
    Abermals schüttelte er den Kopf. »Was soll das gante? Misch der Königin eine Prise von irgendeiner Droge In die Suppe, wenn du sie gefügig machen willst. Wozu diese Spielchen?«
    »Weil es mein Spiel ist, und du bist meine Spielfigur«, Nagte die Finsternis. »Du sollst sie in dich verliebt machen; das ist deine Strafe, weil du mich belogen hast, und weil du aus Rücksicht auf das Mädchen deine Forschung vernachlässigst.«
    Reede spürte einen kaum zu unterdrückenden Brechreiz. »Ich arbeite doch daran, du Bastard! Ich besorge mir die Blutprobe – notfalls töte ich einen verdammten Mer mit den bloßen Händen. Ich gebe dir alles, was du willst, aber nicht das Mädchen. Das lasse ich nicht zu.«
    »Ich dachte, sie sei dir gleichgültig.«
    »Das ist sie auch.«
    »Oder liegt es an Mundilfoere?«
    Reede zuckte in ohnmächtiger Wut. Wayaways wich ihm aus, als er abermals aufsprang. Blindlings taumelte Reede zum Lift, obwohl er wußte, daß er ein Gefangener war und den Raum nur verlassen konnte, wenn die Quelle es ihm erlaubte.
    »Reede.« Beim Klang der Stimme blieb er jählings stehen. »Ich habe hier, was du brauchst.«
    Langsam drehte sich Reede um und konzentrierte mühsam den Blick auf den Tisch. Dann stürzte er darauf zu, schnappte sich die Phiole, bevor sie wieder verschwinden konnte, und entleerte den Inhalt in seinen Mund.
    Doch als er ihn herunterschlucken wollte, krampfte sich seine Kehle zusammen – Lippen und Zunge verrieten ihm, daß etwas nicht stimmte. Er spuckte aus; ein Mundvoll warmes Blut benetzte sein Hemd, seine Hände und den Tisch – wie rotes Erbrochenes. »Scheiße keuchte er. »Scheiße!« Als er die tropfenden Hände schüttelte, fielen rote Spritzer auf Wayaways; der begann vor Ekel zu fluchen.
    »Wessen Blut war das?« schrie Reede die Finsternis an. »Wessen Blut? Wessen Blut?« Er wischte sich den Mund mit dem Ärmel ab, der sich rot färbte. Wieder spie er aus.
    »Merblut«, sagte die Quelle. »Das du für deine Forschung brauchst, wie ich schon sagte. Da du es selbst nicht konntest, hatte Wayaways mir geholfen, es zu besorgen. Den Rest der Probe findest du im Labor. Ich will, daß du dich dorthin begibst und arbeitest.«
    Reede betrachtete seine zitternden, blutverschmiert Hände und die leere Phiole, die auf dem Tisch lag. »Das geht nicht. In diesem Zustand kann ich nicht arbeite Ich brauche ...«
    »Ich weiß, was du brauchst«, sagte die Quelle leise »Das findest du auch in deinem Labor. Und jetzt geh!«
    Reede wischte sich die Hände an seinem Hemd a und schluckte die aufsteigende Galle herunter. Mit morbider Faszination starrte der Tiamataner ihn an. Unvermittelt beugte Reede sich vor und schlug Wayaways der flachen Hand kräftig ins Gesicht. Dann richtete sich wieder auf und ging zum Lift. Dieses Mal öffnet sich die Türen und ließen ihn ein.
     
    Kirard Set rieb sich das Gesicht; er schwankte zwischen Wut und fassungslosem Staunen, während er zusah, wie Reede in den Lift stieg und verschwand. Schließlich richtete er den Blick wieder auf die amorphe schwarz Masse, die von sich behauptete, die Quelle zu sein; er jetzt fiel ihm auf, daß er mit diesem Schatten allein war.
    Noch nie zuvor war er mit der Quelle allein gewesen und nach allem, was er soeben beobachtet hatte, wußte er nicht recht, ob er diese unverhoffte Audienz begrüßen oder fürchten sollte.
    »Wayaways ...«, sagte die zerstörte Stimme.
    Kirard Set bemühte sich, aufmerksam und gelassen auszusehen.
    »... du zeigst

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