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Tiamat-Zyklus 3 - Die Sommerkönigin 2 - Die Abkehr der Welt

Titel: Tiamat-Zyklus 3 - Die Sommerkönigin 2 - Die Abkehr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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wir alle unsere Sorgen abwerfen.«
    Mit der gleichen Zärtlichkeit nahm er ihre Maske ah und lehnte sie neben seine gegen die Wand.
    Er und Mond standen einfach da, ohne sich zu berühren, sie schauten sich nur an. Schließlich nahm er sie in die Arme und drückte sie an sich, wie wenn er sie nie wieder fortgehen lassen wollte. Sie spürte, daß er zitterte, wie damals, in jener Nacht, als Fieberschauer ihn schüttelten.
    Sie betraten ihr Schlafzimmer; sie ließ ihn nur so lange los, wie es dauerte, die Tür zu verschließen. Nun befanden sie sich in ihrer privaten Sphäre, wo die Mächte des weiten Universums keine Gewalt mehr über sie hatten. Doch als die Tür hinter ihnen zuging, merkte sie, wie er zögerte; er schaute zum Bett hinüber, das sie so viele Jahre lang mit einem anderen Mann geteilt hatte. »Bist du dir auch ganz sicher?« flüsterte er. »Mond, weißt du, was du tust?« Er sah sie an. »Denn dieses Mal, bei den Göttern, werde ich dich nicht wieder aufgeben. «
    Als sie auf das leere Bett blickte, schnürte sich ihr die Kehle zusammen. Doch sowie sie wieder in sein Gesicht sah, zerstoben alle ihre Zweifel. Sie schlang die Arme um ihn, zog seinen Kopf zu sich herunter und küßte ihn mit all der Leidenschaft, die sich in vielen sehnsuchtsvollen Jahren aufgestaut hatte; dabei schloß sie ihre Augen nicht.
    Impulsiv hob er sie hoch und trug sie durch das Zimmer. Dann lag sie auf dem breiten, weichen Bett, er war neben ihr, streichelte ihr Haar, liebkoste ihr Gesicht, und seine Küsse schmeckten wie Nektar, als sie den süßen Atem seiner Seele in sich aufsog.
    Schließlich lösten sie sich voneinander; die spitz zulaufenden Enden ihrer Sibyllenkleeblätter verhakten sich mit leisem, silbernen Klirren, wie in einer dornigen Umarmung. Sie streifte sich die Kette über den Kopf, und Gundhalinu tat das gleiche, um sich zu befreien. Ineinander verschlungen, fielen die beiden Kleeblätter zu Boden. Doch die Tätowierungen an ihrem und an Gundhalinus Hals markierten sie immer noch als das, was sie beide waren.
    Sie begann, die Verschlüsse ihrer Robe zu öffnen; ihre Finger wurden unbeholfen, als ihr einfiel, wieviel Zeit vergangen war, und was sich alles zwischen ihrer ersten Liebesnacht und dieser neuen Begegnung ereignet hatte. Für sie waren seine Augen die eines Fremden, und sie stand im Begriff, sich ihm hinzugeben, sich ihm auszuliefern.
    Er hielt ihre flatternden Hände fest. »Laß mich das machen«, murmelte er mit heiserer Stimme. Sie legte sich auf den Rücken, und mit liebevoller Zärtlichkeit fing er an, sie auszuziehen. Jede Berührung seiner Hände war wie ein Hauch von Feuer und Eis, bis sie vor Lust bebte und ihr zumute war, als sei selbst ihre Seele entblößt. Er streichelte ihre Brüste und ihren Bauch, seine Finger wanderten zum weichen Zentrum ihrer Weiblichkeit Sie hielt seine Hand fest und drückte sie gegen ihren Körper.
    Doch mit sanfter Beharrlichkeit entzog er seine Hand und flüsterte: »Warte ...«
    Sie schaute zu, wie er sich seiner Kleidung entledigte; seine Bewegungen wirkten plötzlich verlegen und zaudernd, wie wenn er befürchtete, er könnte sie enttäuschen. Als er dann nackt vor ihr stand, sah sie, wie hastig sein Atem ging und daß seine Haut von einem feinen Schweißfilm bedeckt war; er konnte es kaum abwarten, sie zu nehmen.
    Vorsichtig faßte sie nach seinem Glied, nur ein einziges Mal, und sie spürte seine wachsende Erregung. Leise stöhnte er auf und sank neben ihr aufs Bett. Während sie die Tätowierung an seinem Hals küßte, verflüchtigten sich all ihre Hemmungen wie Rauch im Wind; sie bedeckte seine Brust mit Küssen, schmeckte Feuchtigkeit und Salz, dann zog sie mit den Lippen die weichen, dunkle Linie nach, die nach unten führte. Er grub seine Finger in die silbernen Wellen ihres Haares. Als sie ihn mit ihrem hungrigen Mund erforschte, massierte er mit immer drängender werdenden Bewegungen ihren Rücken, allmählich ihre intimsten Körperstellen erkundend, bis sie keine Geheimnisse mehr vor ihm hatte; schließlich dachte sie an gar nichts mehr, sie wurde nur noch von einem brennenden Verlangen beherrscht.
    Wieder schlang er die Arme um sie, hob sie ein wenig hoch und legte sie neben sich; dann beugte er sich übel sie und drang in sie ein, bis ihre Körper zu einem einzigen verschmolzen. Sie stöhnte leise, als er anfing, sich in ihr zu bewegen, mit demselben sinnlichen, langsamen Rhythmus, zu dem sie vorhin getanzt hatten. Der Rhythmus ihrer Liebe

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