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Tief im Herzen: Roman (German Edition)

Tief im Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Tief im Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ausbezahlt werden können.«
    »Er ist tot«, sagte Cam ausdruckslos. »Ist das nicht die Frage, um die es geht, Mackensie?«
    »Ich bedaure Ihren Verlust.«
    »Ich kann mir vorstellen, daß die Versicherung es bedauert, das Geld hinblättern zu müssen. Soweit ich weiß, hat mein Vater seine Raten bezahlt.«
    Es war warm in der Sonne, und das Sandwich lag ihm nach wie vor schwer im Magen. Mackensie atmete tief
durch. »Es sind Fragen in Zusammenhang mit dem Unfall aufgetaucht.«
    »Wagen gegen Telefonmast. Telefonmast gewinnt. Glauben Sie mir, ich kenne mich da aus. Ich fahre sehr viel.«
    Mackensie nickte. Unter anderen Umständen hätte ihm Cams direkte Art vielleicht zugesagt. »Sie wissen sicher, daß der Vertrag eine Selbstmord-Klausel enthält.«
    »Mein Vater hat keinen Selbstmord verübt, Mackensie. Und da Sie zu besagtem Zeitpunkt nicht bei ihm im Auto saßen, wird es Ihnen schwerfallen, das Gegenteil zu beweisen.«
    »Ihr Vater stand unter großem Streß, emotionalem Druck.«
    Cam schnaubte verächtlich. »Mein Vater hat drei beinharte Kerle großgezogen und einen Haufen hochnäsiger College-Studenten unterrichtet. Er stand zeitlebens unter großem Streß und emotionalem Druck.«
    »Und er hatte einen vierten Jungen bei sich aufgenommen.«
    »Richtig.« Cam hakte die Daumen in seine Hosentaschen, und seine Haltung wirkte herausfordernd. »Das hat nicht das geringste mit Ihnen oder Ihrer Gesellschaft zu tun.«
    »Wir müssen herausfinden, wie es zu dem tödlichen Unfall Ihres Vaters kam. Es könnte möglicherweise im Zusammenhang mit dem Jungen zu einer Erpressung gekommen sein. Auf jeden Fall stand sein Ruf auf dem Spiel. Ich habe eine Kopie des Briefes am Unfallort in seinem Wagen gefunden.«
    Als Mackensie seine Aktenmappe öffnete, trat Cam einen Schritt vor. »Ich habe den Brief gesehen. Er beweist lediglich, daß es da draußen eine Frau mit dem Mutterinstinkt einer tollwütigen Straßenkatze gibt. Wenn Sie behaupten, daß Ray Quinn gegen diesen Mast fuhr, weil er vor irgendeinem hergelaufenen Miststück Angst hatte, dann mache ich Ihre Versicherung fertig.«
    Die Wut, die er längst für ausgestanden geglaubt hatte, war wieder da. »Das Geld ist mir völlig egal. Wir können unser Geld selbst verdienen. Wenn True Life sich vor dem Bezahlen drücken will, dann fällt das in die Zuständigkeit meines Bruders – und die der Anwälte. Aber wenn Sie oder irgend jemand sonst den Ruf meines Vaters beschädigen, dann kriegen Sie es mit mir zu tun.«
    Der Mann war gut fünfundzwanzig Jahre jünger als er, schätzte Mackensie, steinhart und von Sinnen wie ein hungriger Wolf. Er beschloß, eine andere Taktik einzuschlagen. »Mr. Quinn, ich habe weder Interesse daran noch den Wunsch, den Ruf Ihres Vaters zu ruinieren. True Life ist eine seriöse Firma, ich habe fast mein Leben lang für sie gearbeitet.« Er setzte ein gewinnendes Lächeln auf. »Es handelt sich um reine Routine.«
    »Ich mag Ihre Routine nicht.« »Das kann ich gut verstehen. Der Unfall aber gibt Rätsel auf. Aus dem medizinischen Bericht geht hervor, daß Ihr Vater in guter körperlicher Verfassung war. Es gibt kein Indiz für einen Herzanfall, einen Schlaganfall oder sonstige körperliche Gründe, die ihn dazu gebracht hätten, die Kontrolle über seinen Wagen zu verlieren. Es war ein Unfall, in den nur ein einziges Fahrzeug verwickelt war, ein leerer Straßenabschnitt an einem trockenen, klaren Tag. Die Berichte der Experten, die den Hergang des Unfalls rekonstruierten, sind unergiebig.«
    »Das ist Ihr Problem.« Cam entdeckte Seth, der aus der Schule kam, und der sein Problem war. »Ich kann Ihnen dabei nicht helfen. Ich kann Ihnen aber zumindest sagen, daß mein Vater sich immer offen mit seinen Problemen auseinandersetzte. Er hat nie die einfachere Lösung gewählt. Und jetzt habe ich zu arbeiten.« Cam beließ es dabei, wandte sich ab und ging Seth entgegen.
    Mackensie rieb sich die Augen, die von der Sonne tränten. Er war sich jetzt sicher, daß die Quinns bis zum bitteren Ende um ihre Ansprüche kämpfen würden. Wenn nicht um das Geld, so doch um den Ruf ihres Vaters.
    »Wer ist der Typ?« fragte Seth, als er Mackensie zu seinem Wagen gehen sah.
    »Irgend so ein Versicherungsfuzzi.« Cam wies mit dem Kopf zur Straße, wo sich in einiger Entfernung zwei Jungen herumtrieben. »Wer sind die beiden?«
    Seth warf einen nachlässigen Blick über seine Schulter und zuckte mit den Achseln. »Ich weiß nicht. Bloß Kids aus der

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