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Tief im Hochwald - Kriminalroman

Tief im Hochwald - Kriminalroman

Titel: Tief im Hochwald - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moni
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diesem Fall das System wirklich bewährt hat. Frag mich bitte nach sechzehn Uhr noch einmal.«
    »Die Idee klingt schlüssig, ich werde das gern für dich in die Wege leiten, wenn du der Meinung bist, dass darin deine Zukunft liegt«, sagte Georg.

FÜNFZEHN
    »Dann müssen wir wohl alle dem Freak hinterherfahren, oder weiß jemand von Ihnen, wo dieser Stollen ist?«, fragte Vanessa, als sie aufbrechen wollten, was den Hellersberger Kollegen Erschens nur zu einem Lachen veranlasste.
    »Jeder in Hellersberg kennt das Bergwerk«, antwortete er. »Mein Großvater hat da noch Schiefer abgebaut, wir alle haben als Kinder da gespielt. Es ist bereits seit einer halben Ewigkeit geschlossen, bestimmt schon zwanzig bis dreißig Jahre.«
    »Heißt das, Sie kennen sich da gut aus? Gibt es nur den einen Eingang oder mehrere, brauchen wir mehr Leute?«, fragte Vanessa.
    »Der zweite Zugang ist vor ein paar Jahren verschüttet worden. Niemand weiß so richtig, wie das damals passiert ist. Heute gibt es nur mehr diesen einen Zugang. Der wurde irgendwann auch gesperrt, weil sich seltene Fledermäuse dort angesiedelt haben sollen, die nicht gestört werden dürfen. Es wundert mich, warum jemand einen Schlüssel haben sollte.«
    »Okay, wir brauchen Sie anscheinend dringend vor Ort, aber wir müssen sofort fahren. Bleiben Sie beim Chef und warten Sie darauf, dass der Staatsanwalt zurückruft, und kommen Sie mit ihm zusammen nach. Charlotte, fährst du bitte im zweiten Auto mit? Ich schätze, Heiner Landscheid kennt den Stollen auch.«
    »Aber sicher«, erwiderte Erschens. »Ich glaube, Heiner war damals sogar im Vorstand des Fördervereins. Man wollte wie in Fell ein Schaubergwerk daraus machen. Aber nach diesem Einsturz galt unser Bergwerk nicht mehr als sicher genug.«
    »Okay, wir fahren. Sollten wir Verstärkung brauchen, melden wir uns sofort. Wer fährt mit mir?«
    »Bei aller Liebe, Frau Kommissarin, mit Ihrem Auto kommen wir nicht nah genug ran. Wir fahren mit dem Streifenwagen. Wenn ich es richtig sehe, sind es auch nur der junge Mann hier«, Landscheid zeigte auf den Computerfreak, »Sie, Kommissar Hermesdorf und ich.«
    »Ich möchte auch gern mitkommen. Möglicherweise ist eine sofortige ärztliche Versorgung nötig«, bot Frau Dr. Schulze-Obersehr an.
    »Herr Hermesdorf, Herr Landscheid und ich gehen rein, aber wir wären dankbar, wenn Sie beide am Wagen warten würden, damit wir im Notfall sofort auf Sie zurückgreifen können.«
    Die fünf verließen die Wache und stiegen in den Streifenwagen.
    »Wofür brauchen Sie mich eigentlich?«, fragte der Computerspezialist von der Rückbank.
    »Wir brauchen gerade jeden Mann, aber auch für Sie gilt, dass Sie nur im Hintergrund bleiben. Wer weiß, ob im Stollen ein weiteres Rätsel auf uns wartet, das sofort gelöst werden muss. Entschuldigen Sie, ich vergesse immer wieder Ihren Namen, können Sie mir den bitte noch mal …«, bat Vanessa.
    »Peter Müller, das ist so popelig, dass man es sich gar nicht merken möchte. Klingt wie Max Mustermann oder Otto Normalbürger«, gestand dieser. »Aber Sie können mich auch ›Freak‹ nennen, tun die anderen auch meistens. Ich empfinde das auch nicht als Beleidigung oder so, es passt einfach und ist für mich völlig okay.«
    Sie hatten die befestigte Straße verlassen und bogen in einen Weg ein, der laut Beschilderung nur für land- und forstwirtschaftlichen Verkehr freigegeben war. Nach fünfzig Metern erreichten sie einen geschotterten Parkplatz.
    »Noch rund hundertzwanzig Meter«, meinte der Freak mit Blick auf sein Smartphone.
    »Wollen wir hier direkt parken? Dann bleibt der Zuweg frei für Rettungsfahrzeuge oder die Verstärkung«, schlug Vanessa vor.
    »Wir können uns aber nicht hinter dem Auto verschanzen, falls es zu einem Schusswechsel kommt, wenn wir es hier stehen lassen«, gab Landscheid zu bedenken.
    »Ich war ja eben oben, wir können an dem Stolleneingang vorbeifahren und direkt dahinter parken, das geht«, bemerkte der Freak.
    Steine spritzten rechts und links auf, als der Dorfpolizist zügig weiterfuhr. »Ein bisschen unauffälliger, wenn’s geht, wir könnten sonst auch direkt mit Martinshorn und Blaulicht kommen«, mahnte Vanessa an.
    Linker Hand wurde der Weg von einer Felswand begrenzt. Vanessa erkannte inmitten der Wand ein knapp zwei Meter breites Tor, das offen stand und in den Weg hineinragte, sodass sie mit dem Auto kaum daran vorbeipassten.
    »Das Tor war vorhin, als ich hier war, nicht offen, da bin ich

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