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Tief im Hochwald - Kriminalroman

Tief im Hochwald - Kriminalroman

Titel: Tief im Hochwald - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moni
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Wanderrucksack mit seltsamen Utensilien dabei.« Landscheid kramte umständlich aus seiner Jackentasche einen Notizblock hervor, in dem er zu blättern begann. »Er hatte Latexhandschuhe dabei, ein Taschenmesser, eine Stirnlampe, zwei Teelichte sowie ein Schlüsselband einer Versicherung und ein kleines Geduldsspiel aus Holz. Warum trägt man so etwas bei sich? Nichts zu trinken, nichts zu essen, nur so dummes Zeug.« Er leerte den Kaffee, den Ruth ihm hingestellt hatte, in einem Zug und schüttelte verständnislos den Kopf.
    »Haben Sie die Angehörigen inzwischen erreicht?«, fragte Vanessa.
    »Sein Vermieter hat gesagt, Winters Freundin sei Reisebegleiterin und gestern ganz früh ins Ausland aufgebrochen. Er weiß aber weder, wo sie arbeitet, noch, wo sie hingeflogen ist. Ich habe das den Kollegen aus dem Saarland überlassen, ist schließlich denen ihr Toter.«
    »Deren Toter«, korrigierte Vanessa ihn reflexartig.
    »Hä?«, sagte Landscheid tief in Gedanken.
    »Deren Toter, Genitiv. Wessen, ähnlich wie in Vanessa!«
    Landscheid sah sie völlig verständnislos an. »Genitiv? Steht das als Todesursache fest?«
    »Äh, ja, schuldig am Tod der deutschen Sprache. Danke!« Vanessa vergrub das Gesicht in den Händen und blieb eine Weile so sitzen.
    »Und ich dachte, er sei erschlagen worden«, beharrte Landscheid.
    »Ach ja, stimmt, das kann es auch gewesen sein. Wann sind wir mit den Kollegen in Weiskirchen verabredet?«
    »Die melden sich, haben sie gesagt. Ich dachte, wir warten erst mal ab, ist schließlich Samstag. Ermitteln können wir immer noch am Montag, falls die Kollegen aus dem Saarland bis dahin nicht schon jemanden verhaftet haben.«
    »Das ist nicht Ihr Ernst, oder? Ihr Wochenende können Sie ein anderes Mal genießen, aber nicht, wenn hier gerade zwei Morde passiert sind. Wir müssen als Erstes wissen, warum dieser Herr Winter am frühen Morgen auf diesem Wanderweg unterwegs war. Das ist ja nicht gerade üblich an einem Freitagmorgen. Der war schließlich berufstätig, warum war er nicht bei der Arbeit?«
    »Die Saarländer haben mir erzählt, dass er Elektriker ist und Schicht arbeitet und Freitag erst am Nachmittag Dienst gehabt hätte. Die Kollegen wissen aber auch nicht, warum er unterwegs gewesen sein könnte. Und diese Freundin kennt auch keiner, mit der war er noch nicht so lange zusammen.«
    Nach und nach füllte sich das Gasthaus »Zur Post«. Ruth Eiden hatte belegte Brötchen und Kaffee vorbereitet und lief emsig hin und her, bediente und hielt Schwätzchen. Vanessa merkte, dass die Leute immer wieder neugierige Blicke zu ihr herüberwarfen, aber niemand traute sich, sie anzusprechen. Da trat Hajo an ihren Tisch.
    »Morgen, Frau Kommissarin, Morgen, Heiner. Darf ich mich setzen?«
    Vanessa wies auf einen freien Stuhl. Der dicke Frührentner, der den Toten gefunden hatte, war ihr gestern sehr angenehm aufgefallen. Er hatte zwar etwas unsortiert gewirkt, ungefähr so, als sei er mit der Situation überfordert, aber im Gegensatz zu manchem anderen Hellersberger hatte er sie wenigstens weder für eine irre Mörderin noch für eine Hexe gehalten, und heute Morgen hatte er auch wieder mehr Farbe im Gesicht und wirkte wesentlich aufgeräumter.
    »Herr Nert, haben Sie sich von Ihrem Schock inzwischen wieder erholt?«, erkundigte sie sich besorgt.
    »Na ja, ich habe, abgesehen von meiner Frau, zuvor noch nie einen Toten gefunden, das ist nicht gerade schön, sag ich Ihnen. Habt ihr inzwischen schon was herausgefunden?«
    Vanessa versuchte vergeblich, ihn davon abzuhalten, aber Landscheid fasste unbeirrt den aktuellen Stand kurz zusammen und erwähnte auch, dass sie sich vor allem darüber wunderten, dass der Mann so früh auf dem Grenzweg unterwegs gewesen war. Hajo fasste sich an die Stirn.
    »Entschuldige, Heiner, das hab ich gestern ganz vergessen. Vielleicht hab ich eine Antwort auf diese Frage.«
    Hajo kramte in seinen weiten Hosentaschen und förderte ein Gerät zutage, das für Vanessa auf den ersten Blick aussah wie ein Handy, aber wesentlich dicker und klobiger war und vor allem weder ein Zahlenfeld noch ein Touchpad hatte. Außerdem war es leuchtend orange. Hajo legte es vor Vanessa und Landscheid auf den Tisch.
    »Was ist das?«, fragte Vanessa kritisch.
    »Ein Cachenavi«, gab Hajo in einem Tonfall zur Auskunft, als erwarte er, dass sie das selbst erkennen würden.
    »Ein Cachenavi?«, fragte Vanessa überrascht.
    »Das habe ich gestern gefunden. Genau genommen hab ich erst diesen Mann

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