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Tief im Hochwald - Kriminalroman

Tief im Hochwald - Kriminalroman

Titel: Tief im Hochwald - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moni
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bis zum Knie reichte und auf der groß »Landliebe« stand. Vanessa liefen die Tränen vor Lachen über die blassen Wangen, die leicht gerötet waren und sie noch hübscher aussehen ließen.
    »Darauf trinken wir.« Sie erhob ihr Glas. »Danke für die Einladung und auf einen ruhigen Sonntag.«
    Sie hatten sich gerade Essen aufgelegt, und Johannes erzählte stockend vom gestrigen Klassentreffen, als Vanessas Handy klingelte.
    »Entschuldigt bitte, ich hätte es wirklich gern abgeschaltet, aber mitten in einer laufenden Mordermittlung kann ich mir das leider nicht erlauben. Auch wenn mir sonst der Sonntag heilig ist«, erklärte Vanessa. Sie blickte auf das Display und schüttelte den Kopf mit ihren wallenden roten Haaren. »Eine Nummer, die ich nicht kenne, da rufe ich nach dem Essen zurück, so viel Zeit muss sein.« Sie schaltete von Klingeln auf Vibrieren.
    »Das ist eine gute Einstellung«, pflichtete Hajo ihr bei. Johannes erzählte, er gehe auch nie ohne Handy irgendwohin und könne sie gut verstehen, als das Handy erneut vibrierte.
    »Niemand zu Hause«, meinte Vanessa lachend und nahm eine weitere Kelle Soße auf ihren Kloß.
    Aus dem Flur hörte man Hajos Telefon klingeln.
    »Das ist nicht wahr. Johannes, kann das Lenny sein? Dann gehst du ran, ich esse jetzt.«
    Als nach zwei Minuten das Telefon erneut klingelte, ging Johannes genervt ins Haus, da das Klingeln, wie er sagte, in seinem Kopf deutlich lauter schrillte als unter normalen Umständen und er seine Kopfschmerzen nicht weiter verstärken wollte.
    Nach ein paar Minuten trat er wieder auf die Terrasse, inzwischen in Jeans und einem karierten kurzärmeligen Hemd.
    »Es war Heiner Landscheid, er kommt Sie …«, er stockte, »… dich gleich abholen, sie haben eine Leiche gefunden. Ich wollte ihn an dich weitergeben, aber ihr kennt ja Heiner, immer sehr unkonventionell und sehr kurz angebunden, wenn er im Stress ist.«
    »Hat er dir schon gesagt, wer die Leiche ist, wo, unter welchen Umständen? Und woher weiß Herr Landscheid überhaupt, dass ich bei euch bin?« Vanessa machte ein Gesicht, als fühle sie sich ertappt.
    »Keinerlei Informationen. An dein Handy bist du nicht gegangen, im Gasthof warst du nicht, aber Ruth Eiden hat selbstverständlich aufgepasst und wusste, dass du meine Schuhe mitgenommen hast. Wohin solltest du sonst gefahren sein, wenn nicht zu uns?«, schlussfolgerte Johannes.
    »Hebst du mir einen Nachtisch auf?«, flehte Vanessa Hajo geradezu an. Wieder an Johannes gewandt fragte sie: »Und Landscheid hat wirklich gar nichts gesagt? Das ist ja mal vorbildlich, aber dann hätte er wenigstens nach mir verlangen müssen.«
    Johannes schüttelte den Kopf, jedoch schien ihm dabei wieder sein Kater schmerzhaft bewusst zu werden, und er hielt abrupt inne.
    »Nein, weder wo noch wer noch was passiert ist. Von wegen friedliches Landleben, so viele Morde passieren in der Stadt nicht.«
    »Doch, aber da bekommst du es nicht so schnell mit. Und du kennst auch das Opfer üblicherweise nicht«, konterte Vanessa.
    »Na ja, die letzten beiden Opfer waren ja quasi Unbekannte, hoffentlich bleibt es dabei«, sagte Hajo, als gerade Heiners Streifenwagen in die Auffahrt einbog. Vanessa wischte sich den Mund mit der Serviette ab, stand auf und ging zum Auto. Sie drehte sich noch einmal um.
    »Ach ja, Johannes, wir sehen uns wohl eher nicht mehr, alles Gute. War nett, dich kennenzulernen.« Sie winkte ihm zu, worauf Johannes leicht errötete.
    »Och, wahrscheinlich bin ich schon noch da, ich darf bislang kein Auto fahren«, antwortete er und winkte ebenfalls.
    »Tschüss, Hajo, bis später und vielen Dank schon mal!«, rief Vanessa, während sie einstieg, worauf Heiner wendete und rasch davonfuhr.

    »Tut mir leid, dass ich Ihre Landidylle störe, aber wir haben eine neue Leiche. Kann mir mal einer verraten, warum die alle am Wochenende sterben müssen?«, ereiferte sich Landscheid.
    »Können wir sicher sein, dass es schon wieder Mord war?«, fragte Vanessa.
    »Sie haben recht, selbstverständlich kann es auch eine natürliche Ursache haben, dass eine tote alte Frau auf einer Kniebank in einer Wegkapelle hockt. Sie könnte einen Herzinfarkt erlitten haben oder nachts erfroren sein. Wenn vor der Kapelle aber ein Gitter von über einem Meter Höhe ist, über das diese Frau in ihrem Alter und ihrem Rock sicherlich nicht allein hätte steigen können und dessen Vorhängeschloss unbeschädigt ist, und wenn ihre Hände an der Armpolsterung festgebunden sind,

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