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Tief im Hochwald - Kriminalroman

Tief im Hochwald - Kriminalroman

Titel: Tief im Hochwald - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moni
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einen längeren Spaziergang ausgewählt, und langsam taten ihr die Füße weh, obwohl sie inzwischen bequeme Schuhe trug.
    »Frau Kommissarin, was gibt es Neues? Stimmt es, dass es die alte Ostermann getroffen hat?«, erkundigte sich Johannes.
    Alle anderen am Tisch wandten sich ihnen zu. Vanessa sah sich um und erkannte einige Gesichter vom Vortag wieder, wusste aber nicht, wer alles zu Johannes’ ehemaligen Klassenkameraden gehörte.
    »Bitte entschuldigen Sie, Sie kennen mich nicht. Ich bin Vanessa Müller-Laskowski, Kriminalkommissarin aus Trier und zurzeit in Hellersberg, um Herrn Polizeihauptmeister Landscheid bei der Aufklärung einiger Verbrechen zu unterstützen.«
    Landscheid nickte den gebürtigen Hellersbergern zu, die er schon seit ihrer Kindheit kannte.
    »Darunter fällt bedauerlicherweise nun auch der Mord an Frau Ostermann«, fuhr Vanessa fort. »Wer von Ihnen ist wegen des Klassentreffens nach Hellersberg gekommen?«
    Es meldeten sich außer Johannes weitere sieben Leute, darunter drei zierliche Frauen, die Vanessa insgeheim eher als Täterinnen ausschloss, weil Dr. Breuer gesagt hatte, die Tat sei mit großem Kraftaufwand verübt worden. Erdrosseln war zudem kein typisches Mittel einer Mörderin, obwohl die alte Dame aufgrund ihrer körperlichen Verfassung ohnehin wenig Widerstand hätte leisten können.
    »Habe ich das richtig verstanden, dass Sie alle nicht aus der Gegend kommen außer Ihnen, Herr …?«
    »Rommelfanger, Jürgen Rommelfanger«, half der Organist ihr weiter, der ebenfalls am Tisch saß. »Das stimmt nicht ganz, Matthias Zimmer hier neben mir wohnt in Hermeskeil und Johannes Nert in Trier, also nicht allzu weit entfernt. Die anderen …« Er zeigte in der Runde herum, nannte die Namen der Anwesenden und erklärte, wo jeder von ihnen wohnte.
    In Gedanken speicherte Vanessa die Namen ab. Oliver Schmidt hatte Frau und Kinder, würde er sein Familienleben wegen einer alten Lehrerin gefährden, die ihn nie unterrichtet hatte? Somit war Hartmut Peters am wichtigsten, da er nicht aus der Region kam und in den nächsten Tagen nicht mehr erreichbar wäre. Die anderen könnte sie notfalls auch noch im Laufe der Woche erreichen, aber sobald Gunter da wäre, würden sie alle acht verhören müssen.
    »Sie ahnen sicher, was auf Sie zukommt. Es ist wichtig, dass ich die Personalien von Ihnen allen festhalte und Sie über die Abläufe des gestrigen Tages und Ihre Beziehung zu Frau Ostermann befrage.«
    »Das Festamt dauerte bis neunzehn Uhr«, erinnerte sich Jürgen Rommelfanger. »Danach war Frau Ostermann noch mit einigen im Gespräch. Sie hat sich von mir verabschiedet, und später sah ich sie beim Händeschütteln mit Doris Zimmermann und Jutta … Ich habe ihren Nachnamen vergessen, sie hat geheiratet.« Spontan konnte ihm niemand mit dem Namen aushelfen.
    »Ja, sie hat mir gesagt, sie hätte sich gewünscht, aus mir wäre etwas Anständiges geworden und nicht nur eine Sängerin. Jutta hätte das richtig gemacht, sie hätte geheiratet und einen ehrbaren Beruf ergriffen«, zitierte eine der anwesenden Frauen die alte Lehrerin.
    »Okay, ich würde die Auswärtigen dann bitten, kurz mit zur Polizeistation zu kommen, damit ich die Aussagen von jedem einzelnen aufnehmen kann. Außerdem muss ich von Ihnen allen Fingerabdrücke nehmen. Unabhängig davon, ob ich jemanden verdächtige, aber vielleicht haben Sie die Handtasche der Toten berührt oder Ähnliches, und ich könnte ihre Fingerabdrücke ausschließen. Die Einheimischen müssten unbedingt in den nächsten zwei Tagen vorbeikommen.«
    »Erledigen wir das doch einfach sofort«, schlug Matthias Zimmer vor, und alle machten ihre Bereitschaft deutlich, Vanessa zu helfen, wo sie nur konnten. Vanessa blickte sich nach Landscheid um, um ihn um den Schlüssel zum Büro und seine Unterstützung zu bitten, und entdeckte ihn auf der Bühne am Mikrofon. Der Chor hatte bereits hinter ihm Aufstellung genommen, Friedhelm Stüber stand lässig am Bühnenrand und schien seine innere Ruhe gefunden zu haben, wohingegen seine Frau nervös an ihrem Halstuch zupfte, einen erneuten Tontest mit ihrem Mikro durchführte und es offensichtlich nicht erwarten konnte, endlich im Mittelpunkt zu stehen.
    »Liebe Hellersberger, liebe Kirmesgäste«, begrüßte Landscheid die Anwesenden. »Wie meine Kollegin Vanessa Müller-Laskowski und ich festgestellt haben, haben die meisten von euch schon vom tragischen Tod von Frau Elfriede Ostermann gehört. Uns sind so viele

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