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Tief im Hochwald - Kriminalroman

Tief im Hochwald - Kriminalroman

Titel: Tief im Hochwald - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moni
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Gurkenscheiben auf den Augen.
    »Hajo, bist du das?«, fragte Ursula Greimerath.
    »Hallo, Frau Greimerath, ich bin Vanessa Müller-Laskowski, und Herr Landscheid ist bei mir«, grüßte Vanessa.
    Erschrocken fuhr die Witwe hoch. »Ich geh mal schnell ins Bad«, beeilte sie sich zu sagen, aber Vanessa wehrte ab.
    »Wenn Sie das Gemüse aus dem Gesicht nehmen würden, könnten wir uns schon unterhalten«, bat sie, als sie neben sich ein Klicken hörte. Heiner Landscheid hatte ein Foto mit seinem Handy gemacht. Vanessa ließ sich das Handy aushändigen und löschte das Foto kopfschüttelnd.
    »Darf ich Ihnen ein Likörchen anbieten? Oder einen Kaffee? Etwas anderes? Ich könnte uns schnell ein paar Stückchen Apfelkuchen in die Mikrowelle tun«, rasselte Ursula Greimerath herunter.
    »Danke, nein, wir sind dienstlich hier«, wehrte Vanessa ab.
    »Aber das hindert uns nicht daran, etwas zu essen, oder?«, befand Landscheid.
    »Danke, aber dafür lässt uns unsere Arbeit heute keine Zeit. Wenn wir jetzt zügig durcharbeiten, können wir vielleicht mal wieder zu einer vernünftigen Zeit Feierabend machen«, entschied Vanessa.
    »Womit kann ich Ihnen denn sonst dienen?«
    Bevor Landscheid wieder mit der Tür ins Haus fallen konnte, sagte Vanessa: »Herr Nert kommt doch immer wieder zu Ihnen, um Ihren Computer zu nutzen; wissen Sie, wozu er den Computer braucht?«
    »Ist der Hajo verdächtig, hat er sich Pornoseiten angesehen oder so?«, fragte die Frau verschreckt.
    »Oh, da muss ich ihn mal fragen«, antwortete Landscheid, und Vanessa verdrehte die Augen.
    »Nein, Hajo ist nicht verdächtig. Wissen Sie, wozu er den Rechner nutzt?«
    »Ich denke, im Wesentlichen schreibt er mit seinem Enkel, dem Jonas. Der ist seit einiger Zeit … Ach, ich vergaß, dass Sie die halbe Zeit nebenan verbringen. Für mich hat Herr Nert gar keine Zeit mehr«, tat Ursula Greimerath deutlich ihr Missfallen kund.
    »Also, er schreibt Jonas, sonst noch was?«
    »Ab und zu fragt er, ob er auch Seiten ausdrucken darf. Er macht da so eine seltsame Schnitzeljagd oder so, und wenn er wandert, nimmt er immer so eine Beschreibung mit. Aber ich habe davon keine Ahnung.«
    »Ehrlich nicht?«, hakte Vanessa nach.
    »Nein, ich weiß nicht einmal, wie sich das nennt. Er mag es nicht, wenn ich mit ihm in einem Raum bin, wenn er am Computer sitzt. Er sagt immer, er kann sich nicht konzentrieren, wenn ich in seiner Nähe bin. Darum mache ich uns meistens ein kleines Abendessen zurecht, wenn er bei mir ist, und wir essen danach gemütlich. Er wollte mich schon einmal mitnehmen, aber ich wandere nicht gern.« Ursula wischte sich über die Stirn und schien die Maske vergessen zu haben, denn anschließend suchte sie hektisch nach einem Taschentuch, um ihre grün verschmierte Hand abzuwischen.
    »Sie sind demnach noch nie mitgegangen und haben keine Ahnung, worum es sich bei Hajos Hobby handelt?«, vergewisserte sich Vanessa ein weiteres Mal.
    »Nein, ganz sicher. Aber warum fragen Sie das alles? Ist etwas mit Hajo?«
    »Wir wundern uns nur, warum Ihr Name bei dieser Schatzsuche auftaucht, aber das werden wir herausbekommen«, sagte Vanessa. Da Ursula Greimerath hierauf auch keine Antwort wusste, verabschiedeten sie sich.
    »Wir müssen uns beeilen, wenn wir die Ärztin noch während der Sprechstunde in Hermeskeil erreichen wollen«, sagte Vanessa, als sie wieder im Auto saßen.
    Als sie gerade an Trosts Hof vorbeifuhren, sahen sie drei Männer, die dessen Werkstatt betraten und ihnen im Vorbeifahren zuwinkten.
    »Das Vorbereitungsteam hat schon befürchtet, dass Trost doch keine Skulpturen zur Verfügung stellen würde, weil er immer so ein Geheimnis um seine Werkstatt macht. Aber das da eben waren Lehnen, Zimmer und sein Sohn, ich bin mal gespannt, was die nachher so erzählen«, erklärte Landscheid schmunzelnd.
    »Da müssen wir nachher mal die Augen offen halten, was sie so im Dorf verteilen«, erwiderte Vanessa.
    Als Vanessa und Landscheid in Hermeskeil auf den Parkplatz der Ärztin einbogen, wollte diese gerade in ihr Auto einsteigen. Vanessa bedeutete ihr zu warten und stieg aus, während Landscheid einen freien Parkplatz suchte. Ungeduldig blieb Frau Schulze-Obersehr neben der offenen Autotür stehen, aus dem Inneren des Wagens konnte Vanessa einen Hund bellen hören.
    »Gut, dass ich Sie noch erwische, darf ich Sie etwas fragen?«, sagte Vanessa.
    »Haben Sie Ihr Versichertenkärtchen dabei?«, fragte die Ärztin aus Routine.
    Vanessa lächelte. »Die

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