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Tief im Hochwald - Kriminalroman

Tief im Hochwald - Kriminalroman

Titel: Tief im Hochwald - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moni
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Hajo.
    »Möchtest du das herausfinden, oder soll ich die Aufgabe an Jonas weiterleiten?«, fragte Vanessa.
    »Das kann ich gern übernehmen. Die Hausnummer ist fünfundzwanzig, die Höhe um die fünfhundert Meter, da sehe ich nach, das steht auf einem Schild an der Touristinformation. Es sind fünf oder sechs Stufen zur Kirche, das sehe ich ja vor Ort. Der Kirchturm hat um die vierzig Meter, da steht eine Tafel an der Kirche. Und zu Hause habe ich die Ortschronik vom Dorfjubiläum, da steht mit Sicherheit was über den Chor und die erste Erwähnung drin. Ich melde mich später wieder bei dir«, schlug Hajo vor.
    Vanessa las weiter und traute ihren Augen kaum. »Als Cacheowner steht da Jeremy Wahlen, der Bruder unseres Hermeskeiler Kollegen Kevin, außerdem der Metzger Thomas Jungblut und eine Frau Dr. Marlene Schulze-Obersehr aus Hermeskeil. Ist das nicht diese Ärztin?«
    »Genau, sie dürfte die Hausärztin von ganz Hellersberg sein. Wie wirst du weiter vorgehen?«
    »Ich werde wohl morgen zusammen mit Kollege Landscheid ein paar Besuche machen müssen.« Kopfschüttelnd las Vanessa die Nachricht ein zweites Mal. »Ich hatte ehrlich gesagt insgeheim gehofft, alle Caches wären von derselben Person gelegt worden und wir müssten sie nur noch festnehmen.« Vanessa sah auf die Uhr. »Ich kläre ein paar Dinge mit meinen Kollegen, danach mache ich auch endlich Feierabend. Für heute reicht es, das war ein ereignisreicher Tag.«
    Nachdem Hajo die Wache verlassen hatte, rief Vanessa den Computerspezialisten an und beauftragte ihn, herauszufinden, ob die Namen zu den jeweiligen IP -Adressen gehörten. Sie schloss erschöpft die Wache hinter sich ab und machte sich auf den Weg zum Gasthof, um sich vor dem Abendessen zum Entspannen in die Badewanne zu legen.

    Am Abend war es in der »Post« voller als sonst mittwochs üblich. In ihrer Ecke saßen Josef Feldmann und Hajo zusammen, aber ihnen fehlte der dritte Mann zum Skat. Vanessa setzte sich mit einem Krug Viez-Limo und einer Laugenbrezel zu ihnen an den Tisch.
    »Mein Kind, dass Sie kein Skat können, wissen wir inzwischen. Womit verbringen Sie normalerweise Ihre Abende?«, wollte der Pastor wissen.
    »Ich lese viel, ich liebe Brettspiele, und bisher habe ich sicherlich auch mehr Zeit mit Arbeiten verbracht, als gut für mich war. Ich werde mir in nächster Zeit ein neues Hobby suchen müssen«, antwortete Vanessa.
    »Wenden Sie sich doch einmal an unseren Künstler, vielleicht hat Herr Trost eine Anregung für Sie«, schlug Feldmann vor.
    Rolf Trost, der gerade auf dem Weg zur Toilette an ihnen vorbeiging, blieb stehen, als er seinen Namen hörte.
    »Pastor Feldmann schlägt gerade vor, Sie könnten mich in Ihre Künste einweihen. Was hätten Sie denn anzubieten?«, fragte Vanessa unbedarft.
    Trost lächelte süffisant. »Beginnen wir mit der Kunst der Verführung, gefolgt von gekonnten Fesselspielchen, und danach stehe ich zu meiner Kunst«, antwortete er dreist grinsend.
    »Danke, ich bin im Zirkus als Entfesselungskünstlerin aufgetreten, das wäre wahrscheinlich nicht das Richtige für mich«, konterte Vanessa.
    »Zu schade! Man müsste Ihnen mal völlig neue Seiten zeigen. Oder an welche Form von Kunst dachten Sie so?«
    Hajo schaltete sich in das Gespräch ein. »Herr Trost, ich glaube, unser Pastor dachte eher an Skulpturen, Bilder oder Ähnliches, nicht wahr, Josef?«
    »Ach, spricht man auch einen ehemaligen Geistlichen als Pastor an?«, stichelte Trost.
    »Mein Sohn, ich habe keine Gemeinde mehr, aber ich bin noch immer Pastor im Ruhestand. Aber wenn es dir dabei besser geht, kannst du mich gern mit meinem Namen ansprechen«, entgegnete Feldmann.
    »Ich glaube nicht, dass ich Ihr Sohn bin, Herr Pastor«, spuckte Trost förmlich aus. Vanessa und Hajo hingegen wünschte er einen Guten Abend und verließ den Gasthof.
    »Ein sehr eigenwilliger Zeitgenosse, wie mir scheint. War er immer schon so?«, fragte Vanessa.
    »Er hatte damals schon große Probleme in der Grundschule«, verriet der Pastor. »Seine Eltern hatten eine gut laufende Firma, und so konnten sie, statt ihren Sohn zu erziehen, ihn auf ein Internat schicken. Auch da hatte er gerüchtehalber ständig Ärger. Ich bin gar nicht mal sicher, ob er die Schule abgeschlossen hat. Er ging später nach Berlin, verdingte sich wohl eine Zeit lang als Straßenkünstler, und vor zwei Jahren kam er unerwarteterweise wieder nach Hellersberg zurück, da sein Onkel ihm ein Haus vererbt hatte. Er hat keine Geschwister,

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