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Tief im Hochwald - Kriminalroman

Tief im Hochwald - Kriminalroman

Titel: Tief im Hochwald - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moni
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von dem Schmied überrascht wurde und Schuster darum sterben musste. Weil er wusste, welche Person dahintersteckte, und er somit eine Gefahr darstellte«, mutmaßte Vanessa.
    »Wenn wir davon ausgehen, dass der Mörder so eiskalt kalkuliert, wäre ihm auch kein Schreibfehler bei dem Cache unterlaufen. Kann denn ›Nomen ost omen‹ eine besondere Bedeutung haben?«, fragte Hajo.
    »Ich kann leider kein Latein, aber ich weiß, dass ›Ost‹ in euren seltsamen Spielchen vorkommt«, steuerte Landscheid bei.
    Vanessa suchte in den Unterlagen, die sie auf den Schreibtischen verstreut hatten, und fand die Cachebeschreibung, die ihr die Reviewerin zugeschickt hatte. Gunter hatte währenddessen begonnen, ihre Erkenntnisse auf Zettel zu schreiben, damit Vanessa sie an die Wand kleben konnte.
    »Hajo hat uns die Angaben zusammengesucht, daraus ergaben sich aber nur die Koordinaten, an denen wir die Dose gefunden haben. Aber wir konnten bisher keine Beziehung zu unseren anderen Fällen erkennen. Ganz unten in der Beschreibung steht ›o=d‹, das schien bislang in keinerlei Zusammenhang zu stehen, aber so passt endlich alles zusammen. Es gibt sechs Stufen zur Hellersberger Kirche, das Ergebnis von Frage d ist demnach sechs, und die Koordinaten hier in der Gegend sind 6°Ost, auf dem Navi steht aber die internationale Abkürzung ›E‹ für ›Ost‹. Herr Landscheid, Sie haben echt den Durchblick«, schmeichelte Vanessa ihrem Kollegen.
    Vanessa ging an ihren Computer und öffnete sowohl die Cacheseite im Internet als auch Google Maps, um sich mögliche Koordinaten anzeigen zu lassen. »In der Gegend gibt es jede Menge Caches, einige sind ganz neu, manche aber auch schon älter. Sollen wir uns auf die neueren konzentrieren und jeden einzelnen Cache suchen? Das scheint mir bei dem bisherigen Schema das Sinnvollste zu sein.«
    »Du meinst, der Mörder hat möglicherweise Hinweise bei den Caches versteckt und wir können die Morde verhindern, wenn wir die Caches lösen?«, fragte Hajo.
    »Oder wir müssen jeden einzelnen Cache bewachen lassen, damit wir den Täter vor Ort schnappen, bevor er wieder morden kann«, ergänzte Gunter.
    Hajo besah sich die Caches im Internet. »Die sind zum Teil weit verstreut, da braucht man schon die ganze Sonderkommission, um die alle an einem Tag zu finden. Aber gleich wird es dunkel, das könnt ihr heute nicht mehr schaffen.«
    »Vielleicht ist es eine gute Idee, wenn wir beide schon mal mit den Caches direkt in Hellersberg beginnen. Sieh mal, dieser ist ganz neu und scheint am Ortsausgang nach Kell zu liegen. Vielleicht hat jemand etwas in dem Blumenkübel versteckt, der eigens für die Begutachtung aufgestellt wurde, oder bei Trosts Faust, oder?«
    »Kann ich die Beschreibungen ausdrucken?«, fragte Hajo, was für Vanessa selbstverständlich war.
    »Ich komme bei dir am Stand vorbei, sobald ich Feierabend machen kann, aber das dürfte nicht vor siebzehn Uhr sein. Wir müssen im Moment erst einmal unser gesamtes Material hinsichtlich der möglichen Endkoordinaten durchgehen und uns einen Überblick verschaffen.«
    »Ich habe den Jugendlichen übrigens davon abgeraten, am Wochenende Caches zu machen«, informierte Hajo Vanessa. »Ich hatte ihnen neulich von meinem Hobby erzählt. Heute wollten sie mein Navi leihen, und ich habe gesagt, ich könnte es nicht hergeben. Ich habe kein gutes Gefühl dabei, wenn sie sich auf den Weg machen, während irgendein Irrer im Zusammenhang mit Caches mordet.«
    Vanessa lobte Hajo für seine Umsicht. Hajo warf einen Blick auf die Zettel, die Vanessa bereits an die Wand geklebt hatte, als er vom Computer zum Drucker ging.
    »Ist euch schon aufgefallen, dass es sich bei allen Caches um religiöse Bezüge handelt?«, fragte er.
    Vanessa sah ihm über die Schulter und studierte die Angaben.
    »Bei ›Sehenden Auges‹ kann ich keinen religiösen Hintergrund erkennen, auf ›Maria und Josef‹ könnte ich mich einlassen. ›Guter Hirte‹ kann religiös gemeint sein, muss aber nicht, aber worauf deutet unser ›Gemischtes Einzel‹ hin? Verbirgt sich dahinter etwas, was sich mir nicht direkt erschließt?«, fragte Gunter.
    »Im Tennis ist ein gemischtes Doppel doch ein Spiel zu viert mit gemischtgeschlechtlichen Teams, oder?«, fragte Hajo.
    »Das schon, aber wenn ein Mann und eine Frau gegeneinander Tennis spielen, nennt man das nicht gemischtes Einzel«, widersprach Gunter.
    »Aber was möchte uns der Cacheleger sonst mit diesen Namen sagen?«, überlegte Vanessa.

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