Tief in meinem Herzen
Sonne und hatten für Sophie einen kleinen Sonnenschirm aufgespannt.
„Würde mich nicht wundern, wenn du mittlerweile auch ein paar Kilo mehr auf die Waage bringst“, murmelte er lächelnd, bis sein Blick an ihrem ausgeschnittenen Oberteil hängen blieb. „Deine Brüste sind auf jeden Fall voller geworden.“
Sie lachte und strich sich das Haar aus dem Gesicht, das nicht mehr blass war, sondern eine leichte Bräune angenommen hatte. Die Eisentabletten, das gute Essen und die frische Luft der letzten Tage hatten Wunder gewirkt.
Viel Schlaf hatte sie dennoch nicht bekommen. Das lag jedoch nicht an Sophie … Luisa, die Nanny, war mittlerweile in das Schlafzimmer neben dem Kinderzimmer gezogen und kümmerte sich um das Baby, wenn es nachts aufwachte.
„Vielleicht sollten wir das gleich noch einmal genau nachprüfen, während Sophie ihren Mittagsschlaf macht“, fuhr er fort. Sein Blick hing noch immer an ihrem Ausschnitt.
Beth wurde rot.
„Was sollen deine Angestellten bloß denken, wenn wir die ganze Zeit nur im Bett verbringen?“, zog sie ihn verlegen auf.
„Ich glaube, die freuen sich. Selbst Teodoro lächelt, wenn dein Name fällt. Und ich habe ihn schon ein paar Mal dabei erwischt, wie er deinem hässlichen Köter in der Küche ein paar Leckerbissen zugeworfen hat.“
„Harry ist überhaupt nicht hässlich“, protestierte Beth. „Nicht wahr, du Süßer?“
Der struppige Hund hechelte, während sie ihn streichelte.
„Ich glaube, wir sollten uns ein Beispiel an Sophie nehmen und eine kleine Siesta einlegen“, erklärte er mit einem Blick auf das schläfrige Baby. „Was meinst du?“
Beth schlang die Arme um seinen Hals und schien über seinen Vorschlag nachzudenken. „Das könnten wir. Oder du könntest mir noch eine Reitstunde geben. Oder wir setzen uns ein bisschen in die Falknerei. Oder in die Bibliothek und du liest mir über die Geschichte des Schlosses und deine blutrünstigen Vorfahren vor …“
Cesario lächelte und ließ die letzten zwei Wochen Revue passieren. Wenn er ehrlich war, war das die glücklichste Zeit seit dem Tod seines Sohnes gewesen. Und das war nur dieser Frau in seinen Armen zu verdanken.
„Ich wünschte, du müsstest nicht nach Japan fliegen“, seufzte Beth. „Vier Tage sind eine lange Zeit. Ich werde dich vermissen.“
„Ich fürchte, ich kann mich dieses Mal nicht drücken, Cara .“ Er zögerte. „Ich werde dich auch vermissen“, fügte er leise hinzu. „Ich werde mich bemühen, so schnell ich kann, zurückzukommen, ja? Wir haben noch ein bisschen Zeit. Was möchtest du noch machen, mia Bella ?“
„Ich möchte, dass du mit mir schläfst, bitte“, antwortete sie unschuldig, während ihre Augen schelmisch funkelten.
Cesario lachte herzhaft. Und runzelte im nächsten Moment die Stirn. „Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal laut gelacht habe“, sinnierte er.
„In meiner Kindheit hat es auch nicht viel zu lachen gegeben“, gab Beth zu. „Ich wusste auch gar nicht, dass ich mich so fühlen könnte …“ Sie brach ab. „Du machst mich glücklich“, flüsterte sie verlegen.
Cesario wollte ihr sagen, dass sie ihn auch glücklich machte. Doch die Gebote seiner Kindheit ließen sich nicht so leicht überwinden. Er hatte noch nie jemandem gesagt, wie er sich wirklich fühlte.
Während sie zurück ins Schloss gingen, klingelte sein Handy. Sofort meldete sich sein schlechtes Gewissen. Er hatte seine Assistentin die letzten zwei Wochen ständig vertröstet. Als er jedoch auf dem Display sah, wer anrief, schien sein Herz fast stehen zu bleiben.
„Tut mir leid, Cara . Ich muss kurz telefonieren.“
Er wartete, bis Beth die Tür hinter sich geschlossen hatte, bevor er den Anruf annahm.
Eine Weile später fand Beth ihn im Kinderzimmer. Er stand vor der Wiege und sah gedankenverloren auf Sophie hinab. Beths Herz schlug schneller. Sie ahnte, wer gerade angerufen hatte.
„Es war die Klinik“, erklärte er tonlos. „Ich bin nicht Sophies Vater.“
„Nicht …!“
Beth wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Er würde ihr das Kind also nicht wegnehmen können. Gleichzeitig war sie enttäuscht. Sophie würde also nicht das angenehme Leben einer Milliardärstochter führen. Obendrein würde sie nun niemals herausfinden können, wer wirklich ihr Vater ist, dachte Beth traurig. Sie würde nie einen Vater haben, der sie liebte und beschützte. Sie hätte einzig und allein Beth. Und Beth würde die volle Verantwortung
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