Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft
Frauen Kinder bekommen, ohne verheiratet zu sein. Wenn sie nun ihr Geld anderswo anlegen und auch andere Geldgeber dazu überreden, das Gleiche zu tun … Nein, dafür will ich nicht verantwortlich sein, das musst du …“
„Und du musst dich erst mal beruhigen“, warf er ein. „Stress ist nicht gut, weder für dich noch für das Baby. Und zweitens machst du dir vollkommen unbegründete Sorgen. Wenn sie erst mal erfahren, dass wir heiraten werden, ist die Luft raus, und ihre Aufregung wird sich legen. Aber im Grunde sollte uns egal sein, was diese aufgeblasenen prüden …“
„Shane!“, warnte sie.
„Lass mich ausreden, Lissa.“ Er stand auf, trat neben sie und legte ihr den Arm um die Taille. „Unter keinen Umständen werde ich zulassen, dass du nach Kalifornien zurückkehrst und das Baby da bekommst. Ohne dass ich dabei bin.“
„Merkst du, dass du schon wieder dabei bist, mich herumzukommandieren?“ Seit sie von zu Hause ausgezogen war, um in Kalifornien zu studieren, hatte ihr keiner mehr gesagt, was sie zu tun und zu lassen hatte. Und sie hatte keine Lust, dass Shane jetzt die Rolle ihres Vaters übernahm. Das könnte sie nicht ertragen.
„Das tu ich doch gar nicht. Ich möchte nur, dass du die Situation nüchtern betrachtest.“ Sein Tonfall war weicher geworden, verständnisvoller. Offenbar hatte er begriffen, welches ihr wunder Punkt war. „Dies ist auch mein Kind, Lissa. Auch wenn wir das Ganze nicht geplant haben – jetzt, wo wir ein Kind bekommen, musst du doch verstehen, dass ich an seinem Leben genauso teilhaben möchte wie du.“
Wenn sie einmal Kinder haben sollte, das hatte sie sich geschworen, dann nur mit einem Mann, der an seinen Kindern wirklich interessiert war und einen besseren und liebevolleren Vater abgab als Donald Jarrod. Doch das war nicht möglich, wenn sie in Kalifornien lebte und Shane in Colorado. Unschlüssig sah sie ihn an. „Ich bin sicher, dass wir das irgendwie regeln könnten. Dass jeder von uns etwa die gleiche Zeit mit dem Kind verbringt.“
„Aber Engelchen, begreifst du nicht? Wenn du mich heiratest, gibt es überhaupt keine Probleme.“ Er zog sie an sich und küsste sie auf die Schläfe. „Du bekommst deine Erbschaft, das Resort verliert keine Geldgeber, und unser Baby wächst bei seiner Mom und seinem Dad auf.“
Entweder war ihr Widerstand erschöpft, oder das, was er sagte, überzeugte sie doch allmählich. Selbstverständlich wollte sie nicht auf ihren Anteil an der Erbschaft verzichten. Das war aber nur möglich, wenn sie wenigstens ein Jahr lang das Wellness-Center managte. Sollte sie Shane heiraten, dann würden ein paar der Geldgeber es zwar missbilligen, dass sie schon vor der Hochzeit schwanger geworden war, aber ihr Geld würden sie deshalb nicht abziehen.
Melissa lehnte sich leicht gegen Shane und sah ihm in das attraktive Gesicht. Immer schon hatte sie sich nach einem Mann und Kindern gesehnt. Aber sie hatte verständlicherweise davon geträumt, aus Liebe zu heiraten, und nicht, um den Ruf vom Jarrod Ridge nicht zu gefährden oder Geldgeber bei der Stange zu halten.
Irgendwie musste er gespürt haben, dass ihr Widerstand nachließ, denn er zog sie lächelnd an sich. „Ich verspreche dir, dass du es nie bereuen wirst, mich geheiratet zu haben. Unsere Ehe wird ein Erfolg, wenn wir uns beide darum bemühen. Wir haben doch bereits mehr gemeinsam als die meisten anderen Paare, die sich zu diesem Schritt entschließen.“
„So? Was denn?“
„Wir kommen gut miteinander aus, wir haben Freude an den gleichen Dingen und ähnliche Wertvorstellungen. Außerdem verstehen wir uns in sexueller Hinsicht einfach fantastisch und bekommen jetzt ein Kind. Ich finde, das sind alles sehr gute Voraussetzungen.“
Doch Melissa war nicht bereit, so schnell einzulenken. „Aber wir kennen uns wirklich nicht gut. Es gibt noch so vieles, was wir nicht voneinander wissen.“
„Das kommt schon mit der Zeit“, warf er fröhlich ein.
Mist, dieser Fuchs wusste genau, dass sie zustimmen würde! Warum verkniff er sich dann nicht wenigstens sein triumphierendes Lächeln! „Aber auf welchem Wege könnten wir die anderen davon informieren?“ Was ihre Familie wohl sagen würde?
„Ja, wie …“ Schon nach wenigen Sekunden hellte sich seine Miene auf. „Ich hab’s! Ich reserviere die Sky Lounge für eine Dinnerparty. Da ich zu den Geldgebern vom Jarrod Ridge gehöre und deine Familie alles, na ja, fast alles dafür tut, um die Investoren zu halten, werden
Weitere Kostenlose Bücher