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Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft

Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft

Titel: Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHIE DENOSKY
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denn die Hochzeit?“
    „Einen Tag vor Weihnachten.“ Nachdenklich blickte sie vor sich hin. Dann hob sie den Kopf. „Wie wäre es denn mit Silvester?“
    „Gute Idee. Ich habe nichts dagegen.“ Zärtlich küsste er sie auf die Stirn. „Und möchtest du eine große Feier?“
    „Eigentlich nicht.“ Sie beugte sich vor und griff nach ihrem Becher mit warmer Schokolade. „Ich denke eher an eine kleinere Hochzeit. Nur mit der Familie und ein paar sehr engen Freunden.“ Sie nahm einen Schluck.
    „Wie du willst, Engelchen.“ Lächelnd leckte er ihr einen Tropfen dunkler Schokolade von der Oberlippe. „Dann müssen wir nur noch klären, wo die Trauungszeremonie stattfinden soll. Was meinst du?“
    Sie richtete sich auf und blickte sich in dem großen getäfelten Raum um. „Hier.“ Mit leuchtenden Augen blickte sie Shane an. „Warum nicht hier?“
    „Von mir aus gern. Aber möchtest du nicht auf Jarrod Manor heiraten?“ Schließlich war das seit Generationen der Stammsitz ihrer Familie.
    „Nein, auf keinen Fall!“
    Das kam so nachdrücklich, dass er sie erstaunt ansah. „Warum denn nicht, Lissa?“
    Schnell wandte sie den Blick ab. Als er schon glaubte, dass sie ihm keine Antwort geben würde, hob sie den Kopf und sah ihn traurig an. „Ich habe keine besonders angenehmen Erinnerungen an Jarrod Manor .“
    „Aber hier bist du doch aufgewachsen.“ Vorsichtig nahm er ihr den Becher ab und stellte ihn auf den Tisch. Dann griff er nach ihren Händen und umschloss sie mit seinen. „Was war denn so schlimm daran? Weshalb bist du hier unglücklich gewesen?“
    „Das kann ich gar nicht so genau sagen. Es gibt keinen besonderen Grund.“ Sie seufzte leise. „Ich habe mich hier nur nie richtig zu Hause gefühlt.“
    „Und warum nicht?“
    Eher gleichgültig zuckte sie mit den Schultern. „Wahrscheinlich hast du inzwischen herausgefunden, dass mein Vater und ich kein besonders gutes Verhältnis hatten.“
    „Ja.“ Aus dem, was sie ihm bisher über ihre Kindheit und Jugend erzählt hatte, konnte er schließen, dass Donald Jarrod ein Workaholic gewesen war, für den das Unternehmen immer an erster Stelle gestanden hatte. Warum wohl sonst hätte er seine Kinder in so jungen Jahren schon dazu angehalten, kräftig mitzuarbeiten und die eigenen Wünsche den Erfordernissen vom Jarrod Ridge unterzuordnen? Auch Melissas Angst davor, was andere Menschen von ihr denken könnten, hatte damit zu tun. Denn der Erfolg des Unternehmens hing – zumindest nach Meinung ihres Vaters – davon ab, dass alles einen perfekten Eindruck auf potenzielle Gäste machte.
    „Man hat mir gesagt, dass Dad nicht ganz so besessen vom Jarrod Ridge war, solange meine Mutter noch lebte“, fuhr sie fort. „Aber solange ich mich erinnern kann, hatte er nie Zeit für uns. Entweder vergrub er sich in seinem Büro, oder er war auf Reisen, um für das Resort Werbung zu machen. Und leider hat er das Gleiche auch von uns erwartet. Auch für uns sollte das Jarrod Ridge das Wichtigste auf der Welt sein.“
    Ein paar Mal hatte auch Shane mit Donald Jarrod zu tun gehabt, meist während der Treffen der Investoren. Manchmal war Donald auch zur Ranch herausgefahren, um sich ein paar Pferde anzusehen. Sicher, der Mann war wie besessen von seiner Arbeit gewesen. Aber dennoch konnte Shane sich nicht vorstellen, dass ihm die Familie nicht noch wichtiger gewesen war. „Vielleicht hat er gar nicht gemerkt …“
    „Oh, doch, er wusste es genau.“ Melissa stand auf, ging zu dem hohen Fenster auf der anderen Seite des Raumes und starrte hinaus. „Aber leider ist es jetzt zu spät, um etwas an unserem Verhältnis zu ändern.“
    Auch Shane erhob sich, trat hinter sie und legte die Arme um sie. „Ich bin sicher, dein Dad hat das Beste gewollt.“ Er zog sie an sich und wiegte sie leicht hin und her. „Wahrscheinlich wollte er nur besonders gut für dich und deine Brüder sorgen und sicherstellen, dass ihr nie in finanzielle Not geratet.“
    „Das kann sein, ist aber kein Trost für ein Kind, das sich nach der Liebe seines Vaters sehnt.“
    Auch wenn Shanes Vater sich emotional zurückgezogen hatte, nachdem seine Frau ihn verlassen hatte, so hatte er sich doch immer sehr um den Sohn gekümmert. Auf seine Weise hatte er den Sohn geliebt, und Shane war das immer bewusst gewesen. Aber diese Gewissheit hatte Lissa offenbar nie gehabt.
    „Aber du hattest doch immerhin deine Brüder. Ihr konntet euch gegenseitig trösten.“ Liebevoll küsste er sie auf den Kopf

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