Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
einen String. Dann streifte ich das Kleid über meinen
Kopf und zupfte es zurecht. Es war silbermetallic und elastisch. Der V-Ausschnitt reichte fast bis über den Nabel, und
der Rock endete fünf Zentimeter unter meinem Po. Ich bürstete etwas Mascara auf meine Wimpern, sprühte mein Haar
hoch, bis es aussah, als wäre mein Hirn explodiert, und brachte
danach meinen Mund in Form. Ich hatte zwei Paar Schuhe
mitgenommen … die Turnschuhe und ein Paar silberne Riemchensandalen mit zehn Zentimeter hohen Stilettos. Schuhe für
jede Gelegenheit. Ich schob die Zehen in die Stilettos und stolzierte aus dem Bad.
»Heiliger Hammer«, sagte Hooker.
»Zu kurz?«
»Jetzt werde ich nervös.«
Hooker hatte seine Haare gegelt. Er trug eine schwarze Leinenhose, ein kurzärmliges schwarzes Seidenhemd mit einem
Muster aus fluoreszierenden lila Palmen und dazu Slipper ohne Socken. An seinem Handgelenk hing eine Cartieruhr, und
er roch gut.
»Wie Kotzfresse reingekommen ist, ist kein großes Geheimnis. Er hat einfach die Tür eingetreten«, sagte Hooker.
»Wenn es hier drin noch irgendwas Wertvolles gibt, sollten
Sie es verstecken oder mitnehmen.«
Ich gab Hooker das Foto von Bill, damit er es in seine Tasche steckte. »Das einzige von Wert ist der Fernseher, und
nicht mal der ist besonders toll.«
Dann folgte ich Hooker die Treppe hinunter und hinaus zu
seinem Porsche. Hooker fuhr einen Block weit und schräg
über die Washington Street, bevor er vor einem Club anhielt
und den Wagen einem Burschen zum Einparken überließ.
»Wir hätten zu Fuß gehen können.«
»Mein Gott, Sie haben wirklich keine Ahnung. Wahrscheinlich glauben Sie, beim Porschefahren ginge es nur um
Macht und Angeberei. Okay, Macht und Angeberei gehören
mit dazu, aber eigentlich geht es vor allem ums Parkenlassen.
Es geht ums Arschkriechen, ums Angeglotzt- und Beneidetwerden. Es geht ums Vorfahren, Baby.«
Er meinte das ironisch, aber er hatte damit nicht ganz Unrecht. Vor dem Club hingen an die hundert Leute herum. Dies
waren jene, die nicht dünn genug, jung genug, reich genug
oder berühmt genug waren, um es am Türsteher vorbei zu
schaffen. Keiner von ihnen war in einem Porsche vorgefahren.
Und keiner von ihnen hatte dem Türsteher genug Geld in die
Hand gedrückt, um alle eventuellen Mängel abzugleichen.
Der Türsteher erstrahlte, als er Hooker sah, und winkte ihn
eifrig nach vorn. Ich schätze, ein berühmter NASCAR-Fahrer
zu sein hat seine Vorteile. Das Lächeln wurde noch breiter, als
er mich an Hookers Seite sah. Ich schätze mal, Beine zu haben, die vom Hintern bis runter zum Boden reichen, hat ebenfalls seine Vorteile.
Wir brauchten einen Moment, um uns an die Dunkelheit,
die schummrigen Lichter und das Hämmern des Beats zu gewöhnen. Die Frauen, die auf der Bühne tanzten, trugen vor
allem Federn. Große Federn als Kopfschmuck, Federn an ihren
Stringtangas, Federn an den Bikinitops über ihren prallen Plastikbrüsten. Die Federn waren in Pfirsich, Aquamarin und
Lavendel gehalten. Typische South-Beach-Hühner eben.
»Du übernimmst die Männer«, brüllte mir Hooker über die
Musik zu und drückte mir dabei Bills Foto in die Hand.
»Nimm dir vor allem die Barkeeper und Wachleute vor. Ich
übernehme die Frauen. Wir treffen uns in einer halben Stunde
am Ausgang. Wenn du irgendwo Kotzi siehst, steigst du auf
den nächsten Tisch und fängst an zu tanzen.«
Wenn du in einem Club mit jemandem reden willst, musst
du ihm ins Ohr brüllen oder darauf hoffen, dass er Lippen lesen kann. Ich stieß auf ein paar Typen, die Bill kannten, aber
keiner von ihnen wusste, wo er gerade steckte. Ein Barkeeper
gab mir einen Cosmo aus. Nachdem ich den weggeputzt hatte,
fühlte ich mich gleich viel lockerer. Sogar ein bisschen tapferer.
Nach einer halben Stunde traf ich Hooker wieder, und wir
gingen.
»Haben Sie was rausbekommen?«, fragte er.
»Einen Cosmopolitan.«
»Sonst nichts?«
»Nein. Das war alles.«
»Ich habe auch nicht viel erfahren. Genaueres erzähle ich
Ihnen später.«
Der Bursche fuhr den Porsche vor. Wir stiegen ein und fuhren drei Blocks weit zum nächsten Club. Dort lief praktisch
die gleiche Show, nur dass die tanzenden Frauen diesmal wie
Carmen Miranda geschmückt waren. Jede Menge Obst auf
dem Kopf, bunte Rumbarüschen über den Stringtangas und
halbe Rumbakugeln auf den Bikinitops, um die großen Plastikbrüste zu halten. Ich trank noch einen Cosmo. Und kam
ansonsten keinen Schritt weiter.
»Halten Sie es für

Weitere Kostenlose Bücher