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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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fragte ich Bill.
»Es gab Gerüchte, dass Salzar für Calflex vor einiger Zeit
einen Landkauf auf Kuba angebahnt hat.«
»Eine bessere Frage«, setzte ich nach. »Woher weiß Salzar
von dem Wrack?«
»Er stammt aus Kuba, oder?«, antwortete Maria. »Und er
ist alt genug, um die Gerüchte zu kennen.«
»Für ein bloßes Gerücht investiert er aber eine Menge«,
meinte Hooker. »Ich kann auch ganz schön aggressiv werden,
aber ich glaube nicht, dass ein Gerücht genügen würde, damit
ich jemanden entführe.«
»Vielleicht wissen noch mehr Menschen von der Ladung
des Schiffes«, schlug Maria vor. »Der Partner meines Großvaters wusste davon. Meine Mutter hat manchmal von ihm erzählt. Er hieß Roberto Ruiz. Der hätte es weitererzählen können. Die Männer auf dem russischen Schiff können davon
gewusst haben. Jemand musste schließlich das Gold und den
Kanister auf das Fischerboot laden. Castro wusste natürlich
auch Bescheid. Vielleicht auch einige seiner Ratgeber.«
»Vielleicht arbeitet Salzar ja für Castro«, sagte Bill. »Angeblich sind sie befreundet.«
»Aber warum ist Salzar erst jetzt hinter dir her?«, wollte ich
wissen. »Warum hat er so lange gewartet? Schließlich lebst du
schon seit vier Jahren in Miami.«
»Ich weiß es nicht. Vielleicht hat er erst jetzt von mir erfahren. Vor nicht allzu langer Zeit ist in der Zeitung ein Artikel
über die Zigarrenmanufaktur erschienen, und in dem Artikel
war mein Bild und mein Name abgedruckt. Der Mann von der
Zeitung hat mit mir gesprochen, weil ich die Jüngste von den
Frauen bin, die Zigarren rollen.«
Schon wieder zog ein Flugzeug über uns hinweg.
»Man sieht das Bootsdach durch das Laub blinken«, sagte
Hooker zu Bill.
»Ich weiß. Ich habe gehofft, dass es nicht auffällt. Wenn
wir das richtig hätten planen können, hätte ich eine Persenning
mitgenommen. Wir brauchen nur noch eine Nacht, dann sind
wir weg. Die Bucht ist in der Mitte ziemlich tief. Genau da ist
das Boot untergegangen. Maria birgt das Gold mit ein paar
Luftsäcken, und wir schaffen es dann im Schlauchboot zur
Yacht. Heute Nacht manövrieren wir das Boot raus und hauen
ab, sobald wir das letzte Gold geborgen haben … wenn du
nichts dagegen hast.«
»Aber nein«, sagte Hooker. »Ich möchte schließlich nicht,
dass Castros Gold da unten verschimmelt.«
    Die Vögel hatten aufgehört zu zwitschern und sich für die
Nacht zurückgezogen. Das Wasser lag still da. Kein Lufthauch
ging. Die Sonne versank als feuriger Ball zwischen den Inselpalmen. Hooker und ich waren an Deck und warteten auf Bill
und Maria.
    »Nett von dir, dass du die beiden dein Boot benützen lässt«,
sagte ich zu Hooker.
»Ich glaube nicht, dass ich was daran ändern könnte.«
»Du hättest einen Anteil an dem Gold verlangen können.«
Hooker saß in einem Deckstuhl, die nackten Beine weit ausgestreckt, die Augen geschlossen, die Arme über dem mottenzerfressenen T-Shirt verschränkt. »Ich brauche kein Gold.« Er
schlug die Augen auf und sah mich an. »Wir hätten noch ein
paar Minuten Zeit, falls du Lust auf eine schnelle Nummer
hast.«
»Jetzt hab ich kapiert, wie du tickst.«
»Ach ja? Und wie?«
»Jedes Mal, wenn du was Nettes tust, musst du gleich darauf einen blöden Kommentar ablassen. Nur um die Balance zu
wahren. Um Distanz zu halten.«
»Du hältst dich wohl für ziemlich schlau, wie? Vielleicht
hab’ ich es genauso gemeint, wie ich es gesagt habe. Vielleicht
würde es mir wirklich gefallen, wenn du eine schnelle Nummer mit mir schieben würdest. Vielleicht sind wir NASCARFahrer Experten in schnellen Nummern.«
»Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass NASCARFahrer die Schnellsten von allen sind. Aber durch deine unromantische Ankündigung hast du sichergestellt, dass es nicht
dazu kommen wird.«
»Verdammt, und ich habe das für einen genialen Text gehalten. Ich persönlich fand mich echt klasse. Ich habe nicht
mal was davon gesagt, dass du eine geile Karosserie hast.«
»Jetzt fängst du schon wieder an!«
Hooker schloss lächelnd die Augen. »Ich mach doch nur
Spaß. Wir haben sowieso nicht genug Zeit. Für unsere erste
Nummer werden wir Stunden brauchen. Außerdem, meine
Zuckerschnute, wird es dich aus heiterem Himmel erwischen.«
Das Schlimme daran war … dass ich ihm glaubte.


I
ch hörte, wie im Oberlauf des Flusses der Bootsmotor
ansprang. Bill verließ sein Versteck, bevor es ganz dunkel
wurde.
     
»Er ist gut, oder?«, fragte ich Hooker.
    Hooker setzte

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