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Tiefer gelegt

Tiefer gelegt

Titel: Tiefer gelegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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gepackte Ladung wie Goldbarren. Kurz und gut, wir
sind Bill und Maria nach Port Royal gefolgt und haben den
beiden einen Besuch abgestattet. Meine Männer haben das
Gold, aber leider Gottes nicht den Kanister gefunden. Wie Sie
sehen können, haben wir Maria Gelegenheit gegeben, ihr Wissen mit uns zu teilen, aber wie sich herausstellte, hatte sie
nicht viel mitzuteilen. Jetzt sollen auch Sie eine Chance bekommen.« Er beugte sich über den Schreibtisch. Seine Lippen
gerannen zu einem schmalen Strich, und seine Pupillen zogen
sich zu Stecknadelspitzen zusammen. »Ich will diesen Behälter haben. Ich werde vor nichts zurückschrecken, um ihn zu
bekommen. Vor gar nichts. Haben Sie verstanden?«
Hooker und ich sagten nichts mehr.
»Ich habe da noch ein Bild, dass Ihnen gefallen könnte«,
sagte Salzar. »Die Auflösung ist nicht besonders gut … Es
wurde mit einem Fotohandy gemacht. Trotzdem finde ich es
recht eindrucksvoll.« Er klickte einen Icon an, und ein zweites
Foto füllte den Monitor aus. Darauf sah man Bill blutend auf
dem Boden liegen. Er hatte eine Schusswunde im Oberarm
und in der Brust. Schwer zu sagen, ob er am Leben oder tot
war.
Ich hörte jemanden schluchzen. Wahrscheinlich war ich das.
Dann streckte Hooker die Hand nach mir aus, nahm mein
Handgelenk und drückte es. In diesem Moment war es das Einzige, was ich spürte. Hookers Hand an meinem Handgelenk.
Keine Gedanken mehr. Keine Gefühle. Nur Hooker, der mein
Handgelenk drückte. Ist das nicht ein wahnsinniger Abwehrmechanismus? Bin ich nicht ein wahres Genie im Verdrängen?
Im Raum blieb es vollkommen still. Mehrere Sekunden
schien die Zeit stillzustehen. Dann durchbohrte das Heulen
einer Sirene die Stille. Alle sprangen auf, ich eingeschlossen.
Mein erster Gedanke war Polizei, aber die Sirene war irgendwo auf dem Schiff angebracht.
Salzar klappte den Laptop zu und reichte ihn an Kotzfresse
weiter. Die Tür zum Salon flog auf, und draußen vor den Fenstern sah man die Besatzung herumrennen. Die Sirene verstummte, und im nächsten Moment war der Kapitän über die
Bordsprechanlage zu hören.
»Wir haben Feuer unter Deck. Alle Gäste werden gebeten,
das Schiff zu verlassen.«
Salzar kam hinter seinem Schreibtisch hervor. »Hugo, du
kommst mit mir. Roger und Leo, ihr bringt Ms. Barnaby und
Mr. Hooker an Land und tragt dafür Sorge, dass sie in die Lagerhalle überführt werden.«
Die ersten Rauchschwaden drangen in den Salon, weshalb
wir alle auf das Sonnendeck im Heck des Schiffes umzogen.
Ehe wir die Stufen hochsteigen konnten, explodierte irgendwas unter uns, und das gesamte untere Deck stand in Flammen. Salzar und Hugo eilten an der Reling entlang nach vorn,
während um uns herum dichter Qualm aufstieg. Der Qualm
hüllte uns ein, und dann flog ich urplötzlich durch die Luft.
Hooker hatte mich hochgerissen und wie ein Frisbee über die
Reling geschleudert.
Ich klatschte ins Wasser und strampelte mich sofort wieder
in die Höhe. Hooker war ganz in meiner Nähe.
»Schwimm ans Ufer«, brüllte er mir zu.
Ich machte ein paar Züge, und ein Schlauchboot erschien
neben mir. Todd saß darin. Er zerrte mich und Hooker ins
Boot und brauste los. Ich hustete immer wieder, um das Kratzen des Qualms und des Meerwassers loszuwerden, und
klammerte mich mit beiden Händen an der Reling fest, während das Schlauchboot über die Wellen sprang. Inzwischen
waren überall Boote. Am Ufer hörten wir die Sirenen von
Krankenwagen heulen. Immer mehr Schaulustige versammelten sich. Todd nahm Kurs auf einen kleinen Sandstrand abseits
des größten Trubels. Schließlich lief das Schlauchboot mit
voller Kraft auf Grund, und wir platschten ans Ufer.
»Der Mini parkt ganz in der Nähe«, brüllte er uns zu. Dann
rannten wir Todd hinterher.
Hooker setzte sich ans Steuer. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz. Todd klemmte sich auf den Rücksitz. Keiner sprach
ein Wort. Wir kauerten uns einfach mit klappernden Zähnen in
unsere Sitze und machten, dass wir weg kamen. Wenig später
waren wir auf der Route I und überquerten die Brücke nach
Cow Key.
Todd fand als Erster die Sprache wieder. »Den Job bin ich
los, schätze ich«, sagte er.
»Heilige Scheiße.« Hooker schüttelte den Kopf. »Durch einen Brand gerettet. Wie wahrscheinlich ist so was?«
»Gar nicht so unwahrscheinlich, nachdem ich ihn gelegt
habe«, antwortete Todd. »Judey hat mich zurückgerufen und
mir alles erzählt. Nachdem ich gerade auf Besuch bei einem
Freund war, der

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