Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)
Zugeständnis zu sein, als das Aussprechen des Wortes Liebe es jemals sein könnte.
Eddie hatte recht. Nick brachte sie dazu, an sich zu zweifeln.
Bess öffnete die Augen und starrte auf die Kommode neben dem Bett. Das stetige Rauschen von Nicks Atem hinter ihr veränderte sich nicht. Es war früh, vor allem, wenn man bedachte, dass sie erst vor ein paar Stunden ins Bett gekommen waren. Beide mussten sie am Morgen arbeiten, aber sie hatte noch keine Lust aufzustehen. Aufzustehen bedeutete, duschen und Zähne putzen zu müssen. Den Geruch und Geschmack von Nick abzuwaschen.
Nicks Hand glitt über ihren Bauch, und er kuschelte sich eng an ihren Rücken. Einige Stunden zuvor war ihre Haut vom Liebemachen klebrig vor Schweiß gewesen, aber die Nachtluft hatte sie beide abgekühlt. Sein Schwanz drängte sich an ihren Po, und Bess lächelte, sagte aber nichts, auch nicht, als er seine Hand tiefer rutschen ließ und anfing, sie zwischen den Schenkeln zu streicheln.
Sie stieß einen Seufzer aus, als er sich enger an sie schob und dann in sie eindrang. Nach dem Erlebnis am Strand schienen ihnen Kondome jetzt überflüssig zu sein. Sie nahm die Pille, und keiner von ihnen schlief mit jemand anderem. Auf Nicks Drängen hin waren sie zur örtlichen Frauenklinik gefahren, um ein paar Tests machen zu lassen.
Er biss ihr in den Nacken und stieß härter in sie hinein. Sie war noch ein wenig wund von der Nacht zuvor und stieß zischend den Atem aus. Er hielt an, wurde langsamer, streichelte ihre Klit, bis ihre Hüften sich wieder bewegten, und innerhalb weniger Sekunden stürzten sie beide gemeinsam in den Höhepunkt.
„Guten Morgen“, flüsterte er ihr ins Ohr.
„Guten Morgen.“ Bess lächelte ihn über die Schulter hinweg an. „Ich muss mich fertig machen für die Arbeit.“
„Ich auch.“ Er rollte sich auf den Rücken und schaute ihr nach, als sie aufstand. Dann stützte er sich auf einen Ellenbogen und beobachtete, wie sie in ihrem Rucksack nach frischen Sachen suchte.
Etwas verlegen tat Bess so, als wäre das keine große Sache, dass er sie nackt herumlaufen sah. In der Dusche ergab sie sich dann einem kleinen Kicheranfall, den sie unter dem Rauschen des Wassers versteckte. Sie wusch sich mit Nicks Seife, seinem Waschlappen. Sie benutzte seine Zahnpasta und sein Handtuch. Sie trat auf seinen Badvorleger und benutzte seine Toilette.
Selbst bei Andy hatte sie so nie übernachtet. Sie hatten beide immer Mitbewohner in ihren Zimmern gehabt und nie eine eigene Wohnung. Dieses … Zusammenwohnen … so wie es jetzt war, ließ Bilder von Häusern mit weißen Gartenzäunen vor ihrem inneren Auge entstehen; ein Gedanke, den sie versuchte zu verdrängen, was ihr aber nicht gelang.
Bis die Pfannkuchen alle Anstrengungen in dieser Hinsicht zunichtemachten.
„Kannst du den Sirup mitbringen?“ Nick zeigte mit dem Pfannenwender auf den Kühlschrank. „Er steht da drin.“
„Du hast Frühstück gemacht?“
„Ja. Setz dich.“
Sie holte den Sirup aus dem Kühlschrank und setzte sich. Er hatte den Tisch mit nicht zusammenpassenden Tellern und Tassen gedeckt, und neben jedem Teller lag eine gefaltete Serviette mit Messer und Gabel darauf. Sogar zwei Gläser Grapefruitsaft hatte er eingeschenkt, weil er wusste, dass Bess keinen Orangensaft mochte.
„Du kochst“, bemerkte sie.
„Meine Güte, kling doch nicht so erstaunt.“ Nick runzelte die Stirn und stellte den Teller mit Pfannkuchen auf den Tisch. „Ich musste seitdem ich acht war oder so für mich selber kochen.“
„Das meinte ich nicht.“ Sie umfasste sein Handgelenk mit ihren Fingern und zog ihn zu einem Kuss heran. „Ich meinte, dass du für mich gekocht hast. Das ist toll.“
„Siehst du, ich bin doch kein komplettes Arschloch.“ Er lächelte.
Dann setzte er sich neben sie, füllte sich Pfannkuchen auf den Teller und beträufelte sie mit Honig. Bess tat es ihm mit knurrendem Magen gleich. Sie schob den ersten Bissen in den Mund und stöhnte vor Wonne auf, als er ihre Zunge erreichte.
„Hast du eine Fertigmischung benutzt?“
„Nein. Es ist genauso einfach, es selber zu machen, wenn man die Zutaten hat.“ Nick zuckte mit den Schultern, als wenn es keine große Sache wäre. „Pfannkuchen bestehen aus Eiern, Milch und Mehl. Manchmal war das alles, was wir hatten.“
Sie hatten bisher sehr wenig über seine Kindheit gesprochen, nur ein paar Anekdoten hier und da, aber es reichte Bess, um zu wissen, dass er ganz anders aufgewachsen war als
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