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Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition)

Titel: Tiefer - Im Sog der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Tür stehen. „Aber ich komme heute später, ich bin mit Annalise verabredet.“
    Annalise war entweder die kleine Brünette oder die Rothaarige mit den Zöpfen. Bess bohrte nicht weiter nach. „Dann viel Spaß.“
    Robbie tat so, als ob seine Hände Waffen wären, und „schoss“ zwei Mal. Peng, peng. „Bis dann, Mom.“
    Er lief durch das Wohnzimmer, stürmte dann die Treppe hinunter und ließ nichts zurück als süße Stille. Augenblicke später erschien Nick an der Treppe. Sein Lächeln sagte mehr als Worte. Bess dachte, dass ihr Herz dieser Tage doch irgendwann mal aufhören musste, bei seinem Anblick wild zu klopfen, aber heute war es offensichtlich noch nicht so weit.
    Ihre Hände und Münder trafen sich im Wohnzimmer. Zwei Wochen waren eine zu lange Zeit gewesen, um sich nur heimlich mit den Blicken auszuziehen. Bess knöpfte bereits Nicks Hemd auf, als sie Schritte auf der Treppe hörten.
    Sie erwartete, Robbie zu sehen, der etwas vergessen hatte, aber stattdessen erschien Connor auf dem Treppenabsatz. Er schaute sie mit ausdrucksloser Miene an, bemerkte vielleicht, dass sie etwas zu nah beieinanderstanden, oder dass Bess’ Haar ganz zerzaust war.
    „Connor“, sagte sie atemlos. „Was machst du denn schon zu Hause?“
    „Ich habe mich heute für eine Extraschicht eingetragen, sodass ich zwei Pausen habe. Ich bin nur schnell hergekommen, um mir was zu essen zu holen.“ Er richtete seinen Blick auf Nick. „Hey, musst du heute gar nicht arbeiten?“
    „Später“, erwiderte der.
    Ohne sie noch eines weiteren Blickes zu würdigen, ging Connor in die Küche. Bess sah zu, wie er die Zutaten für ein Sandwich und eine Tüte Chips aus den Schränken holte. Dann schaute sie Nick an. Er beobachtete Connor auch aus zusammengekniffenen Augen, bevor er sich ihr zuwandte.
    „Ich bin in meinem Zimmer“, sagte er, „falls du mich brauchst.“
    Beim letzten Wort schlich sich ein sehr zweideutiger Unterton in seine Stimme, und Bess konnte nicht anders, als einen Blick zu Connor zu werfen, um zu sehen, ob es ihm auch aufgefallen war. Doch ihr Sohn hatte sich bereits hinter der Lokalzeitung vergraben.
    „Okay“, sagte Bess daraufhin laut genug, dass Connor es hören konnte.
    Nick grinste und beugte sich schnell vor, um ihr einen kleinen Kuss auf den Hals zu geben, bevor er sich an ihr vorbeidrückte und die Treppe hinunterlief. Schwer atmend blieb Bess im Wohnzimmer zurück. Connor raschelte mit der Zeitung. Bess tat so, als wenn sie Staub wischte und ein wenig aufräumte; eine vollkommen überflüssige Tätigkeit, denn die Teenager waren höflich genug, kein großes Chaos zu hinterlassen.
    Connor aß auf und stellte das Geschirr weg. Die Zeitung ließ er auf dem Tisch liegen. Er verschwand in seinem Zimmer und kam ein paar Minuten später mit einem Rucksack in der Hand wieder heraus. Ohne ein Wort an Bess zu richten, ging er auf die Treppe zu.
    „Conn.“
    Er hielt an, drehte sich aber nicht um.
    „Wann wirst du heute zu Hause sein?“
    „Ich weiß nicht“, sagte er mürrisch. „Ich gehe nach der Arbeit noch weg.“
    „Mit wem?“
    „Mit Freunden.“
    „Jemand, den ich kenne?“
    Nun endlich sah er sie an. Andys blaue Augen blitzten in seinem Gesicht, und Bess musste an sich halten, um nicht einen Schritt zurückzutreten. „Nein.“
    Sie wollte sich nicht in diesen unausgesprochenen Streit hineinziehen lassen. Wollte nicht mit ihm über seine Freunde diskutieren, wenn es doch in Wirklichkeit um etwas ganz anderes ging. „Was ist mit dem Auto?“
    „Bring ich nach der Arbeit zurück.“
    „Dann seh ich dich ja wenigstens noch mal kurz.“
    Connor funkelte sie an. „Ja, schätze schon.“
    Bess seufzte und winkte. „Ich wünsch dir einen schönen Tag.“
    Connor ignorierte ihre letzte Bemerkung und stapfte die Treppe hinunter. Bess folgte ihm und sah ihm durch das Fenster in der unteren Tür hinterher, wie er rückwärts aus der Ausfahrt fuhr und dann davonbrauste. Sie wartete, bis das Auto um die Ecke verschwunden war, dann klopfte sie an Nicks Tür.
    „Herein.“
    Er hatte es sich mit einem Taschenbuch auf dem Bett gemütlich gemacht. Bess schloss die Tür hinter sich. Nick senkte das Buch.
    „Er hätte dich sehen können“, sagte sie und bezog sich auf den Kuss.
    Nicks Lächeln blieb, wurde aber etwas zerbrechlich. „Dein Sohn ist kein Idiot, Bess.“
    „Das habe ich auch nicht behauptet.“
    Nick warf das Buch auf den Tisch und schwang seine Beine über die Bettkante. „Glaubst du

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